Die Lehrveranstaltung greift aktuelle Fragestellungen der Handels- und Industriepolitik auf. Dabei wird auf das Spannungsverhältnis der beiden Politikfelder, ihre Rahmenbedingungen, und Ausgestaltungsmöglichkeiten in der Praxis eingegangen. Die grundlegenden Theorien werden ebenso behandelt wie empirische Studien. Ein Ziel der LV ist eine kritische Auseinandersetzung mit wirtschaftspolitischen Debatten, die sich auch in der täglichen Berichterstattung wiederfinden (z.B. der „Green Deal“ der EU, Brexit, US-China-„Handelskrieg“).

Die Themenstellungen sind bewusst stark gestreut und umfassen neben klassischen Konzepten (wie komparative Kostenvorteile oder Erziehungszölle) aktuelle Fragestellungen. Diese inkludieren umfassende Freihandelsabkommen im Kontrast zu steigendem Handelsprotektionismus, sowie Phänomene wie die „Mittlere Einkommensfalle“, vorzeitige De-Industrialisierung oder globale Wertschöpfungsketten.

Nach Absolvierung der Lehrveranstaltung sind die Studierenden mit den aktuellen industrie- und handelspolitischen Entwicklungen und Diskussionen – sowohl auf EU-Ebene als auch auf globaler Ebene – vertraut. Sie sind in der Lage, die ökonomischen Auswirkungen diverser wirtschaftspolitischer Vorschläge und Maßnahmen fundiert zu beurteilen. Im Hinblick auf methodisches Arbeiten sind die Studierenden in der Lage, einfache Indikatoren (z.B. Offenheitsgrade) zu ermitteln und grafisch darzustellen.

Wie bei PIs üblich, besteht Anwesenheitspflicht. Sie ist erfüllt, wenn die Studierenden mindestens 80% der Präsenzzeit anwesend sind.

Das typische Format, in dem die einzelnen Themenblöcke erarbeitet werden, ist eine Mischung aus Vortrag durch die LV-LeiterInnen, eigenständiger Textlektüre und Diskussion. Zusätzlich werden die Studierenden aufgefordert, zwei Aufgabenstellungen zu erarbeiten, welche die Form eines Kurz-Essays und einer Datenanalyse annehmen.

Die Beurteilung selbst setzt sich zusammen aus:

1. schriftlichen Hausarbeiten (20%)
2. Teilnahme an den Diskussionen und der sonstigen Mitarbeit (20%)
3. regelmäßigen (etwa 10-15 minütigen) Leistungsüberprüfungen zu Beginn ausgewählter LV-Einheiten (60%)