Sport im generellen und Fußball und Schifahren im Besonderen ist an Breitenwirksamkeit kaum zu überbieten. Diese Bühne wird daher regelmäßig von Sportlerinnen und Sportlern genützt, um politische oder religiöse und sonstige Stellungnahmen abzugeben. Dies reicht von der Regenbogenfahne als Kapitänsschleife bis hin zu Solidaritätsbekundungen mit der „Black Lives Matter“-Bewegung. Solche Aktionen werden mitunter durch die Satzungen und Richtlinien der Sportverbände untersagt (zB § 27 der SpielbetriebsRL der Ö Bundesliga). Den Verbänden kommt diese Möglichkeit aufgrund der verfassungsrechtlich legitimierten Verbandsautonomie gem Art 12 StGG und Art 11 EMRK zu. Die Verbandsautonomie steht damit in einem Spannungsverhältnis zur Meinungsäußerungsfreiheit von Profisportlerinnen- und sportlern. Dieses Spannungsverhältnis zwischen Meinungsäußerungsfreiheit und Verbandsautonomie bedarf einer rechtlichen Auflösung. Vergleichbare Fragestellungen finden sich in den verschiedensten Sportarten und in den unterschiedlichsten Bereichen des öffentlichen Rechts und des Europarechts. Die Seminarthemen greifen eine Reihe derartiger Fragestellungen heraus.
Themen (Erweiterung bei Bedarf):
- Lex Sportiva - Private Rechtsetzung im Sport
- Was ist Sport? Rechtliches und Nichtrechtliches
- Meinungsäußerungsfreiheit und Grenzen der Verbandsautonomie
- Sportschiedsgerichtsbarkeit und Art 6 EMRK
- Anti-Doping Regelungen und Grundrechte
- Kartellrecht und die "50+1" Regel
- Das Verhältnis der Super League zur FIFA und UEFA
- Fußballvereine und das Beihilfenrecht
- Transferregelungen und europäische Grundfreiheiten
- Schitouren im freien und organisierten Schiraum
- UVP-Verfahren für Sportanlagen und Schigebietserweiterungen
- Sicherheits- und veranstaltungsrechtliche Fragestellungen im Rahmen von Sportgroßveranstaltungen
- Sportförderungen in Österreich