Wirtschaftspolitik definiert den Prozess und Rahmbedingungen, wie staatliche Instanzen ihre Wirtschaft organisieren. Dabei entstehen Zielkonflikte, wie etwa zwischen wirtschaftlicher Effizienz und sozialer Ungleichheit sowie ökologischer Nachhaltigkeit. Gleichzeitig unterscheiden sich politische Maßnahmen in ihrer Effektivität zum Erreichen dieser Ziele. Vergleichende und evaluierende Methoden helfen dabei, gute von schlechten Wirtschaftspolitiken zu unterscheiden und Trade-Offs konkret festzustellen. Dafür lernen Studierende im Rahmen des Kurses unterschiedlicher Methoden der wirtschaftspolitischen Analyse kennen: Ländervergleiche und länderübergreifende Analysen werden experimentellen und quasi-experimentellen Evaluierungen von Wirtschaftspolitiken gegenübergestellt. Dabei wird Verständnis der Vorteile und Limitationen unterschiedlicher Methoden der wirtschaftspolitischen Analyse geschaffen.

Die Studierenden erlangen ein theoretisch fundiertes Verständnis über Wirtschaftspolitik, indem sie sich mit folgenden zentralen Themen auseinandersetzen:

i) die Beziehung zwischen wirtschaftlicher Effizienz und sozialer Ungleichheit;

ii) die historische Entwicklung nationaler und internationaler wirtschaftspolitischer Institutionen;

iii) International vergleichender Ansatz zur Analyse von Wirtschaftspolitik;

iv) wie sich Politiken auf Wirtschaftsleistung, Ungleichheit und Nachhaltigkeit auswirken;

v) aktuelle Wandlungsprozesse von politischen Ökonomien und Herausforderungen in wirtschaftlich entwickelten Ländern wie auch großen Entwicklungsländern.

Studierende erlenen in diesem Kurs sowohl theoretisches als auch empirisches Wissen über das Spannungsverhältnis zwischen Staat und Wirtschaft. Basierend auf akademischen Konzepten wird die Beziehung zwischen Demokratie und Markt diskutiert und mit aktuellen Debatten zu österreichischer, europäischer und internationaler Wirtschaftspolitik verknüpft. Die Lektüre konzentriert sich in erster Linie auf Entwicklungen der entwickelten Volkswirtschaften (OECD-Länder), aber enthält auch Beispiele aus großen Entwicklungsländern.

Im Zentrum steht das Verstehen von theoretischen Grundlagen der Wirtschaftspolitik. Diese werden im Rahmen der LV verwendet, um aktuelle wirtschaftspolitische Problemstellungen zu analysieren und tragen darüber hinaus zum Verständnis von wirtschaftspolitische Debatten bei.

Das Lerndesign befähigt Studierende, akademische Konzepte und empirische Daten zur Analyse von aktuellen Fragestellungen der Wirtschaftspolitik zu verwenden. Durch das Verfassen von Essays und das Vorbereiten von Policy Analysen sollen Studierende systematisches Schreiben und Argumentieren erlernen und den Umgang mit empirischen Daten trainieren. Das bedeutet, komplexe wissenschaftliche Informationen durch kritisches Denken zu analysieren, mit Blick auf wirtschaftspolitische Schlussfolgerungen aufzubereiten, und zu einer konsistenten Position zu formen.

Es herrscht generell Anwesenheitspflicht. In der 1.EH am 03.03.2022 ist die Anwesenheit unabdingbar, da in dieser Einheit sämtliche organisatorischen Belange besprochen werden. Aufgrund des geblockten Designs wird Abwesenheit nur in begründeten Ausnahmen toleriert.

Die LV wird im Präsenzmodus abgehalten.

Die Lehrveranstaltung besteht aus Vorträgen, Diskussionen und Gruppenarbeiten. Vor den Einheiten müssen je 1-2 englischsprachige akademische Beiträge gelesen und kurze Essays oder Policy Analysen vorbereitet werden. Diese bilden die Grundlage für die Diskussion. Dabei werden theoretische Konzepte der Wirtschaftspolitik systematisch erarbeitet und mit aktuellen Debatten verknüpft.

Von den Studierenden wird erwartet, dass sie sowohl theoretisches als auch empirisches Verständnis über die Grundlagen der Wirtschaftspolitik nachweisen und dabei Literatur aus der Leseliste des Kurses verwenden. Gute Kursbeiträge zeichnet aus, dass Studierende Länder über Österreich hinaus in ihre Arbeit einbeziehen.

• Essays: 50%
• Policy Analyse: 30%
• Mitarbeit: 20%

per Email: lukas.lehner@spi.ox.ac.uk, severin.rapp@wu.ac.at