Syllabus

Title
4698 ZuWi II: Wirtschafts- und Unternehmensethik
Instructors
ao.Univ.Prof. Dr. Peter Berger
Contact details
Type
PI
Weekly hours
2
Language of instruction
Deutsch
Registration
02/11/14 to 02/28/14
Registration via LPIS
Notes to the course
Dates
Day Date Time Room
Friday 03/14/14 10:00 AM - 12:15 PM TC.3.11
Friday 03/21/14 10:00 AM - 12:15 PM TC.3.11
Friday 03/28/14 10:00 AM - 12:15 PM TC.3.11
Friday 04/04/14 10:00 AM - 12:15 PM TC.3.11
Friday 04/11/14 10:00 AM - 12:15 PM TC.3.11
Friday 05/09/14 10:00 AM - 12:15 PM TC.3.11
Friday 05/16/14 10:00 AM - 12:15 PM TC.3.11
Friday 05/23/14 10:00 AM - 12:15 PM TC.3.11
Friday 06/06/14 10:00 AM - 12:15 PM TC.3.11
Friday 06/13/14 10:00 AM - 12:15 PM TC.3.11
Contents

Die LV "Wirtschafts- und Unternehmensethik" thematisiert den Umgang mit ethischen und moralischen Problemen, die sich für uns alle, die wir in Organisationen Entscheidungen treffen müssen, stellen. Wie geht man nachhaltig mit natürlichen Ressourcen um? Wie sieht ein verantwortlicher Umgang mit MitarbeiterInnen in Unternehmen aus? Wie vermeidet man Exzesse im Finanzsektor zu Lasten der Realwirtschaft? Welchen Platz haben religiöse Gebote im ökonomischen Alltagsleben? Gibt es eine artgerechte Tierhaltung in Kombination mit der profitablen Vermarktung tierischer Produkte? Welche Rolle hat die moderne Medizin in unserer Gesellschaft zu spielen?

Zu all diesen Fragestellungen gibt es teils aktuelle, teils bis in die Antike zurückreichende wissenschaftliche und belletristische Literatur.Die Studierenden sollen auch an diese Literatur herangeführt werden und die darin vertretenen Standpunkte kennen lernen.

Darüber hinaus steckt sich unsere LV auch das Ziel, jungen Menschen eine Orientierungshilfe für komplexe Entscheidungen zu bieten, die sie einmal werden treffen müssen, wenn sie Schlüsselpositionen in Wirtschaft und/oder Gesellschaft bekleiden.Die "Wirtschafts- und Unternehmensethik" spiegelt mit ihrem Vortragsangebot die Breite und Tiefe des Ethikproblems in der Ökonomie bzw. Gesellschaft.

Einerseits reflektieren die Vortragenden - aus der Industrie, dem Bankwesen, der Medizin, der Religion, dem Tierschutz, etc. - über Möglichkeiten und Grenzen des moralischen Wirtschaftens, andererseits findet auch eine Auseinandersetzung mit der philosophischen und theoretisch-ökonomischen Fundierung der Wirtschaftsethik statt. Die Reihenfolge der unten angegebenen LV-Einheiten lässt sich im Voraus nicht immer exakt festlegen und steht daher unter dem Vorbehalt kurzfristiger Änderungen.

Learning outcomes

Nach Absolvieren einer ZuWi II-LV haben die Studierenden Wissen über den gesellschaftlichen und ökologischen Kontext wirtschaftlichen Handelns erlangt. Sie verfügen über eine ganzheitliche Perspektive, die Wirtschaft und Gesellschaft in biophysische Systeme eingebettet sieht und Wirtschaft im gesellschaftlichen Kontext verankert. Studierende erkennen, dass ihr späteres berufliches Handeln Auswirkungen auf die Gesellschaft und die natürliche Umwelt hat, dass sie eine soziale Verantwortung tragen und einen Beitrag zu einer langfristig nachhaltigen Entwicklung leisten können. Sie haben Kompetenzen wie Selbstreflexion, Sensibilität für Diversität und das Verstehen von Komplexität erlangt. Sie sind fähig Informationen aufzubereiten, Probleme und Problemlösungen zu erarbeiten und zu kommunizieren.

Entsprechend der didaktischen Ausrichtung erfolgen Leistungserbringungen mehrdimensional. Mindestens 3 Kriterien sind bei der Beurteilung zu berücksichtigen (z.B. Präsentation + Thesenpaper + schriftliche Arbeit/Abschlussprüfung/Reflexionspapier). Besonderes Augenmerk wird auf die Befähigung zu Teamarbeit und auf die Erlangung von Reflexions- und Erfahrungswissen gelegt.

Feedback seitens der Lehrenden hilft den Studierenden, ihre Fähigkeiten zu erkennen und weiterzuentwickeln.

Teaching/learning method(s)
  • Einleitendes Referat des LV-Leiters
  • Impulsreferate der jeweils eingeladenen Vortragenden
  • Diskussion im Plenum über die ExpertInnenreferate, unmittelbar auf diese folgend Erstellung eines individuellen Reflexionspapiers zu ausgewählten ExpertInnenreferaten, das vom LV-Leiter kommentiert wird
  • Abschließende Diskussionsrunde zu den Möglichkeiten und Grenzen ethischen Verhaltens in wirtschaftlichen Organisationen
Assessment
  • Qualität der Diskussionsbeiträge in den einzelnen LV-Einheiten
  • Qualität des individuell verfassten Reflexionspapiers
  • Verständnis über die Zusammenhänge von Ökonomie und Ethik in modernen Gesellschaften
Prerequisites for participation and waiting lists

Availability of lecturer(s)
Unit details
Unit Date Contents
1

Univ. Prof. Dr. Peter Berger
Einführung.


2 Gastvortrag: Prim.Prof.MedRat.Dr. Dietmar Steinbrenner

Medizin und Geschäft.

In Österreich beruht das Gesundheitssystem auf dem Wechselspiel zwischenKrankenversicherern, Ärzten, Pharmaindustrie und PatientInnen. Unbestritten istes eines der besten der Welt, aber ebenso unbestritten ist, dass jeder Playerseine eigenen Interessen hat und die Entwicklung des Gesamtsystems davonabhängt, wie konfligierende Interessen in einer Art Trade-off gegeneinanderabgewogen werden. Ziel dieser LV-Einheit ist es, das Verständnis derStudierenden zu vertiefen, dass Gesundheit und Krankheit der Definitionsmachtvon Institutionen und Organisationen unterliegen und keine absoluten Werte seinkönnen.
3 Gastvortrag: Mag. Mader Hildegard
"Wirtschaft im Islam"
4 Gastvortrag: Dr. Hans-Georg Kantner
Sinn und Segen der Pleite
5

Gastvortrag: Mag. DDr. Martin Balluch (Verein gegen Tierfabriken)
„Tierethik in der Wirtschaft? Kampagnenarbeit der Zivilgesellschaft als notwendiges Korrektiv.“

Der Vortragende dieser Einheit ist in unserem Lande als kontroversiellerVerfechter von Tierrechten bekannt. Einerseits dürfte unbestritten (und viel zuwenig bekannt) sein, dass die industrielle Tierhaltung nahe an die Grenzendessen geht, was moralisch vertretbar scheint (und, mag sein, gelegentlich auchdarüber hinaus). Andererseits diskutiert die Zivilgesellschaft die Legitimitätvon Maßnahmen gegen die Fleischindustrie, den Pelzhandel, die Jagdwirtschaft,etc., die der VGT als „Kampagnenarbeit“ bezeichnet und deren provokativer undmanchmal strafbarer Charakter außer Zweifel steht.
Die Studierenden bekommen die Gelegenheit, aus erster Hand über die Aktivitätendes VGT informiert zu werden und diese Informationen mit der Berichterstattungder Medien über die Angeklagten des Tierschutzprozesses zu kontrastieren. Wirhalten das für eine Übung in staatsbürgerlicher Diskurs- undMeinungsbildungskultur.


7

Gastvortrag: Univ. Prof. Ing. Mag. Dr. Gerhard Senft
"Technik und Verantwortung - Konturen einer Technikethik"

Technikethik ist als ein Teil derallgemeinen Ethik zu begreifen. Sie stellt das Handeln von Technikern, aberauch den Umgang mit Technik an sich vor Fragen wie: ist die Technik nicht nurvorteilhaft einsetzbar sondern auch sicher? Nützt sie nur Teilen derGesellschaft, etwa besonderen Gruppen, oder der Menschheit als Ganzes? DieTechnikethik liefert Kriterien zum Bewerten von Technik, zum Abschätzen vonChancen und Risiken. Anwendungsbereiche wie die Energiegewinnung, die chemischeIndustrie und der technisch geprägte Umgang mit den Naturressourcen (z. B.Erdöl und -gas, Wasserkraft, Sonnenenergie, Windkraft) stehen im Zentrum technikethischer Betrachtungen.

8

Gastvortrag: Univ.Lektor i.R. Mag. Dr. Gernot Neuwirth

Umweltbewusstsein und Umweltkontroversen in Österreich: Vonn der Rettung des Wienerwaldes durch Josef Sch. (1872) bis zur Rettung der Welt durch Arnold Sch. (2013).
9

Gastvortrag: Hon.-Prof. Dr. Wilfried Stadler
„Finanzmarktkrise und Wirtschaftsethik“ 

Einer weit verbreiteten Auffassung zufolge ist die Gier derBankiers maßgeblich am Ausbruch und Verlauf der letzten Finanzkrise beteiligtgewesen; und ebenso weit verbreitet ist die Meinung, es sei bisher zu weniggeschehen, um „Wiederholungstäter“ im Finanzsektor daran zu hindern, dieRealwirtschaft erneut in Schräglage zu bringen. Wie konnte es soweit kommen,dass sich die Finanzbranche von ihrer ursprünglichen Bestimmung, derRealwirtschaft dienstbar zu sein, verabschiedet hat und offenbar all ihrenEhrgeiz darin setzt, mit Derivaten zu jonglieren, deren Charakter sie selbstnicht mehr versteht? Die von Prof. Stadler gestaltete LV-Einheit sucht nachAntworten auf diese Frage. In aller Klarheit wird aber auch gesagt, dass einekosmetische Operation wie die Trennung von Investment- und Kundenbanking – diewährend der Großen Depression der 1930er Jahre in den USA durchaus nocherfolgreich war – nicht ausreichen wird, um die Gesundung des Systemsherbeizuführen. Vielmehr bedarf es einer Neuausrichtung des Finanzsektors aufNachhaltigkeit und Langfristigkeit, was u.a. eine neue Grundlage fürBonuszahlungen an Bankmanager voraussetzt.

10

Gastvortrag: Dr. phil. Oliver Feldmann

Ökonomie und Ethik - Ein wechselseitiges Nutzenverhältnis?

11 Gastvortrag: Dr. Eric Frey
Journalismus und Ethik
12

Gastvortrag: Dr. phil. Mag. art. Suchy Irene

Musik und Ethik - außermusikalische, europäische und außereuropäische Konzepte und kompositorische Sturkturen

Last edited: 2014-01-16



Back