Die LV „Wahlfach Wirtschafts- und Sozialgeschichte“ verfolgt das Ziel, Studierenden der BW die Wirtschafts- und Sozialgeschichte zumindest in ihren Grundzügen vertraut zu machen. Das beinhaltet zunächst einmal eine Einführung in die Methoden und Theorien der Geschichtswissenschaft. Für Studierende an der WU dürften derartige Dinge weitgehend Terra incognita sein. Wir stellen uns deshalb Fragen wie jene nach der Objektivität oder Voreingenommenheit der HistorikerInnen, betonen die Notwendigkeit der Quellenkritik, diskutieren die Bedeutung von Menschen bzw. Strukturen für die Geschichtswissenschaft, etc.

Im Anschluss an den methodisch-theoretischen Teil der LV folgt eine chronologische Darstellung der abendländischen Wirtschaftsentwicklung (Schwerpunkt Europa) vom Beginn der Neuzeit bis in die Gegenwart. Hier werden grundlegende Begriffe wie Feudalsystem, Agrarrevolution, Merkantilismus / Liberalismus, Industrielle Revolution, Marktwirtschaft, Globalisierter Kapitalismus u. dgl. erörtert, die teilweise auch zum besseren Verständnis der gelesenen Literatur beitragen. Im zwanzigsten Jahrhundert angelangt, werden wir die Systemkonkurrenz zwischen West und Ost und den Aufstieg und Niedergang der sozialistischen Planwirtschaften besprechen. Den Abschluss dieses LV-Abschnitts machen die Erörterung der Wohlfahrtsgewinne und –verluste mit Blick auf Globalisierung, „Neoliberalismus“ etc.

Für den letzten, interaktiven Teil der LV lesen die Studierenden zunächst das Buch von David Landes, „Wohlstand und Armut der Nationen“ ("The Wealth and Poverty of Nations"). In mehreren LV-Einheiten erarbeiten die Studierenden diskursiv einen Fragenkatalog zu den einzelnen Buchkapiteln. Dies geschieht unter Anleitung der Vortragenden dieser LV. Im Distanzmodus sind die Fragen zu einzelnen Kapiteln schriftlich zu beantworten und termingerecht hochzuladen.

Nach Absolvierung dieser LV sind die Studierenden in der Lage, historische Ereignisse, die einen Wirtschaftsbezug haben, im Zeitablauf zu verorten und ihre Bedeutung korrekt einzuschätzen. Sie lernen, dass Wirtschafts- und Sozialgeschichte kein realitätsfernes Orchideenfach ist, sondern ein Gegenstand von beträchtlicher Relevanz für die alltägliche Praxis. Sie machen sich Gedanken über das, was man aus der Geschichte lernen kann (oder auch nicht). Sie lernen, wie Menschen in vergangenen Entscheidungssituationen gedacht und gehandelt haben und erkennen, dass ein großer Teil der Kontroversen, die wir heute über Ökonomie und Gesellschaft führen, eine lange Vorgeschichte hat. Sie werden befähigt sein, aktuelle Entwicklungen in ihrer historischen Gewordenheit einzuordnen.

Es besteht Anwesenheitspflicht ab der ersten Einheit. Bei Nichterscheinen werden Sie vom Kurs abgemeldet.

Die LV ist prüfungsimmanent. Fehlen NUR BEGRÜNDET (mit Nachweis / Attest) und max. 4 Einheiten à 45 Minuten. Fehlen aufgrund von Überschneidungen mit anderen LVs wird aus Rücksicht auf die große Nachfrage von Studierenden nicht akzeptiert. Ausnahmen können Prüfungen und / oder Referate bilden. Es ist ein Nachweis zu erbringen. Um vorherige Ankündigung wird ersucht.

Ca. 12 Stunden Frontalvortrag mit Diskussion.
Der Rest verteilt sich auf moderierte Diskussion unter Studierenden, auf der Basis vorgefertigter Fragenkataloge zu den einzelnen Kapiteln der Pflichtliteratur und der schriftlichen Ausarbeitung einzelner Kapitel.

• Kurztest über die im Vortrag vermittelten Inhalte 20%
• Teilnahme an der Diskussion der Fragenkataloge 35%
• Korrekte und ausführliche Beantwortung von zumindest einer Frage pro LV-Einheit im dritten Teil der LV (siehe „Inhalte“) - 4 Kapitel sind pro LV-Tag vorbreitet zu halten / Lesen der Literatur 45 %

Alle drei Komponenten sind für die Beurteilung verbindlich.

• Anmeldung über das Anmeldesystem
  Wenn Sie nicht teilnehmen können, melden Sie sich bitte unbedingt wieder ab, um Ihren Platz damit für andere Interessierte auf der Warteliste freizugeben!
• Die Platzvergabe während der Anmeldefrist verfährt im "first come, first-served Prinzip".
• Nach Ende der Anmeldefrist werden verfügbare LV-Plätze aufgestockt und den Studierenden der Warteliste, die noch keine gültige Anmeldung zum Planpunkt haben, gereiht nach Studienfortschritt zugeteilt.

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