Syllabus

Title
5030 ZuWi II: Wirtschaftsethik - Grundlagen und Anwendungen
Instructors
Univ.Prof. Dr. Richard Raatzsch, Bernhard Ritter, lic.
Type
PI
Weekly hours
2
Language of instruction
Deutsch
Registration
02/11/14 to 02/28/14
Registration via LPIS
Notes to the course
Dates
Day Date Time Room
Friday 03/14/14 03:00 PM - 05:00 PM TC.3.10
Friday 03/21/14 03:00 PM - 06:00 PM TC.3.10
Saturday 03/22/14 10:00 AM - 02:00 PM TC.3.10
Friday 04/11/14 03:00 PM - 06:00 PM TC.3.10
Saturday 04/12/14 10:00 AM - 02:00 PM TC.3.10
Friday 05/30/14 03:00 PM - 06:00 PM TC.3.10
Friday 06/06/14 03:00 PM - 05:00 PM TC.3.10
Saturday 06/07/14 10:00 AM - 02:00 PM TC.3.10
Contents

In dieser Lehrveranstaltung werden zentrale Positionen der Ethik unter besonderer Berücksichtigung des wirtschaftlichen Handelns erarbeitet. Ethik ist die Untersuchung von Begründungsansprüchen der Bewertung jedweden Handelns als „gut“ oder „schlecht“. Zunächst sollen verschiedene Konzeptionen erörtert werden, diesen Anspruch einzulösen (Utilitarismus vs. Pflichtethik), und zwar in Vorbereitung auf die Bearbeitung konkreter moralischer Problemfelder des wirtschaftlichen Handelns, bei der auch das Verhältnis von Theorie und Praxis miterörtert werden soll.

Learning outcomes
Nach Absolvieren einer ZuWi II-LV haben die Studierenden Wissen über den gesellschaftlichen und ökologischen Kontext wirtschaftlichen Handelns erlangt. Sie verfügen über eine ganzheitliche Perspektive, die Wirtschaft und Gesellschaft in biophysische Systeme eingebettet sieht und Wirtschaft im gesellschaftlichen Kontext verankert. Studierende erkennen, dass ihr späteres berufliches Handeln Auswirkungen auf die Gesellschaft und die natürliche Umwelt hat, dass sie eine soziale Verantwortung tragen und einen Beitrag zu einer langfristig nachhaltigen Entwicklung leisten können. Sie haben Kompetenzen wie Selbstreflexion, Sensibilität für Diversität und das Verstehen von Komplexität erlangt. Sie sind fähig Informationen aufzubereiten, Probleme und Problemlösungen zu erarbeiten und zu kommunizieren.

Entsprechend der didaktischen Ausrichtung erfolgen Leistungserbringungen mehrdimensional. Mindestens 3 Kriterien sind bei der Beurteilung zu berücksichtigen (z.B. Präsentation + Thesenpaper + schriftliche Arbeit/Abschlussprüfung/Reflexionspapier). Besonderes Augenmerk wird auf die Befähigung zu Teamarbeit und auf die Erlangung von Reflexions- und Erfahrungswissen gelegt.

Feedback seitens der Lehrenden hilft den Studierenden, ihre Fähigkeiten zu erkennen und weiterzuentwickeln.

Die Studierenden sehen sich nach erfolgreichem Abschluss der LV befähigt,

  1. zentrale ethische Ansätze in ihren Grundelementen wiederzugeben und zu beurteilen

  2. selbstständig fundiert Begriffe und Methoden zur Diskussion der Moralität einer Handlung in Anschlag zu bringen 

  3. in Bezug auf ethische Sensibilitäten kompetent an aktuellen sozialen und politischen Debatten zu partizipieren

  4. die Grundlagen von konfligierenden oder dilemmatischen Handlungsoptionen in der unternehmerischen Praxis zu evaluieren



Teaching/learning method(s)
  • Einführende Vorträge der LV-Leiter
  • Lesen der Literatur
  • Schriftliches Lösen von Aufgaben fürs Lektüreverständnis
  • Arbeit in Zweiergruppen mit schriftlichen Peer-Feedbacks (Peer-Responses)
  • Kurzreferate von eigenen Lösungsvorschlägen für die Lektüreverständnis-Aufgaben
  • Diskussion
Assessment
  1. 20% - Lösen von Lektüreverständnistests, schriftliches Peer-Feedback zu ca. 2 schriftlichem Lösungsvorschlägen eines Mitstudierenden (wird dem LV-Leiter abgegeben). Das Vorgehen wird in der ersten Sitzung erklärt.
  2. 20% - Referat: das Referieren ca. 1 bis 2 eigenen Lösungsvorschlägen eines Lektüreverständnistests auf der Grundlage (a) einer eigenen ausformulierten Lösung (wird dem LV-Leiter abgegeben) und (b) eines Peer-Feedbacks, siehe 1. (auch dieses Vorgehen wird in der ersten Sitzung erklärt).
  3. 60% - Zweiteiliger schriftlicher Abschlusstest; Lektüreverständnistest, sich beziehend auf die besprochenen Texte und/oder ein noch unbekanntes Textstück von einem der besprochenen Autoren, dessen Thematik bereits erschlossen wurde. Die Texte werden Sie vorliegen haben.
  4. Die Benotung für (1)–(3) wird mit der Note für die Poster-Präsentation und das World-Café (von Teil II mit Richard Raatzsch) im Verhältnis 70% zu 30% verrechnet.
Prerequisites for participation and waiting lists

Readings
1 Author: Fischer, Peter
Title: "Die Goldene Regel." In: Sandkühler, Hans Jörg (Hg.): Enzyklopädie Philosophie.

Publisher: Felix Meiner Verlag
Remarks: Seiten 934-937
Year: 2010
Content relevant for class examination: Yes
Recommendation: Essential reading for all students
2 Author: Kant, Immanuel
Title: Grundlegung zur Metaphysik der Sitten

Publisher: Felix Meiner Verlag
Remarks: Seiten 393-426 (Paginierung der Akademieausgabe)
Year: 1999
Content relevant for class examination: Yes
3 Author: Lenk, Hans und Maring, Matthias
Title: Wirtschaft und Ethik

Publisher: Philipp Reclam jun. Stuttgart
Year: 1992
Recommendation: Essential reading for all students
4 Author: Mras, Gabriele
Title: "Ethik und Ökonomie." In: Schülein, Johann A.; Lueger, Manfred (Hg.): Unternehmen aus sozialwissenschaftlicher Perspektive.

Publisher: Facultas
Remarks: Seiten 257-273
Year: 2009
5 Author: Raatzsch, Richard
Title: Warum jede Ethik intuitionistisch sein muss - obwohl keine es sein kann. In: Reflektierter Intuitionismus.

Publisher: Mentis
Remarks: Seiten 21-39
Year: 2013
6 Author: Raatzsch, Richard
Title: "Problem, Bedeutung und Ziel der Betrachtung", "Die Sittlichkeit ehrbarer Kaufleute und Ethik in der Betriebswirtschaftslehre" In: Ehrbare Kaufleute: Eine philosophische Betrachtung.

Publisher: Springer
Remarks: Seiten 15-32, 74-91
Year: 2014
7 Author: Schwemmer, Oswald
Title: "Utilitarismus." In Mittelstraß, Jürgen (Hg.) Enzyklopädie Philosophie und Wissenschaftstheorie; Bd. 4.

Publisher: Metzler
Remarks: Seiten 460-463
Year: 2004
Recommendation: Essential reading for all students
8 Author: Smart, J. J. C.
Title: "An Outline of Utilitarian Ethics." In Smart, J. J. C.; Williams, Bernard: Utilitarianism: For and Against.

Publisher: Cambridge University Press
Remarks: Seiten 9-34; keine Übersetzung
Year: 1973
Content relevant for class examination: Yes
9 Author: Williams, Bernard
Title: "A Critique of Utilitarianism." In Smart, J. J. C.; Williams, Bernard: Utilitarianism: For and Against.

Publisher: Cambridge University Press
Remarks: Seiten 97-100, 108-118; deutsche Übersetzung: 61-63, 72-83
Year: 1973
Content relevant for class examination: Yes
Availability of lecturer(s)

For administrative issues, please contact to the Secretary of the Institute of Sociology and Social Research.
Institut für Soziologie und Empirische Sozialforschung.
(Tel: 01-31336 flap: 4737 or 4433 or 4762)

Lecturers:

E-mail: sharpdaniele@gmail.com; richard.raatzsch@wu.ac.at

Tel: 01-31336 -4166 Secretariat philosophy


Unit details
Unit Date Contents
1 14.03.2014

TEIL 1: GRUNDLAGEN (Bernhard Ritter)

  • Überblick über die Lehrveranstaltung

  • Teilnahmebedingungen und Leistungsnachweise

  • Einleitung: Was ist das Verhältnis von Wirtschaft und Ethik? – Theorie und Praxis? Was kann bzw. sollte von einer ethischen Reflexionsarbeit erwartet werden und was nicht?

2 21.+ 22.03.2014
  • Utilitarismus – Grundbegriffe: Aktutilitarismus (direkter U.), Regelutilitarismus (indirekter U.), negativer Utilitarismus, Hedonismus, Eudämonismus, Altruismus, moralisches Dilemma, Integrität, Konsequentialismus

  • Textgrundlage: J. J. C. Smart, B. Williams, O. Schwemmer

    Smart, J. J. C.: „An Outline of a System of Utilitarian Ethics.“ In Smart, J. J. C.; Williams, Bernard: Utilitarianism: For and Against. Cambridge University Press, Cambridge u. a., 1973, 9–34 = Abschnitte 2–5 (komplett) & 6 (teilw.) [keine Übersetzung].
    Williams, Bernard: „A Critique of Utilitarianism.“ In Smart / Williams 1973, 97–100, 108–118 = Abschnitt 3 (teilw.) & 5 (komplett) [mit dt. Übersetzung].
    Schwemmer, Oswald: „Utilitarismus.“ In: Mittelstraß, Jürgen (Hg.): Enzyklopädie Philosophie und Wissenschaftstheorie; Bd. 4. Metzlersche Verlagsbuchhandlung 2004 (19962), Stuttgart, 460–463.


3 11.+12.04.2014
  • Pflichtethik = deontologische Ethik – Grundbegriffe: Pflicht, pflichtmäßige Handlung, Handlung aus Pflicht, guter Wille, Maxime, hypothetischer Imperativ, kategorischer Imperativ: Universalisierungsformel (Zweckformel, Autonomieformel), Goldene Regel

  • Textgrundlage: I. Kant, P. Fischer

    Kant, Immanuel: Grundlegung zur Metaphysik der Sitten. Felix Meiner Verlag, Hamburg, 1999 [1785], 393–426 = Abschnitt I (komplett) & Abschnitt II (teilw.)
    Fischer, Peter: „Die Goldene Regel.“ In: Sandkühler, Hans Jörg (Hg.): Enzyklopädie Philosophie. Felix Meiner Verlag, Hamburg, 934–937.


4 30.05.2014

TEIL 2: ANWENDUNGEN (Richard Raatzsch)

  • Referate und Posterpräsentationen zu "Ethische Wahrnehmung"

  • Literatur: Richard, Raatzsch: Warum jede Ethik intuitionistisch sein muss - obwohl keine es sein kann. In: Reflektierter Intuitionismus,  Münster 2013, Kap. 1, S. 21-39.


5 06.06.2014
  • Fallbeispiele von Ethischen Konfliktsituationen, Diskussion der Anwendungsmöglichkeiten der Ethischen Positionen, die in Block 1 diskutiert wurden. (mit Videomaterial)

  • Literatur: Richard, Raatzsch: Problem, Bedeutung und Ziel der Betrachtung, Die Sittlichkeit Ehrbarer Kaufleute und Ethik und Betriebswirtschaftslehre. In:  Ehrbare Kaufleute Eine philosophische Betrachtung; Kap. 2,6 und 7, Wiesbaden 2014, S. 15-32 und 74-91.
    Gabriele, Mras:  Ethik und Ökonomie;In: Unternehmen aus Sozialwissenschaftlicher Perspektive, Hrsg.: Schülein, J., Wien 2007, ua.; S. 257-275.  


6 07.06.2014
  • Abschlusstest


Last edited: 2014-09-02



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