An den neuen Grenzen des Wachstums erlebt die (zum Teil radikale) Kapitalismuskritik eine unerwartete Renaissance. Verschiedenste Akteure fordern eine nachhaltige Alternative zum globalisierten Konsumkapitalismus, der ökonomisch, ökologisch, politisch und sozial an Grenzen stößt. Kritische Intellektuelle und viele sozialwissenschaftliche Beobachter sind überzeugt, dass die etablierte Ordnung (post-)industrieller Gesellschaften mit vorhersehbarer Sicherheit kollabieren wird – ohne dass allerdings klar ist, was an ihre Stelle treten könnte. In dieser Lehrveranstaltung wollen wir
• aktuelle Ansätze der Kapitalismuskritik gründlich kennen lernen und verstehen;
• sie in Beziehung setzen zur Kapitalismuskritik fundamentalistischer Strömungen in der Ökologiebewegung der frühen 1980er Jahre;
• Ähnlichkeiten und Unterschiede heutiger Postwachstumsdiskurse zur kapitalismuskritischen Agenda früherer Dekaden herausarbeiten;
• Kriterien zur kritischen Bewertung entsprechender Diagnosen und Forderungen entwickeln.