Syllabus

Title
4982 ZuWi II: Ethik und Ökonomie
Instructors
Dr. Oliver M. Feldmann
Contact details
Type
PI
Weekly hours
2
Language of instruction
Deutsch
Registration
02/25/13 to 02/27/13
Registration via LPIS
Notes to the course
Dates
Day Date Time Room
Thursday 03/14/13 04:00 PM - 06:00 PM SR 5.47 (C)
Thursday 04/11/13 04:00 PM - 08:30 PM SR 5.47 (C)
Thursday 04/25/13 04:00 PM - 08:30 PM SR 5.47 (C)
Saturday 05/04/13 12:00 PM - 05:30 PM SR 5.47 (C)
Thursday 05/16/13 05:00 PM - 09:30 PM SR 5.47 (C)
Thursday 05/23/13 05:00 PM - 08:45 PM SR 5.47 (C)
Contents

Die LV "Ethik und Ökonomie" führt in die Problem- und Fragestellungen der Wirtschaftsethik ein. Zunächst werden die Grundzüge der wesentlichen ethischen Theorien vorgestellt. Ihr Verständnis stellt die notwendige Voraussetzung dafür dar, Diskussionen um die im gesellschaftlichen Zusammenleben existenten bzw. gelten sollenden Prinzipien nachzuvollziehen und sich daran angemessen zu beteiligen. Daran schließen sich Überlegungen zur Verfasstheit unserer Wirtschaft selbst an und der Rolle, die ethische Reflexionen hierin tatsächlich spielen und spielen können.

Dieser Teil der LV soll auch Klarheit über die je nach unternehmensethischen Ansätzen unterschiedlichen Methoden der Begründung von Entscheidungen im Einzelfall schaffen. Als dritter Schwerpunkt der LV sollen der Themenkomplex "CSR" und damit zusammenhängend Fälle unternehmerischen Handelns im nationalen wie im internationalen Kontext dargestellt und diskutiert werden.

Learning outcomes

Anküpfend an die Inhalte der LV ZuWi I bieten die Lehrveranstaltungen in ZuWi II ein ausgewogenes Verhältnis von Wissenserwerb in einem der Bereiche

- Wirtschaftsethik & CSR
- Globalisierung & sozialer Wandel
- Gender & Diversity
- Nachhaltigkeit


und der Aneignung von diversen Skills, sowie Gelegenheit zu ihrer praktischen Anwendung. Nach Absolvieren einer ZuWi II-LV ist den Studierenden bewusst, dass Wirtschaft in einem breiten Kontext steht, ökonomische, ökologische, ethische, rechtliche, politische, soziologische und technologische Faktoren eine Rolle spielen und wirtschaftliches Handeln seinerseits auf diese Bereiche rückwirkt. Sie erkennen, dass ihr späteres berufliches Handeln Auswirkungen auf die Gesellschaft und die natürliche Umwelt hat, dass sie eine soziale Verantwortung tragen und einen Beitrag zu einer langfristig nachhaltigen Entwicklung leisten.

Die LV fördert die Fähigkeit, bei wirtschaftlichen Entscheidungen ethische, soziale und umweltpolitische Probleme mitzureflektieren. Durch vielfältige Lehr- und Lernmethoden - wie etwa Gruppenarbeiten, Case Studies, Planspiele und projektbasiertes Lernen - wird die Anwendung des Wissens auf konkrete Problemstellungen geübt. Neben dem Erwerb von Wissen im jeweiligen Bereich und der Fähigkeit, dieses selbstständig zu vertiefen, fördert die LV den Erwerb von Schlüsselqualifikationen für Managementpositionen. Die Studierenden entwickeln soziale Kompetenzen wie Selbstreflexion, Offenheit und Sensibilität für Diversität. Sie lernen im Team zu arbeiten und Projekte durchzuführen, aber auch zuzuhören, zu überzeugen und zu präsentieren. Sie sind fähig Informationen aufzubereiten, Konzepte zu verstehen, Probleme und Problemlösungen zu erarbeiten und zu kommunizieren. Ausführliches Feedback hilft den Studierenden, ihre Fähigkeiten zu erkennen und Schwächen auszugleichen.

Die Studierenden sehen sich nach erfolgreichem Abschluss der LV befähigt,

  1. die zentralen moralphilosophischen Ansätze in ihren Grundelementen wiederzugeben und zu beurteilen
  2. selbstständig fundiert Begriffe und Methoden zur Überprüfung einer Handlung als sittlich gut anzuwenden
  3. kompetent und problemlösungsorientiert an aktuellen sozialphilosophischen und -politischen Debatten zu partizipieren
  4. die unterschiedlichen Grundlagen von Wert-Konflikten in der unternehmerischen Praxis zu evaluieren
Teaching/learning method(s)
  • Einführende Vorträge des LV-Leiters
  • (Kurz-)Referate der Arbeitsgruppen
  • gemeinsame Lektüre / Erarbeitung / kritische Überprüfung von Textpassagen
Assessment
  1. 30% - Aktive Mitarbeit (Lektüre der Literatur, Diskussionsteilnahme ...)
  2. 30% - Referat
  3. 40% - Schriftliche Prüfung
Prerequisites for participation and waiting lists

Readings
1 Author: Feldmann, O.
Title: Ethik und Ökonomie

Year: 2010
Content relevant for class examination: Yes
Recommendation: Essential reading for all students
Type: Script
Availability of lecturer(s)

Für administrative Belange wenden Sie sich bitte ausschließlich an das Sekretariat
des Institut für Soziologie und Empirische Sozialforschung.
http://www.wu.ac.at/sozio/institut/personal3 (Tel: 01 - 31336  Klappe: 4737 oder 4433 oder 4762)

Lehrveranstaltungsleiter:
E-Mail: oliver.feldmann@wu.ac.at

Other

Reader zum Kurs bitte vor der 1. Einheit besorgen!!
Erhältlich im Kopierkeller /gegenüber der Hauptstiege der WU

http://www.kopierkeller.at/

Unit details
Unit Date Contents
1

"Ethik als Gewinn" - Wirtschaftsethik als Ideologie? Einführung in das Thema, Konstitution der AGs, Referatvergabe

Zentrale Fragen: Kann & soll es überhaupt eine eigene Ethik für die Wirtschaft geben? Verunmöglicht der Wettbewerb ethisches Handeln - und ist das vielleicht sogar positiv?

Literatur:
P. Koslowski: Über Notwendigkeit und Möglichkeit einer Wirtschaftsethik. In: Ders.: Die Ordnung der Wirtschaft. Studien zur Praktischen Philosophie und Politischen Ökonomie, Tübingen 1994, S. 157-169.
M. Friedman: Kapitalismus und Freiheit, München 1976 (Auszüge)

2

Grundpositionen praktischer Philosophie (1)

1. Kant - "Pflichtethik"

Literatur:
Kant I.: Grundlegung zur Metaphysik der Sitten
Höffe O.: Immanuel Kant, München 2000.

2. Aristoteles - "Tugendethik"

Literatur:
Aristoteles: Nikomachische Ethik (Auszüge)
Aristoteles: Politik, Buch I. (Auszüge)
D.S. Hutchinson: Ethics. In: J. Barnes (Hrsg.): The Cambridge Companion to Aristotle, Cambridge/Mass. 1995, S. 195-232.
U. Wolf: Aristoteles "Nikomachische Ethik", Darmstadt 2002.

Zentrale Fragen: Macht es Sinn, von einer "individuellen/subjektiven Ethik" zu sprechen? Was leisten Tugenden? Wann kann man von einem "gelungenen Leben" sprechen?

3

Grundpositionen praktischer Philosophie (2)

"Liberalismus und Utilitarismus"

Literatur:
A. Smith: Der Wohlstand der Nationen (Auszüge)
A. Smith: Theorie der ethischen Gefühle (Auszüge)
J. St. Mill: Der Utilitarismus
E. Waibl: Ökonomie und Ethik 1, Stuttgart-Bad Cannstatt 1984, S. 132-162.
K. Ballestrem: Adam Smith, München 2001.
A. Sen / B. Williams (Hrsg.): Utilitarianism and beyond, Cambridge 1982.
A. Eckl / B. Ludwig: Was ist Eigentum? München 2005.

Zentrale Fragen: Worin unterscheiden sich der klassische Liberalismus und der sog. "Neoliberalismus"? Warum sind heute (fast) alle Utilitaristen und welche Zwecke heiligen welche Mittel?

4

Vertragstheorien / Kritik an der Marktwirtschaft

1. David Hume: Die Gesellschaft als Vertrag?
2. Die Kapitalismuskritik von Karl Marx

Literatur:
K. Marx: Das Kapital, Band I, insbes. Kap. 4, 22, 23.
K. Marx: Randglossen zum Programm der deutschen Arbeiterpartei (Auszüge)
I. Fetscher: Der Marxismus, München 1968.
F. Wheen: Karl Marx, München 1999.

3. "Wirtschaftsbürgerrechte"?- P. Ulrichs Entwurf einer "Integrativen Wirtschaftsethik"

Literatur:
P. Ulrich: Wirtschaftsethik als Kritik der "reinen" ökonomischen Vernunft. In: C. Matthiessen (Hrsg.): Ökonomie und Ethik, Freiburg 1990, S. 111-138.
P. Ulrich: Integrative Wirtschaftsethik, Bern 1997.
P. Ulrich: Zivilisierte Marktwirtschaft, Freiburg 2005.

Zentrale Fragen: Wie konstituieren sich Gesellschaften? Wie zentral ist Wachstum für die Marktwirtschaft? Bedarf sie eines neuen, ethischen Fundaments?

5

"Ökonomische Rationalität" und "Unternehmerische Verantwortung"

1. Unternehmensethik in Theorie und Praxis

Literatur:
H. Lenk / M. Maring: Wirtschaft und Ethik, Stuttgart 1992.
H. Siebert (Hrsg.): The ethical foundations of the market economy, Tübingen 1994.20

"CSR": Unternehmensleitsätze / Fallbeispiele (werden gemeinsam ausgewählt)

2. "Globalisierung" & "Fairer Handel"

Literatur:
T. Kesselring: Ethik der Entwicklungspolitik, München 2003.
Le Monde Diplomatique: Atlas der Globalisierung, Berlin 2006.
J. Ziegler: Das Imperium der Schande, München 2005.
J. Sachs: Das Ende der Armut, München 2005.

Zentrale Fragen: Wie wichtig & wirkungsvoll sind Unternehmensleitsätze? Kann ethisches Handeln ein Wettbewerbsvorteil sein? Wie weit reicht unternehmerische Verantwortung?

6 Rückblick & schriftliche Prüfung
Last edited: 2012-11-07



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