Syllabus

Title
2058 Erkenntnis- und Wissenschaftstheorie
Instructors
ao.Univ.Prof. Dr. Gabriele Mras
Contact details
Type
PI SE
Weekly hours
2
Language of instruction
Deutsch
Registration
09/06/16 to 10/01/16
Registration via LPIS
Notes to the course
Subject(s) Doctoral/PhD Programs
Dates
Day Date Time Room
Wednesday 10/05/16 04:15 PM - 07:15 PM D4.0.144
Wednesday 10/12/16 04:15 PM - 07:15 PM D4.0.144
Wednesday 10/19/16 04:15 PM - 07:15 PM TC.4.13
Wednesday 11/02/16 04:15 PM - 06:30 PM EA.5.030
Saturday 11/05/16 11:00 AM - 04:45 PM D4.0.144
Wednesday 11/09/16 04:15 PM - 07:15 PM D4.0.127
Wednesday 11/16/16 04:15 PM - 06:45 PM D3.0.218
Contents

Die Lehrveranstaltunggliedert sich in drei Teile, die inhaltlich aufeinander aufbauen:

1. Argumentationstheorie

2. Wissenschaftstheoretische Grundfragen und –probleme

3. Übersicht über die Entwicklung wissenschaftstheoretischer Ansätze im 20. Jahrhundert

  • Was behandelt die Wissenschaftstheorie? Was ist ein Argument, welche Typen von Argumenten gibt es? Was ist ein (logisch) gültiger Schluss? Wann sind Schlussformen gültig?
  • „Schlüsse aus der Erfahrung“, David Humes Analyse erfahrungswissenschaftlicher Begründung und der sog. „Zirkel der Induktion“, die Konsequenzen für die Frage nach der Begründung/Bestätigung/Bewährung erfahrungswissenschaftlicher Aussagen
  • Logischer Empirismus, Kritischer Rationalismus, Funktionalismus

Learning outcomes
  • die Grundprobleme der philosophischen Disziplin „Wissenschaftstheorie“ zu verstehen und die Ansätze innerhalb der Wissenschaftstheorie zu unterscheiden, zu bewerten und auf bestimmte Problembereiche anzuwenden
  • philosophische Fachausdrücken kennen und differenziert zu gebrauchen lernen
  • die Anforderungen an wissenschaftliches Argumentieren zu verstehen und an ausgewählten Beispielen umzusetzen (Studierende können für bestimmte Ansichten unter Voraussetzung der Wahrheit bestimmter Prämissen schlüssig argumentieren)
  • Argument, Begründung, Beweis Fehlschlüsse
  • die je nach Wissenschaften unterschiedlichen Methoden der Begründung von wissenschaftlichen Aussagen zu identifizieren und die notwendigen Schritte erfahrungswissenschaftlicher Begründung zu extrapolieren wie deren Problematik zu analysieren
  • Induktion und Deduktion 
  • Problem der Induktion 
  • Bestätigung/Bewährung/Begründung 
  • wissenschaftstheoretische Ansätze zu unterscheiden, zu vergleichen und auf ihre Voraussetzungen hin zu überprüfen 
  • Logischer Empirismus, Kritischer Rationalismus, Funktionalismus
  • wissenschaftstheoretische Überlegungen in Praxis-Diskurse einzubringen 
  • auf die Bedingung der Möglichkeit von Wissenschaft zu reflektieren
Teaching/learning method(s)

Vortrag der LV-Leiterin

ca. ein Drittel der jeweiligen LV-Einheiten sind dem „Durcharbeiten“ des Stoffes gewidmet, am Ende der jeweilig Einheit bietet ein Fragenkatalog (ca. 15 Fragen) noch einmal die Gelegenheit, die Einheit und ihre Struktur „Revue“ passieren zu lassen und gegebenenfalls Unklarheiten zu thematisieren

Assessment

  1. Teilnahme an der Diskussion und Beantwortung der Kontrollfragen (15%)
  2. Mitarbeit (25%)
  3. schriftlicher Abschlusstest (60%): ca. 12 Fragen; ab 50 Punkten positiv

 

Prerequisites for participation and waiting lists
keine disziplinspezifischen/fachlichen Voraussetzungen
Readings
1 Author: Mras, Gabriele
Title: Wissenschaftstheorie

Year: 2016
Content relevant for class examination: Yes
Recommendation: Essential reading for all students
Type: Script
Availability of lecturer(s)

Sprechstunde: Donnerstag, 11.45-12.45 Uhr – Ich würde darum bitten, dass Sie sich bei zeitintensiven Anfragen telefonisch um einen Termin bemühen. Die Sprechstunden sind meist übervoll.

Telefonische Voranmeldung:

  • Kollegin Bettina Gerdenich: +43 1 31336 4166
  • Gabriele Mras: +43 1 31336 4257

Bei kurzen Anfragen kommen Sie einfach vorbei oder rufen Sie an: +43 1 31336 4257

Die "Philosophie" finden Sie im D4, 3. Stock, Department Sozioökonomie - Institut Wirtschafts- und Sozialgeschichte

Other

Die Texte, die in dieser LV behandelt werden, sind über Learn@WU (Lernaktivitäten "Texte") abrufbar und zu jeder LV-Einheit unbedingt mitzubringen.

Unit details
Unit Date Contents
1 05.10.2016/16:15 - 19:15

EINLEITUNG

  1. Organisatorisches
  2. Was behandelt die Wissenschaftstheorie?

2 12.10.2016/16:15 - 19:15

ARGUMENT, SCHLUSS, GÜLTIGKEIT

  1. Was ist ein Argument, welche Typen von Argumenten gibt es? Was ist ein (logisch) gültiger Schluss?
  2. Zur Gültigkeit von Schlussformen
  3. Fehlschlüsse

Grundliteratur:

  • R. J. Fogelin & W. Sinnott-Armstrong: "Understanding Arguments" S. 304-310 (Vagueness, Heaps, Slippery-Slope Arguments) , S. 334-340 (Arguments Ad Hominem), S. 347-353 (Circular Reasoning, Begging the Question) (Download)
3 19.10.2016/16:15 - 19:15

DER ZIRKEL DER INDUKTION: HUME UND DIE FOLGEN

  1. Sind „Schlüsse aus der Erfahrung“ nach den Regeln der Deduktion gültige Schlüsse?
  2. „Humes Analyse erfahrungswissenschaftlicher Begründung Fortsetzung: Schlüsse aus der Erfahrung?": Humes Analyse erfahrungswissenschaftlicher Begründung
  3. Der sogenannte „Zirkel der Induktion“: Zum Scheitern des Induktivismus und den Konsequenzen des Induktionsproblems

Grundliteratur:

  • D. Hume: Eine Untersuchung über den menschlichen Verstand; Hamburg 1993; Vierter Abschnitt. S. 35-51. (Download)

4 02.11.2016/16:15 - 19:15

Wiederholung: Worauf alle Begründung aus der Erfahrung beruht; Humes Fallbeispiele, "petitio principi" und "infiniter Regress".

LOGISCHER EMPIRISMUS

  1. Vorstellung von Versuchen, das Problem, das sich für die Rechtfertigung erfahrungswissenschaftlicher Aussagen stellt, zu überwinden: Verifizierbarkeit und Zurückführung von singulären Aussagen auf Protokolle des Gegebenen
  2. Der "Wiener Kreis", sein Konzept von "wissenschaftlicher Begründung", die Funktion von "Wissenschaftstheorie": Zum Ideal einer Einheitswissenschaft
  3. Zur Methode der Verifizierbarkeit: Die Ableitung von singulären Konsequenzen aus Allsätzen und deren empirische Überprüfung
  4. Die Protokollsatzdebatte a.) Die Möglichkeit der Zuordnung von Protokollsätzen zu singulären Konsequenzen, b.) die Möglichkeit Protokollsätze zu formulieren

Grundliteratur:

  • F. Stadler: Studien zum Wiener Kreis . Ursprung, Entwicklung und Wirkung des Logischen Empirismus im Kontext. S. 364-375, S. 606-619, S. 920-929. (Download)
  • R. Carnap: Überwindung der Metaphysik durch logische Analyse der Sprache; in: Schleichert: Logischer Empirismus - Der Wiener Kreis; München 1975. S. 149-171. (Download)
5 05.11.2016/11:00 - 16:45

KRITISCHER RATIONALISMUS

  1. Poppers Kritik an der Methode der Verifizierbarkeit als Überprüfbarkeit von wissenschaftlichen Aussagen
  2. Falsifizierbarkeit als Abgrenzungskriterium zur deduktiven Überprüfbarkeit von Theorien zur „Theoriebeladenheit von Beobachtung“ und der Möglichkeit endgültiger Falsifikation
  3. Falsifikation und das Problem der empirischen Basis
  4. Das Problem der negativen Existenzaussagen
  5. Poppers Konzept von Bewährung

Grundliteratur:

  • K. Popper: Logik der Forschung, Kapitel I. S. 4-21. (Download)
  • K. Popper: Logik der Forschung, Kapitel V. S. 60-76. (Download)
6 09.11.2016/16:15 - 18:45

KRITISCHER RATIONALISMUS (Fortsetzung)

  1. Falsifikation und dasProblem der empirischen Basis
  2. Das Problem der negativen Existenzaussagen
  3. Poppers Konzept von Bewährung

Grundliteratur:

  • K. Popper: Logik der Forschung, Kapitel V. S. 60-76. (Download)
  • T. Kuhn: Die Evolution des Wissens: Nichtkumulativer Wissensfortschritt und Theoriedynamik. Zur Theorie von Thomas Kuhn. In: Wolfgang Stegmüller (Hrsg.): Hauptströmungen der Gegenwartsphilosophie Band II; Alfred Kröner Verlag Stuttgart 1979;  S. 725 - 776. (Download)

7 16.11.2016/16:15 - 18:45 Rückblick / Klausur 2 Stunden
Last edited: 2016-10-12



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