Syllabus

Title
1042 Wird jetzt alles anders? Nachhaltigkeitspolitische Herausforderungen im Zeichen starker Mobilisierung
Instructors
PD Dr. Felix Butzlaff
Contact details
Type
PI
Weekly hours
2
Language of instruction
Deutsch
Registration
09/09/20 to 09/23/20
Registration via LPIS
Notes to the course
Dates
Day Date Time Room
Tuesday 10/13/20 02:00 PM - 04:00 PM Online-Einheit
Tuesday 10/20/20 02:00 PM - 05:00 PM Online-Einheit
Tuesday 11/03/20 02:00 PM - 05:00 PM TC.5.14
Tuesday 11/10/20 02:00 PM - 05:00 PM TC.3.12
Tuesday 11/17/20 02:00 PM - 05:00 PM TC.4.02
Tuesday 12/01/20 02:00 PM - 05:00 PM TC.5.14
Tuesday 12/15/20 02:00 PM - 05:00 PM TC.5.14
Tuesday 12/22/20 02:00 PM - 05:00 PM TC.5.14
Tuesday 01/12/21 02:00 PM - 04:00 PM Online-Einheit
Procedure for the course when limited activity on campus

Das Seminar wird im Rotationsmodus abgehalten. Das bedeutet, das Seminar wird in Gruppe A und Gruppe B aufgeteilt und beide Gruppen haben im Wechsel Präsenzsitzungen an der Universität und Aufgaben im Distanzbetrieb zu erledigen. Diese Aufgaben umfassen das Lesen der angegebenen Literatur, die Vorbereitung der Lesenotizen für die kommende Präsenzsitzung sowie das Verfassen von Reflexionsnotizen zur vorangegangenen Präsenzsitzung. Die ersten beiden sowie die letzte Sitzung des Seminars werden jedoch als online Sitzungen über MS Teams abgehalten, an denen alle gemeinsam teilnehmen. Die Präsenzsitzungen werden von den Studierenden durch Referate mitgestaltet. Von allen Teilnehmenden wird eine rege Beteiligung an der mündlichen Diskussion im Seminar erwartet. Die Präsenzsitzungen müssen unbedingt persönlich besucht werden, bei begründetem Nichterscheinen ist eine Ersatzleistung erforderlich.

 Modus der Leistungsüberprüfung:

  • schriftliche Seminararbeit (40%)
  • Referat in einer der Präsenzsitzungen (30%)
  • schriftliche Mitarbeit im Distanzbetrieb durch Reflexionsnotizen (15%)
  • schriftliche Lesenotizen als Vorbereitung auf die Präsenzsitzungen, sowie mündliche Mitarbeit in diesen (15%)
Contents

Nachhaltigkeit sowie Klima- und Umweltthemen haben in den vergangenen Jahren eine beeindruckende Konjunktur erfahren. Politik, Gesellschaft und Wirtschaft scheinen sich an Nachhaltigkeit, Ressourcenschonung und Strategien zur Bewältigung der Klimakrise neu auszurichten. Den ökologischen Fußabdruck der westlichen Welt aber scheint das bis dato kaum zu beeinflussen - hier bleibt fast alles beim Alten. Und noch mehr: Soziale Spaltungen und Polarisierung scheint immer mehr zuzunehmen. Dabei gibt es viele Akteure, die einen gesellschaftlichen, politischen oder ökonomischen Wandel anstreben: Soziale Bewegungen, Gewerkschaften, Kirchen und politische Parteien arbeiten daran, die Gesellschaft im Sinne ihrer Vorstellungen einer gerechten und guten Lebenswelt zu gestalten. Die Frage nach einer nachhaltigen, zukunftsfähigen und „guten“ Gesellschaftsordnung steht für die meisten gesellschaftlichen Interessengruppen im Zentrum ihres Denkens und Handelns. Allerdings unterscheiden sie sich sehr stark in diesen Vorstellungen, weil die Fragen danach, wie eine Gesellschaft in ökonomischer, sozialer und ökologischer Hinsicht ausgestaltet werden soll, was eigentlich eine „nachhaltige“ Gesellschaft sein soll, je nach sozialem Ort und historischer Erfahrung vollkommen unterschiedlich beantwortet werden. Für einige ist es die Beschleunigung eines Wandels, für andere dessen Verhinderung. Denn die jeweilige soziale oder ökonomische Lage einer politischen oder gesellschaftlichen Gruppe definiert auch ihre Sicht auf die eigene Gesellschaft mit. Auch das einzelne Individuum, seine Rollen und Handeln, sein Mitmachen oder Widersprechen, und auch seine Beschränkungen werden verschieden interpretiert und sind ihrerseits Wandlungen und Brüchen unterworfen. Und nicht zuletzt haben über die vergangenen knapp zwei Jahrhunderte Menschen ganz unterschiedliche Vorstellungen davon ausgeprägt, wie eine gute Gesellschaft eigentlich erreicht und hergestellt werden kann und was zu ihrer Realisierung notwendig und rechtens ist – und was nicht. Auch die Gegebenheiten und systemischen Voraussetzungen von Parlament, Justiz und Verwaltung sind heutzutage grundlegend andere. Die Wege, auf denen diese Vorstellungen Wirklichkeit geworden sind oder aber wieder in der Versenkung verschwunden, sind daher ebenso verschieden wie die wissenschaftlichen Theorien, mit denen man politische und gesellschaftliche Gestaltungsfähigkeit interpretiert und erklärt hat.

Learning outcomes

Lernziele für diese Veranstaltung sind:

  • danach zu fragen, wie über Nachhaltigkeit und Zukunftsfähigkeit in Wirtschaft und Gesellschaft nachgedacht wird; zu beobachten, wie steigende soziale Polarisierung, ökonomische und gesellschaftliche Entwicklungen, politische und soziale Ungleichheiten und ihre Rezeption dieses Nachdenken verändern;
  • verschiedene Wurzeln derjenigen Gesellschafts- und Zukunftsvorstellungen und ihrer jeweiligen Organisationsformen kennen zu lernen und zu diskutieren, welche unsere westlichen Gesellschaften geprägt haben;
  • zu analysieren, wie sich die gesellschaftlichen und systematischen Grundlagen der (demokratischen) Selbststeuerung verschoben haben;
  • sozialwissenschaftliche Erklärungsansätze für einen Wandel zur Nachhaltigkeit kennen zu lernen und uns kritisch mit ihnen auseinander zu setzen;
  • zu untersuchen, inwiefern mögliche Grenzen von Wachstum wiederum neue Utopien entstehen lassen – und sowohl Unterstützung herrschender Ordnungen wie auch harte Opposition hervorgebracht haben.
Attendance requirements

Prüfungsimmanente Lehrveranstaltungen (PI) haben Anwesenheitspflicht. Im Falle einer Abwesenheit ist der LV-Leiter nach Möglichkeit vorab zu informieren.
Genaueres zu Fehlzeiten-Regelungen wird bei Bedarf in der 1. Einheit erläutert.

Teaching/learning method(s)

· Einführende Vorlesungen des LV-Leiters

· Erarbeitung von ausgewählten Texten in Präsentationsgruppen

· Kritische Diskussion und Evaluierung von Konzepten im Plenum

· ggf. Fallstudien aus der Bewegungsforschung

Assessment

· Aktive Beteiligung an der Diskussionsarbeit (10%)

· Wiederholter schriftlicher Nachweis gründlicher Textlektüre (20%)

· Erarbeitung, Präsentation und Diskussion eines Einzelthemas im Team (30%)

· Schriftliche Seminararbeit (3000 Wörter) (40%). Wenn keine schriftliche Seminararbeit eingereicht wird, gilt die LV grundsätzlich als nicht bestanden.

Last edited: 2020-07-01



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