Syllabus

Title
1240 ZuWi II: Arbeitswelten im Wandel - Österreich im Kontext Europas
Instructors
PD Mag.Dr. Barbara Haas
Contact details
Type
PI
Weekly hours
2
Language of instruction
Deutsch
Registration
09/07/12 to 10/02/12
Registration via LPIS
Notes to the course
Dates
Day Date Time Room
Wednesday 10/10/12 10:00 AM - 02:00 PM SR 5.46 (C)
Wednesday 10/17/12 10:00 AM - 02:00 PM SR 5.46 (C)
Wednesday 10/24/12 10:00 AM - 02:00 PM SR 5.46 (C)
Wednesday 10/31/12 10:00 AM - 02:00 PM SR 5.46 (C)
Wednesday 11/07/12 10:00 AM - 02:00 PM SR 5.46 (C)
Wednesday 11/14/12 10:00 AM - 02:00 PM SR 5.46 (C)
Contents

Die Veranstaltung gliedert sich in zwei Themenbereiche: Das erste Modul umfasst eine theoretische Einführung in die Bedeutung von Arbeit, Erwerbsarbeit und Arbeitsmärkten sowie die Analyse aktueller Trends in Österreich im europäischen Kontext. Das zweite Modul behandelt die Frage, welche gesamtgesellschaftlichen und individuellen Folgen mit den Veränderungen in der neuen Arbeitswelt verbunden sind. In Form eines empirischen Kleinprojekts werden dabei auch qualitative Interviews mit Erwerbstätigen durchgeführt und analysiert, um die theoretischen Aspekte mit der Interpretation empirischer Erfahrungen zu verknüpfen.

Zum ersten Modul: In der Einführung werden die Begrifflichkeiten Arbeit und Erwerbsarbeit sowie die Theorien der Arbeitsmärkte erläutert. Es wird auch kurz auf die historische Entwicklung (z.B. Taylorismus und Fordismus) Bezug genommen, um die Wurzeln aktueller Trends besser zu verstehen. Ein Fokus liegt auf sozialwissenschaftlichen Sichtweisen, insbesondere auf der Bedeutung von sozialen Werten und Normen (z.B. „Arbeitstugenden“).  Kennzahlen und Eckdaten für Österreich und ausgewählte europäische Gesellschaften werden dargestellt und diskutiert, um die Unterschied zwischen Wohlfahrtsstaaten zu verdeutlichen.

Im zweiten Modul werden aktuelle Trends auf mögliche Auswirkungen hin diskutiert. Von Interesse sind einerseits die Folgen wirtschaftlicher Entwicklung für die Gesellschaft. Andererseits werden mögliche Chancen und Risiken aus der Perspektive der Individuen diskutiert. 

Im „Kleinprojekt zu den Bedingungen in der neuen Arbeitswelt“ wird gemeinsam ein Interviewleitfaden für die Durchführung qualitativer Interviews mit Erwerbstätigen entwickelt. Ausgehend von einer kurzen Einführung in die Gestaltung eines qualitativen Forschungsdesigns wird die Methode der qualitativen Gesprächsführung sowie die Vorgehensweise bei der Aufzeichnung und Transkription erläutert. Weiters werden die Möglichkeiten der Interpretation von Interviews kurz vorgestellt. Ein Teil der Studierenden führt Interviews mit Erwerbstätigen (z.B. mit ProjektmanagerInnen) durch. Auf Basis der Interviewtranskripte erfolgt eine Interpretation der Kernaussagen in Kleingruppen. Anschließend werden die verschiedenen Lesarten des Gesprächstextes im Plenum diskutiert, wobei ein Bezug zu den gelernten theoretischen Inhalten hergestellt werden soll.

Learning outcomes

Anknüpfend an die Inhalte der LV ZuWi I bieten die Lehrveranstaltungen in ZuWi II ein ausgewogenes Verhältnis von Wissenserwerb in einem der Bereich

- Wirtschaftsethik & CSR

- Nachhaltigkeit

- Globalisierung & sozialer Wandel

- Gender & Diversität in Organisationen

und der Aneignung von diversen Skills, sowie Gelegenheit zu ihrer praktischen Anwendung.Nach Absolvieren einer ZuWi II-LV ist den Studierenden bewusst, dass Wirtschaft in einem breiten Kontext steht, ökonomische, ökologische, ethische, rechtliche, politische, soziologische und technologische Faktoren eine Rolle spielen und wirtschaftliches Handeln seinerseits auf diese Bereiche rückwirkt. Sie erkennen, dass ihr späteres berufliches Handeln Auswirkungen auf die Gesellschaft und die natürliche Umwelt hat, dass sie eine soziale Verantwortung tragen und einen Beitrag zu einer langfristig nachhaltigen Entwicklung leisten. Die LV fördert die Fähigkeit, bei wirtschaftlichen Entscheidungen ethische, soziale und umweltpolitische Probleme mitzureflektieren. Durch vielfältige Lehr- und Lernmethoden – wie etwa Gruppenarbeiten, Case Studies, Planspiele und projektbasiertes Lernen – wird die Anwendung des Wissens auf konkrete Problemstellungen geübt. Neben dem Erwerb von Wissen im jeweiligen Bereich und der Fähigkeit, dieses selbstständig zu vertiefen, fördert die LV den Erwerb von Schlüsselqualifikationen für Managementpositionen. Die Studierenden entwickeln soziale Kompetenzen wie Selbstreflexion, Offenheit und Sensibilität für Diversität. Sie lernen im Team zu arbeiten und Projekte durchzuführen, aber auch zuzuhören, zu überzeugen und zu präsentieren. Sie sind fähig Informationen aufzubereiten, Konzepte zu verstehen, Probleme und Problemlösungen zu erarbeiten und zu kommunizieren. Ausführliches Feedback hilft den Studierenden, ihre Fähigkeiten zu erkennen und Schwächen auszugleichen.

Teaching/learning method(s)
Kurzreferate mit einseitigem Handout, Feedback zu den Referaten, Gruppenarbeiten mit schriftlicher Dokumentation (z.B. grafischer Aufarbeitung in Form von Flipcharts), Diskussion der Gruppenergebnisse und -prozesse, Plenumsdiskussionen
Assessment
Präsentationen, Verfassen von Handout, Mitarbeit, Gruppenarbeiten (wichtig: Lesen der Texte), Leitfadendesign, Interview, Interpretation, schriftliche Abschlussprüfung mit 4-5 offenen Fragen
Readings
1
Availability of lecturer(s)
barbara.haas@wu.ac.at
Other
Als Literatur dienen neben den erwähnten Texten aktuelle Zeitungs- und Zeitschriftenartikel sowie thematisch passende (Kurz)Filme.
Unit details
Unit Date Contents
1 10.10. 2012

Vorbesprechung und Einführung in die einzelnen Module. Welche Inhalte werden wann behandelt? Was sind die zentralen Fragen der jeweiligen Einheiten? Wie werden diese behandelt? Was sind die Leistungskriterien? Termine für die Präsentationen und Protokolle sowie für die Interviewdurchführung werden vergeben.

Überblick zu den zentralen Fragestellungen: Arbeit, Erwerbsarbeit und mögliche Folgen?

2 17.10.2011

Modul 1 "Arbeit und Leben, Erwerbsarbeit und Arbeitsmärkte" im sozialen Wandel.

Zum Begriff: Welche Bedeutung hat Arbeit heute im Vergleich zu früher? Inwiefern prägen Taylorismus und Fordismus nach wie vor die heutige Erwerbsarbeit? Literatur: Füllsack, Manfred (2009): Arbeit, Wien: Facultas WUV, S. 97-112

Zu "Arbeitstugenden": Wie verändern sich gesellschaftlich dominante Werte und Normen zur Arbeit unter veränderten Bedingungen in der Arbeitswelt? Welche „Arbeitstugenden“ waren früher maßgeblich (z.B. Pflichtbewusstsein, Fleiß, Mäßigung)? Welche Einstellungen sind heute gefragt (z.B. Leistungsstreben, Zielorientierung)?

Literatur: Hofbauer, Johanna (1994): Fleiß, Arbeitsamkeit, Betriebsamkeit. Zur Herausbildung moderner Arbeitstugenden. Ökonomie und Gesellschaft. Eine Sammlung von Studientexten. J.A. Schülein und G. Bohmann, Wien/New York: Springer Verlag, 103-132.

3 24.10.2012

Modul 1: Arbeit und Leben in der "neuen" Arbeitswelt? 

Was bedeutet die Entgrenzung von Arbeit?

Literatur: Kratzer, Nick und Dieter Sauer (2005):Entgrenzung von Arbeit. Konzept, Thesen, Befunde, in: Gottschall, Karin und G.Günter Voß (Hrsg.): Entgrenzung von Arbeit und Leben. Zum Wandel der Beziehungvon Erwerbstätigkeit und Privatsphäre im Alltag, Rainer Hampp Verlag, MünchenMering, S. 87-123.

Empirisches Kleinprojekt:Entwicklung eines Interviewleitfadens für ein qualitatives Interview mit einer erwerbstätigen Person zu den subjektiven Erfahrungen mit den aktuellen Arbeitsbedingungen.



4 31.10.2012

Modul 1: Erwerbsarbeit und Arbeitsmarkt

Theorien des Arbeitsmarktes aus ökonomischer und sozialwissenschaftlicher Perspektive von der Humankapitaltheorie zur Bedeutung von Institutionen, Macht und sozialen Netzwerken.

Literatur: Hinz, Thomas und Abraham, Margin (2005):Theorien des Arbeitsmarktes: Ein Überblick, in: Hinz und Abraham (Hrsg.): Arbeitsmarktsoziologie,Probleme, Theorien, empirische Befunde, VS Verlag für Sozialwissenschaften, S. 17-68.

Kennzahlen und Eckdaten zu Wohlfahrtsstaaten, Arbeitsmärkten und Erwerbsarbeit. Welche Wohlfahrtsstaatsregime können anhand welcher Prinzipien unterschieden werden? Was sind die wesentlichsten Kennzahlen zur Situation des Wohlfahrtsstaates in Österreich im europäischen Kontext?

Literatur: Mau, Steffen and Roland Verwiebe (2009): Die Sozialstruktur Europas, Konstanz, S. 54-64.


5 07.11.2012

Modul 2 Folgen aktueller Arbeitsbedingungen

Tendenzen der Globalisierung, der internationalen Arbeitsteilung und eine angespannte Wirtschaftssituation können die soziale Ungleichheit in Gesellschaften erhöhen. Dass diese Entwicklungen in unterschiedlichen Nationen unterschiedlich ausgeprägt sind, wird anhand der aktuellen und teilweise umstrittenen Studie von Wilkinson und Pickett diskutiert.

Literatur: Wilkinson, Richard und Kate Pickett (2009):Armut oder Ungleichheit, in: ders.: Gleichheit ist Glück. Warum gerechteGesellschaften für alle besser sind, Tolkemitt Verlag, Berlin, S. 17-45.

Im zweiten Teil werden die Folgen von Wissensarbeit aus subjektiver Sicht der betroffenen Erwerbstätigen reflektiert. Zudem erfolgt eine Interpretation des Interviewtranskriptes in der Kleingruppe.

Literatur: Single, Erwin (2010): Fachanwalt: „Früher gabes zumindest die gemeinsame Überzeugung, dass die Rechtsnorm für alle, wennauch nicht in gleicher, so doch in ähnlicher Art und Weise gilt und dass mansich daran auch hält“, in: Schultheis, Franz; Vogel, Berthold; Gemperle,Michael (Hrsg.): Ein halbes Leben. Biografische Zeugnisse aus einer Arbeitsweltim Umbruch, S. 467-480.

6 14.11.2012

Schriftliche Abschlussprüfung mit 4-5 offenen Fragen zu allen behandelten Texten sowie den besprochenen Inhalten.

Interpretation eines Interviewtranskripts in der Kleingruppe und offenes Feedback zur Lehrveranstaltung

Last edited: 2012-07-19



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