Seit dem 19. Jahrhundert steht die Frage nach einer zukunftsfähigen, nachhaltigen und „guten“ Gesellschaftsordnung für unterschiedlichste gesellschaftliche Interessengruppen im Zentrum ihres Denkens und Handelns. Gleichwohl wird die Frage danach, wie eine Gesellschaft in ökonomischer, sozialer und ökologischer Hinsicht ausgestaltet werden soll, je nach sozialem Ort vollkommen unterschiedlich betrachtet. Denn die jeweilige soziale oder ökonomische Lage einer politischen oder gesellschaftlichen Gruppe definiert auch ihre Sicht auf die eigene Gesellschaft mit. Auch das einzelne Individuum, seine Rollen und Handeln und auch seine Beschränkungen werden verschieden interpretiert und sind ihrerseits Wandlungen und Brüchen unterworfen.

Im Rahmen dieser Lehrveranstaltung wollen wir

• verschiedene Wurzeln derjenigen Gesellschafts- und Zukunftsvorstellungen und ihrer jeweiligen Organisationsformen kennen lernen und diskutieren, welche in den vergangenen zwei Jahrhunderten unsere westlichen Gesellschaften geprägt haben;
• sozialwissenschaftliche Erklärungsansätze für konkret in die Tat umgesetzte Prozesse eines (teil-)gesellschaftlichen Wertewandels oder alternativer Wirtschaftsmodelle kennen lernen und uns kritisch mit ihnen auseinander setzen;
• danach fragen, wie gesellschaftliche Ungleichheiten und ihre Rezeption die Arten und Weisen bestimmt haben, nach denen über Nachhaltigkeit und Zukunftsfähigkeit in Wirtschaft und Gesellschaft nachgedacht worden ist;
• untersuchen, inwiefern Wahrnehmungen einer Beschränkung gesellschaftlicher Entwicklungen, möglicher Grenzen von Wachstum etwa, Utopien und ihre Organisationsformen konkret beeinflusst haben.

• Einführende Vorlesungen des LV-Leiters
• Erarbeitung von ausgewählten Texten in Präsentationsgruppen
• Kritische Diskussion und Evaluierung von Konzepten im Plenum
• ggf. Fallstudien aus der Bewegungsforschung

• Aktive Beteiligung an der Diskussionsarbeit (10%)
• Wiederholter schriftlicher Nachweis gründlicher Textlektüre (20%)
• Erarbeitung,Präsentation und Diskussion eines Einzelthemas im Team (30%)
• Ausarbeitung eines analytischen Diskussionspapiers (3000 Wörter) (40%)