Syllabus

Title
6110 Digitalisierung im Unternehmensrecht
Instructors
Univ.Prof. Dr. Susanne Kalss, LL.M.(Florenz), Dr. Julia Nicolussi
Contact details
Type
PI
Weekly hours
2
Language of instruction
Deutsch
Registration
02/27/20 to 04/13/20
Registration via LPIS
Notes to the course
Dates
Day Date Time Room
Thursday 04/16/20 01:00 PM - 03:00 PM TC.2.03
Friday 04/17/20 01:00 PM - 04:00 PM D3.0.225
Friday 04/24/20 01:00 PM - 05:00 PM D3.0.225
Friday 05/08/20 01:00 PM - 05:00 PM Online-Einheit
Friday 05/15/20 01:00 PM - 05:00 PM Online-Einheit
Friday 05/22/20 01:00 PM - 06:00 PM Online-Einheit
Friday 05/29/20 01:00 PM - 02:00 PM Online-Einheit
Contents

Der Prozess der Digitalisierung, den das 21. Jahrhundert eingeleitet hat, strahlt notwendigerweise auf die Rechtswissenschaften aus. Der Prozess ist zwar technisch geprägt, muss aber rechtlich gestaltet werden. Das Wirtschaftsprivatrecht ist davon besonders betroffen, da technologische Entwicklungen wie Blockchain, Big Data und Artificial Intelligence einerseits unternehmensgetrieben sind und sie andererseits unternehmerisches Handeln und Strukturen verändern können. In Frage steht, ob sich unser bestehendes rechtliches Instrumentarium, welches weitgehend auf menschlichen Handlungen und Werten ausgerichtet ist, weiterhin bewährt oder ob die Entwicklung in einzelnen Rechtsbereichen grundlegend neue Lösungsansätze erfordert. Die LV soll die Gelegenheit geben, eine Vielzahl innovativer Einwirkungen auf das Recht zu analysieren und zu diskutieren.

Dazu ist die LV thematisch in folgende Blöcke gegliedert und soll auszugsweise folgenden Fragestellungen nachgehen:

Überblick über die technischen Grundlagen und die Auswirkungen derselben auf ökonomische Grundprinzipien: Wie funktionieren Blockchain, Smart Contract, Artificial Intelligence und Co? Was können sie leisten und wo liegen aktuell die technischen Grenzen? In wie weit führt der technische Fortschritt dazu, ökonomische Grundstrukturen neu zu überdenken?

Regulierung von innovativen Technologien auf nationaler und europäischer Ebene: Welche Themen beschäftigen den europäischen und den nationalen Gesetzgeber? Wie kann man den digitalen Fortschritt regulieren? WelchesRegulierungsmodell bietet sich an?

Auswirkungen der Digitalisierung auf das Zivilrecht: Welche Besonderheiten bestehen bei Verträgen über digitale Inhalte? „Reicht“ die bestehende Produkthaftung, um autonome Systeme einzufangen? Welche Herausforderung bergen digitale Produkte und Dienstleistungen spezifisch für das Verbraucherrecht?

Auswirkungen der Digitalisierung auf das Unternehmens- und Gesellschaftsrecht: Welche Möglichkeiten bietet der Einsatz von Algorithmen und künstliche Intelligenz im Bereich der Unternehmensleitung? Wie wirkt sich die zunehmende Digitalisierung im Unternehmen auf die Kommunikation zwischen den Entscheidungsträgern und deren Verantwortung aus? Welche Einsatzmöglichkeiten bietet die Blockchain im Gesellschaftsrecht?

Digitalisierung, Datenschutz und Wettbewerbsrecht: Welche Gefahren entstehen durch den Einsatz von Big Data für das Marktmissbrauchsrecht? Welche wettbewerbsbeschränkenden Maßnahmen und Effekte wrden beim Einsatz von Algorithmen ausgelöst? Welche Rolle spielt das Datenschutzrecht?

Digitalisierung und Kapitalmarkts- und Aufsichtsrecht: Wie lassen sich Krypto-Assets (Coins, Token) in das bestehende aufsichtsrechtliche Grundgerüst einordnen? Welche kapitalmarktrechtlichen Pflichten werden dadurch ausgelöst? Bietet die Blockchain ein solides Instrument für die Übertragung von Wertpapieren?

Learning outcomes

Studierende sind nach Absolvierung der LV in der Lage

• zu umreißen, was unter den Begriffen Blockchain, Smart Contract, Artificial Intelligence und Big Data etc zu verstehen ist, wie sie funktionieren und wo ihre Grenzen liegen

• die Herausforderungen, die einzelne innovative Technologien für das Zivilrecht, Unternehmens- und Gesellschaftsrecht, Wettbewerbsrecht und Kapitalmarkt- und Aufsichtsrecht mit sich bringen, nach dem aktuellen Stand der Technik zu erläutern

• verschiedene Einsatzmöglichkeiten von innovativen Technologien in der Praxis mit Vor- und Nachteilen zu erläutern

• nachhaltig zu den Implikationen der Digitalisierung auf einzelne Rechtsbereiche diskursfähig zu sein

Zusammenfassend sind die Studierenden nach dem positiven Abschluss dieser LV in der Lage, rechtliche Problemstellungen, die der Einsatz von digitalen Technologien bringt, zu erkennen, zu analysieren und auch kritisch zu hinterfragen. Sie erhalten einen soliden Überblick über Veränderungen, die die Digitalisierung für verschiedene Rechtsbereiche mit sich bringt.

Attendance requirements

Während der LV-Einheiten besteht Anwesenheitspflicht, einmaliges Fernbleiben wird toleriert.

Die Anwesenheit beim 1. LV-Termin (Vorbesprechung) ist unbedingt erforderlich. Nichterscheinen führt zum Verlust des LV-Platzes (außer in berücksichtigungswürdigen Fällen mit vorheriger Entschuldigung).

Teaching/learning method(s)

Design:

Die LV wird in Blöcken abgehalten. Nach einem allgemeinen Teil zu den technischen Grundlagen und zum Stand der Regulierung auf nationaler und europäischer Ebene, wird sich jeder Block mit den Auswirkungen der Digitalisierung auf einen Rechtsbereich konzentrieren (Zivilrecht inkl Verbraucherrecht, Unternehmens- und Gesellschaftsrecht, Kapitalmarkt- und Aufsichtsrat sowie Datenschutz- und Wettbewerbsrecht).

Methoden:

• didaktischer Vortrag mit Fallbeispielen

• Gruppendiskussion

• Guestspeaker aus Gesetzgebung, Aufsicht, Wissenschaft und Praxis

• Interaktive Wissensvermittlung durch Case-Studies zu einzelnen Bereichen

Assessment

· Aktive Mitarbeit in den LV-Einheiten (20%)

· schriftliche Ausarbeitung eines während des Kurses behandelten Themas (Themenvergabe erfolgt in der ersten LV-Einheit) (50%)

· Kurzklausur in der letzten Einheit (30%)

Prerequisites for participation and waiting lists

Die LV richtet sich an fortgeschrittene Studierende. Gute Kenntnisse aus den Bereichen Zivilrecht, Gesellschaftsrecht und Kapitalmarktrecht werden vorausgesetzt.

Die Aufnahme in die LV erfolgt entsprechend den geltenden Studienplänen. Die Platzvergabe während der Anmeldefrist erfolgt nach dem „first-come, first-served Prinzip“.

Wenn Sie bereits zur LV angemeldet sind, aber an dieser LV nicht teilnehmen können, melden Sie sich bitte während des Anmeldezeitraums über LPIS wieder ab, damit Ihr LV-Platz anderen Studierenden zur Verfügung steht.

Last edited: 2020-02-20



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