Syllabus

Title
0638 WF Wissenschaftstheorie, Logik und Ethik - Kurs 1: Einführung in die Wissenschaftstheorie und Logik
Instructors
ao.Univ.Prof. Dr. Gabriele Mras
Type
PI
Weekly hours
2
Language of instruction
Deutsch
Registration
09/01/15 to 10/09/15
Registration via LPIS
Notes to the course
Dates
Day Date Time Room
Thursday 10/15/15 04:00 PM - 07:00 PM D4.0.133
Saturday 10/17/15 11:00 AM - 04:30 PM D4.0.039
Thursday 10/22/15 04:00 PM - 07:00 PM EA.6.032
Thursday 10/29/15 04:00 PM - 07:00 PM D4.0.133
Thursday 11/05/15 04:00 PM - 07:00 PM D4.0.133
Saturday 11/07/15 11:00 AM - 04:30 PM D4.0.039
Contents

Die Lehrveranstaltung gliedert sich in vier Teile, die inhaltlich aufeinander aufbauen: (i) Argumentationstheorie und Logik, (ii) wissenschaftstheoretische Grundfragen und -probleme, (iii) Übersicht über die Entwicklung philosophischer Ansätze im 20. Jahrhundert, (iv) Fallbeispiele wissenschaftlicher Begründung

Teil (i):  Welche Typen von Argumenten gibt es? Was ist ein (logisch) gültiger Schluss? Wann sind Schlussformen gültig?

Teil (ii): „Schlüsse aus der Erfahrung“, David Humes Analyse erfahrungswissenschaftlicher Begründung und der sog. „Zirkel der Induktion“, die Konsequenzen für die Frage nach der Begründung/Bestätigung/Bewährung erfahrungswissenschaftlicher Aussagen.

Teil (iii): Verifikation & Falsifikation / Der "Wiener Kreis", Karl Popper

Teil (iv): Fallbeispiele aus der Soziologie, Psychologie und VWL


Learning outcomes
Die "Learning Outcomes" dieser LV sind:
die Grundfragen und Grundprobleme der philosophischen Disziplinen „Wissenschaftstheorie“ zu verstehen und die Ansätze innerhalb von Erkenntnis- und Wissenschaftstheorie zu unterscheiden, zu bewerten und auf bestimmte Problembereiche anzuwenden; dies schließt ein, dass Studierende philosophische Fachausdrücken kennen und differenziert zu gebrauchen lernen. Die mehr fachbezogenen Learning Outcomes sind, dass Studierende in der Lage sind:
  • die Anforderungen an wissenschaftliches Argumentieren zu verstehen und an ausgewählten Beispielen umzusetzen (Studierende können für bestimmte Ansichten unter Voraussetzung der Wahrheit bestimmter Prämissen schlüssig argumentieren)
    o Argument, Begründung, Beweis
    o Fehlschlüsse
  • die je nach Wissenschaften unterschiedlichen Methoden der Begründung von wissenschaftlichen Aussagen zu identifizieren und die notwendigen Schritte erfahrungswissenschaftlicher Begründung zu extrapolieren wie deren Problematik zu analysieren.
    o Induktion und Deduktion
    o Problem der Induktion

  • erkenntnistheoretische Überlegungen in Praxis-Diskurse einzubringen
Teaching/learning method(s)

Kurzvortrag der LV-Leiterin; "Impulsreferate" (nicht länger als 15 Minuten)ca. ein Drittel der jeweiligen LV-Einheiten sind dem „Durcharbeiten“ des Stoffes gewidmet, am Ende der jeweilig Einheit bildet ein Fragenkatalog (im Schnitt 15 Fragen) noch einmal Gelegenheit die Einheit und ihre Struktur „revue“ passieren zu lassen und gegebenenfalls Unklarheiten zu thematisieren/ auszuräumen. Wie in allen Philosophie-Lehrveranstaltungen sind die zu lesenden Texte auf der Learn-Plattform abrufbar, liegen ergänzende Materialien (Hörbücher u.ä.) im Semesterapparat (Bibliothek D4) auf und werden auch Zusammenfassungen des LV-Leiters über jede einzelne Einheit zur Verfügung gestellt.

Assessment

Die Leistungskontrolle erfolgt auf der Grundlage folgender Kriterien:

(1) Teilnahme an der Diskussion und Beantwortung der Kontrollfragen (20%),

(2) Impulsreferat oder kurze schriftliche Arbeit (40%),

(3) schriftlicher Zwischentest (40%).

Die Benotung des schriftlichen Tests (1 Std.; 10 Fragen, die kurz zu beantworten sind) erfolgt wie folgt:

ab 30 Punkten: „Genügend“
ab 45 Punkten: „Befriedigend“
ab 65 Punkten: „Gut“
ab 80 Punkten: „Sehr Gut“

Prerequisites for participation and waiting lists

Philosophische Vorkenntnisse sind keine Bedingung der Teilnahme. 

Availability of lecturer(s)

Sprechstunden: Donnerstag 13.00 - 14.00,
Gebäude D4, 3. Stock, Raum 3.020 

Telefon: 31336-4257
Email: gabriele.mras@wu.ac.at
Unit details
Unit Date Contents
1 15.10.2015

1. Organisatorisches
2. Was behandeln Logik und Wissenschaftstheorie?

Literatur:

  • Müller, Vincent C.: Paradoxien der Bestätigung. In: Paradoxien, Sainsbury, Philipp Reclam jun. Stuttgart, 1993S. 104-113. (Download)
2 17.10.2015

A) Was ist ein Argument, welche Typen von Argumenten gibt es? Was ist ein (logisch) gültiger Schluß?

1. Zur Gültigkeit von Schlussformen

Literatur:

  • Arthur Schopenhauer: Basis aller Dialektik.  In: Schoppenhauer: Die Kunst, Recht zu behalten, Area Verlag, Erfstadt, Hamburg 2007, S. 32-124. (Download)
  • Ernst Tugendhat, Urusla Wolf: Was heißt Logik? Grundzüge der traditionellen Logik. In. ders.: Logisch-semnatische Propädeutik , Kap. 1 und 5, Philipp Reclam jun., Stuttgart 1993, S. 7-17, S. 66 - 78. (Download)
  • Thomas Vasek: Sinn & Bedeutung. In. ders.: Denkstücke, Suhrkamp Verlag Berlin 2013, S. 57- 95. (Download)
  • Peter Muhr: Logik; Wien 1992; S.32-75. (Download)
  • Immanuel Kant: Kritik der reinen Vernunft; Hamburg, Felix Meiner Verlag, S. 14-89. (Download)

2. Fallbeispiel: Zeitungs-Postings:

3. Gedankenexperimente

  • Das Chinesische Zimmer
  • Radikale Übersetzung
  • Achilles und die Schildkröte

Literatur:

  • Bertram, G.W.: Was ist ein philosophisches Gedankenexperiment? Argumentationen, Narrative Prototypen, Philosophische Gedankenexperimente, Achilles und die Schildkröte, Das Chinesische Zimmer,  Radikale Übersetzung. In.ders.: Philosophische Gedankenexperimente,  Philipp Reclam jun. GmbH & Co. KG, Stuttgart 2012, S. 15 - 22, S. 51 - 79, S. 91 - 96, S. 206 - 212. (Download)

Referate:

Referat (1) Fehlschlüsse: Argument aus der Autorität

Referat (2) Fehlschlüsse: : ad hominem

Referat (3) Philosophische Gedankenexperimente: Das Chinesische Zimmer

3 22.10.2015

 Zur Geschichte der Wissenschaftstheorie

Literatur: "Die Wissenschaftliche Weltauffassung - der Wiener Kreis"

  • Weseley C. Salmon: Das Argument aus der Autorität; in ders. Logik, Stuttgart 1983; S.185-213. (Download)
  • Stadler, Friedrich: Studien zum Wiener Kreis; Ursprung, Entwicklung und Wirkung des Empirismus im Kontext; Suhrkamp, Frankfurt am Main 1997, S. 364-375, 606-619, 920-929. (Download)
  • Rudolf Carnap, Hans Hahn, Otto Neurath: Programmschrift. Wissenschaftliche Weltauffassung - Der Wiener Kreis; in: Schleicher H.: Logischer Empirismus - Der Wiener Kreis; Wilhelm Fink Verlag, München 1975, S. 201-222 (Download)

4 29.10.2015

B) Wissenschaftstheoretische Probleme und Grundfragen

B) Zur sinnlichen Gegebenheit der Gegenstände - Zur Möglichkeit Wissen aus der Erfahrung zu begründen 

1. „Sind „Schlüsse aus der Erfahrung“ nach den Regeln der Deduktion gültige Schlüsse?
2. Beginn: Humes Analyse erfahrungswissenschaftlicher Begründung
3. Der sog. „Zirkel der Induktion“: Zum Scheitern des Induktivismus und den Konsequenzen des Induktionsproblems

Literatur:

  • David Hume: Sceptical Doubts concerning the Operations of the Understanding (Section IV), in: Hume: An Enquiry concerning Human Understanding; La Salle, Ill. 1990, S. 71-83 (Download)
  • David Hume: Skeptische Zweifel in Betreff der Verstandestätigkeiten; in: Hume, D.: Eine Untersuchung über den menschlichen Verstand; Hamburg 1993; Vierter Abschnitt (Download)

Referate:


Referat (4): Worauf alle Begründung aus der Erfahrung beruht - Der Zirkel der Induktion


5 05.11.2015

C)Verifizierbarkeit und Falsifizierbarkeit: Die Voraussetzungen der Erfahrbarkeit von Gegenständen

Diskussion der Konsequenzen des Zirkels der Induktion
Vorstellung des Versuches, das Problem, das sich für die Rechtfertigung erfahrungswissenschaftlicher Aussagen stellt, zu überwinden: Verifizierbarkeit und Zurückführung von singulären Aussagen auf Protokolle des Gegebenen

1. logischer Empirismus 
2. Empirische Basis und Sprache
a) Die Möglichkeit der Zuordnung von Protokollsätzen zu singulären Konsequenzen, b) die Möglichkeit Protokollsätze zu formulieren

Literatur:

  • Rudolf Carnap, Hans Hahn, Otto Neurath: Programmschrift. Wissenschaftliche Weltauffassung - Der Wiener Kreis; in: Schleicher H.: Logischer Empirismus - Der Wiener Kreis; Wilhelm Fink Verlag, München 1975, S. 201-222 (Download)
  • Rudolf Carnap: Die Überwindung der Metaphysik durch logische Analyse der Sprache, in: Schleicher H.: Logischer Empirismus - Der Wiener Kreis; Wilhelm Fink Verlag, München 1975, S. 149-171 (Download)

6 07.11.2015 D) Fallbeispiele aus der Soziologie, Psychologie und VWL

1. Poppers Falsifizierbarkeitsprinzip

Literatur:

  • Karl R.Popper: Grundprobleme der Erkenntnislogik, in: Logik der Forschung, Mohr Siebeck Tübingen 1989, Kapitel 1, S. 3-21. (Download)

Referate:

Referat (5): Verifizierbarkeit und tatsächliche VerifikationReferat

Referat (6): Falsifizierbarkeit und tatsächliche Falsifikation

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Kurzer schriftlicher Abschlusstest (1 Std.) 

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Last edited: 2016-02-24



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