Bei eingeschränktem Campusbetrieb wird das Seminar im Rotationsmodus abgehalten. Das bedeutet, das Seminar wird in Gruppe A und Gruppe B aufgeteilt und beide Gruppen haben im Wechsel Präsenzsitzungen an der Universität und Aufgaben im Distanzbetrieb zu erledigen.

Die Präsenzsitzungen werden von den Studierenden durch Referate mitgestaltet. Die Präsenzsitzungen müssen unbedingt persönlich besucht werden, bei begründetem Nichterscheinen ist eine Ersatzleistung erforderlich. Von allen Teilnehmenden wird eine rege Beteiligung an der mündlichen Diskussion im Seminar erwartet.

Die Aufgaben im Distanzebetrieb umfassen das Lesen der angegebenen Literatur, die Vorbereitung der Lesenotizen für die kommende Präsenzsitzung sowie das Verfassen von Reflexionsnotizen zur vorangegangenen Präsenzsitzung.

Die ersten beiden sowie die letzte Sitzung des Seminars (14.10., 21.10. und 23.12.) werden als Online-Sitzungen über MS Teams abgehalten, an denen alle gemeinsam teilnehmen.

In der Nachkriegszeit hat sich ein bestimmter Modus etabliert, in dem sich moderne Gesellschaften stabilisieren: dadurch, dass die Wirtschaft wächst, können sozialer Frieden und Selbstverwirklichung für alle ermöglicht werden. Spätestens mit dem Ausbruch der globalen Wirtschaftskrise vor zehn Jahren ist dieser Modus der dynamischen Stabilisierung allerdings in eine tiefgreifende Krise geraten. Heute profitieren immer weniger Bevölkerungsgruppen vom unsteten Wirtschaftswachstum, während die ökologischen Folgen des globalen Kapitalismus immer spürbarer werden. Im Zuge dieser Entwicklungen sind unterschiedliche Bewegungen entstanden, welche unterschiedliche Botschaften formulieren, um Gesellschaften auf einen grundlegenden Wandel vorzubereiten. Rechtspopulistische Parteien mobilisieren Bürger*innen für einen Gesellschaftsvertrag, der bestimmte soziale Gruppen und Umweltziele dezidiert ausschließt. Währenddessen werben Umweltbewegungen dafür, sich für eine effektive Klimapolitik einzusetzen oder alternative Formen des Konsums zu entwickeln. Ziel des Seminars ist, die krisenhafte Situation der Wachstumsgesellschaft nachzuzeichnen und den Aufstieg von Rechtspopulismus und Umweltaktivismus in diesem Kontext zu verstehen. Zudem soll kritisch diskutiert werden, wie plausibel die Deutungsangebote dieser Bewegungen tatsächlich sind.

• Den Modus der dynamischen Stabilisierung in seiner politischen und kulturellen Dimension kennen zu lernen und zu verstehen
• Aktuelle Debatten zur Krise des politischen Systems und der Formulierung eines exklusiven Gesellschaftsvertrags kennen zu lernen und zu verstehen
• Aktuelle Debatten zur Krise des Weltklimas und das Aufkommen neuer Umweltbewegungen kennen zu lernen und zu verstehen
• Diese Literaturströmungen miteinander in Beziehung zu setzen und einen persönlichen Standpunkt in der Betrachtung aktueller Gesellschaftsphänomene zu entwickeln

Prüfungsimmanente Lehrveranstaltungen (PI) haben Anwesenheitspflicht. Im Falle einer Abwesenheit ist der LV-Leiter nach Möglichkeit vorab zu informieren. Genaueres zu Fehlzeiten-Regelungen wird bei Bedarf in der 1. Einheit erläutert.

• Einführende Vorlesungen des LV-Leiters
• Erarbeitung von ausgewählten Texten in Präsentationsgruppen
• Kritische Diskussion und Evaluierung von Konzepten im Plenum

• schriftliche Seminararbeit (3.000 Wörter) (40%). Das Verfassen einer Seminararbeit ist für den positiven Abschluss der LV unabdingbar. Wird keine Seminararbeit eingereicht, wird die LV mit „Nicht Genügend“ beurteilt.
• Referat in einer der Präsenzsitzungen (30%)
• schriftliche Mitarbeit im Distanzbetrieb durch Reflexionsnotizen (15%)
• schriftliche Lesenotizen als Vorbereitung auf die Präsenzsitzungen, sowie mündliche Mitarbeit in diesen (15%)

michael.deflorian@wu.ac.at; Sprechstunden auf Anfrage.