Die Lehrveranstaltung "Zielsetzungen und Einsatzfelder der Sozialpolitik" beschäftigt sich im Studienjahr 2020/21 mit Zukunftsperspektiven des Sozialstaats. Vor dem Hintergrund demographischer Entwicklungen, veränderter ökonomischer und familiärer Strukturen sowie der aktuellen Wirtschafts- und Finanzkrise stehen Wohlfahrtsstaaten vor vielfältigen Problemen. Herausforderungen stellen sich nicht nur rund um die Frage der Finanzierbarkeit von Sozialstaaten. Es existieren auch viele Überlegungen zu einem notwendigen Umbau der Wohlfahrtsstaaten auf Grund neuer ökonomischer und sozialer Risiken in einer veränderten Welt, in der die traditionellen Formen der sozialen Sicherung vielfach schlicht nicht mehr effektiv sind.

Nach dem Fokus auf Sozialinvestitionen, soziale Rechte, Grundeinkommen und Nachhaltigkeit im Wintersemester 2020, steht im Sommersemester 2021 eine weitere aktuelle Herausforderung im Mittelpunkt, die vielfältige Fragen für (nationale) Sozialpolitik aufwirft: die der internationalen und transnationalen Sozialpolitik. Die Veranstaltung beleuchtet die Bedeutung internationaler und transnationaler sozialpolitischer Entwicklungen im EU- und im globalen Kontext für eine traditionell einzelstaatlich ausgerichtete Sozialpolitik, die Herausforderungen die mit vermehrter grenzüberschreitender Mobilität für die Sozialpolitik und auch für die soziale Sicherhheit der Menschen einhergehen.

Ziel der Lehrveranstaltung ist die Diskussion und die kritische Analyse internationaler, supranationaler und transnationaler sozialer Sicherheit. Nach Abschluss dieser LV sind die Studierenden in der Lage:

• theoretische und konzeptionelle Grundlagen der Sozialpolitik in konkreten Fragestellungen anzuwenden,
• Herausforderungen, die Globalisierung und Europäisierung für soziale Sicherheit und die Ausgestaltung von Sozialpolitik mit sich bringen zu identifizieren und zu charakterisieren,
• alternative (sozialpolitische) Antworten auf diese Herausforderungen vor dem Hintergrund ökonomischer und sozialpolitischer Zielvorstellungen und Konzepte zu durchleuchten und zu diskutieren,
• die Inhalte wissenschaftlicher Artikel zu sozialpolitischen Themen zu verstehen und zu diskutieren.

Im März finden alle WU-Lehrveranstaltungen im Distanzmodus statt. Sollte nach den Osterferien die Rückkehr auf den Campus möglich sein, wird diese LV in den Präsenzmodus wechseln. Diese Lehrveranstaltung wird als prüfungsimmanente LV (PI) angeboten, bei der Anwesenheitspflicht herrscht. Um die Lehrveranstaltung positiv abzuschließen, ist daher Anwesenheit während mindestens 80% der LV-Zeit notwendig. Im Falle einer Abwesenheit ist der LV-Leiter nach Möglichkeit vorab zu informieren. Die LV beginnt pünktlich und zu den angegebenen Zeiträumen - unabhängig davon, ob im Distanz- oder Präsenzmodus! Nähere Infos zu den Onlinesessions folgen durch den LV-Leiter.

Der erste Teil der Lehrveranstaltung basiert auf Inputs des Lehrveranstaltungsleiters, der Analyse ausgewählter Literaturquellen und der Diskussion dieser Inhalte in Kleingruppen bzw. im Plenum. Im zweiten Teil der Lehrveranstaltung werden ausgewählte Aspekte im Rahmen von schriftlichen Arbeiten (individuell oder in der Gruppe), durch Gruppenpräsentationen und im Rahmen von Diskussionen und Workshops vertieft.

• Vortrag
• Gruppenpräsentation
• Schriftliche Arbeit
• Gruppencoaching
• Diskussion in Kleingruppen und im Plenum

Für die Beurteilung der erfolgreichen Teilnahme werden folgende Aspekte berücksichtigt:

• Schriftliche Arbeit (40%)
• Qualität der Gestaltung eines Gruppenreferats (40%)
• Regelmäßige und aktive Teilnahme und Mitarbeit (20%)

Beurteilungsschlüssel:

• Sehr gut (1): 90%-100%
• Gut (2): 80%-89%
• Befriedigend (3):  65%-79%
• Genügend (4): 50%-64%
• Nicht Genügend (5): 0-49%

1. erfolgreiche Zulassung zum Masterstudium Sozioökonomie
2. positive Absolvierung der PI "Grundlagen der Sozioökonomie"
3. positive Absolvierung aller Lehrveranstaltungen des LV-Blocks "Theorien und Methoden"
4. positive Absolvierung der PI "Zielsetzungen und Handlungsfelder der Sozialpolitik. Kurs 1"