Syllabus

Title
1328 Wahlfach Kurs I: Erkenntnistheorie
Instructors
ao.Univ.Prof. Dr. Gabriele Mras
Contact details
Type
PI
Weekly hours
2
Language of instruction
Deutsch
Registration
09/02/24 to 10/04/24
Registration via LPIS
Notes to the course
Dates
Day Date Time Room
Tuesday 10/08/24 02:00 PM - 04:00 PM TC.5.01
Tuesday 10/15/24 02:00 PM - 05:45 PM TC.3.21
Tuesday 10/22/24 02:00 PM - 05:45 PM EA.6.032
Tuesday 10/29/24 02:00 PM - 05:45 PM TC.3.01
Tuesday 11/05/24 02:00 PM - 03:30 PM Online-Einheit
Saturday 11/09/24 11:30 AM - 03:30 PM TC.4.01
Tuesday 11/12/24 02:00 PM - 06:00 PM TC.5.27
Contents

Die philosophische Disziplin der Erkenntnistheorie befasst sich mit Fragen nach dem Wesen von Wissen. "Was kann man wissen?" "Gibt es Grenzen des Wissens?" "Inwiefern ist Wissen mehr als bloßes Für-Wahr-Halten?" "Inwiefern verlangt Wissen nach einer Rechtfertigung?" "Wie kann man Überzeugungen rechtfertigen? Die Beantwortung dieser Fragen ist untrennbar auch eine Auseinandersetzung mit dem Skeptizismus. Denken Sie an die Frage: „Ist nicht alles, was wir meinen zu wissen, ein bloßes Für-Wahr-Halten?" “Kann/wie kann eine Überzeugung als Wissen gerechtfertigt werden?”

Wir werden uns in dieser LV diesen Fragen in Bezug auf das Haben von Wissen widmen, also auch Fragen wie “Ist ein genereller Skeptizismus gerechtfertig?” “Wie könnte man all unsere Überzeugungen rechtfertigen?" — und im ersten Teil dieser LV, Antworten aus “klassischen” Texten analysieren: Texten von Aristoteles, David Hume, Descartes und Immanuel Kant. Im zweiten Teil dieser LV werden wir die modernere Rezeption und Reaktion auf diese Texte diskutieren: Frege, Russell, Goodman, Mackie, Strawson, Stroud.

Teil A: Erkenntnistheoretische Fragen, Probleme und Lösungsansätze — mit „weekly assignments“ und MC Fragen. 

  1. Antike Erkenntnistheorie: Plato und Aristoteles 
  2. Erkenntnistheoretische Grundfragen und -probleme: Descartes “methodischer Zweifel”: Descartes “Meditationen”
  3. "Schlüsse aus der Erfahrung“, David Humes Analyse erfahrungswissenschaftlicher Begründung und der sog. „Zirkel der Induktion“: David Humes "Enquiry"
  4. Immanuel Kants Reaktion auf Hume, Transzendentaler Idealismus und Empirischer Realismus, die Konsequenzen von Kants Begründung unseres Habens von Wissen für die Frage nach der Begründung/Bestätigung/Bewährung erfahrungswissenschaftlicher Aussagen: Kants "Kritik der Reinen Vernunft".
  5. Reaktionen und Strömungen in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts

Teil B: Rezentere Reflexionen auf klassische erkenntnistheoretische Fragen, Probleme und Lösungsansätze, die gemeinsam diskutiert werden. Im Teil B sollen Referate zu der rezenten Diskussion in der Erkenntnistheorie und Logik präsentiert & diskutiert werden.

Learning outcomes

Die "Learning Outcomes" dieser LV sind die Grundfragen und Grundprobleme der philosophischen Disziplinen „Erkenntnistheorie“ zu verstehen und die Ansätze innerhalb der Wissenschaftstheorie und Logik zu unterscheiden, zu bewerten und auf bestimmte Problembereiche anwenden zu können. Dies schließt ein, dass Studierende philosophische Positionen kennen und differenziert zu gebrauchen lernen.

Die mehr fachbezogenen Learning Outcomes sind, dass Studierende

  • in der Lage sind, die Anforderungen an wissenschaftliches Argumentieren zu verstehen und an ausgewählten Beispielen umzusetzen (Studierende können für bestimmte Ansichten unter Voraussetzung der Wahrheit bestimmter Prämissen schlüssig argumentieren). Die Begriffe "Argument", "Begründung", "Beweis" verstehen.
  • Fehlschlüsse identifizieren können.
  • die je nach Wissenschaften unterschiedlichen Methoden der Begründung von Aussagen identifizieren können und die notwendigen Bedingungen der Begründung der Aussagen als wahr extrapolieren können.
  • mit "Induktion" und "Deduktion" vertraut sind.
  • Kenntnis über das "Problem der Induktion" und seine Konsequenzen haben.
  • mit den philosophischen Positionen "Empirismus" vs. "Rationalismus" vs. "Transzendentalphilosophie" vertraut sind.
  • in der Lage sind erkenntnistheoretische Überlegungen in wissenschaftliche Diskurse einzubringen.
Attendance requirements

Diese LV ist eine so genannte „prüfungsimmanente LV“. In allen PI-LVen ist Anwesenheit zu 100% erforderlich.

      Falls Sie schon vor LVs-Beginn wissen, dass Sie in 1 Einheit fehlen werden, kontaktieren Sie mich bitte doch schon vor LV-Beginn der LV. In allen andere Fällen (Erkrankung et al.) informieren Sie mich bitte, wenn möglich, vor der jeweiligen LV-Einheit. Es können maximal 2 Einheiten versäumt werden.

Teaching/learning method(s)
  • Der gesamte Stoff der LV ist schriftlich als Lecture-Text auf LearnWU zusammengefasst und in Form der jeweiligen LV Einheiten abrufbar.
  • Das Aneignen der Inhalte kann von den Studierenden wöchentlich überprüft werden (MC Fragenkatalog).
  • 1 Paper (3 - 4 Seiten) – als Gruppenarbeit (ich hoffe, das lässt sich organisieren. Das Paper soll auch präsentiert werden).
  • durch "weekly assignments" soll Studierenden noch einmal die Gelegenheit gegeben werden, die jeweiligen Einheiten Revue passieren zu lassen und gegebenenfalls Unklarheiten auszuräumen.
  • Ein (leichter) MC Test zwischen dem ersten und zweiten Teil dieser LV.

Ich hoffe, die Assignments etc. sind nicht allzu abschreckend. Die LV ist aufbauend. + Mir geht es einfach darum, dass Unklarheiten nicht weitergeschleppt werden, sondern schnell ausgeräumt werden.

Assessment

Die Leistungskontrolle erfolgt auf der Grundlage folgender Kriterien:

  1. drei weekly assignments: maximal 45 Punkte (bei zu spät abgegebenen Assignments oder wiederholt eingereichten Assignments verringert sich die Punktezahl um 20%).
  2. MC Prüfung: 60 Punkte.
  3. Gruppenreferat (die Präsentation des Papers): maximal 45 Punkte (dieses muss für eine positive Gesamt-Beurteilung positiv sein).

Die finale Leistungsbeurteilung für die Gesamt-LV erfolgt auf folgender Grundlage:

Max. Gesamtpunktezahl: 150

ab 138 Punkten: „Sehr gut"

ab 120 Punkten: „Gut"

ab 100 Punkten: „Befriedigend"

ab 80 Punkten: „Genügend"

max. 10 Zusatzpunkte: Mitarbeit in den Diskussionseinheiten und Antworten auf Forenfragen.

Prerequisites for participation and waiting lists

Interesse an Philosophie und die Bereitschaft Argumente genau zu analysieren sind eine Bedingung für die Teilnahme an dieser LV. Es wird Ihnen wohl am Anfang vieles unklar sein und ein wenig zu meta-theoretisch — bitte stellen Sie also gleich Fragen: an mich in der LV, im Forum, per email etc.

Diese Semester ist die Warteliste sehr lange. Bitte kommen Sie in die erste Einheit, nach Möglichkeit, (das heißt, wenn einige KollegInnen nicht kommen) kann ich Sie noch in die LV aufnehmen: entsprechend der Platzierung auf der Warteliste.

Readings

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Recommended previous knowledge and skills

Keine. Bringen Sie Ihre wissenschaftliche Neugier mit!

Availability of lecturer(s)

ao. Univ. Prof. Dr. phil. Gabriele Mras

Gebäude D4, 3. Stock, Raum 3.020: Die Uhrzeit für die Sprechstunde im D4 entnehmen Sie bitte dann der Homepage. Ab Oktober jeweils am Donnerstag von 14:30-15:30 nur gegen Voranmeldung.

Telefon: 0131336-4257
E-Mail: gabriele.mras@wu.ac.at

Administration: Ursula Németh
Telefon: 0131336-4775
E-Mail: ursula.nemeth@wu.ac.at

Other

Was ist die maximale Gruppengröße der Referatsgruppen? 4 - 5 siehe Syllabus

Wie kann ich die Aufgaben beantworten? siehe LearnWU. Der Text/des Skriptum zu den jeweiligen Einheiten dieser "Einführung in die Erkenntnistheorie" + Slides. Die Aufgaben sind auf der Grundlage der Vorlesungstexte und der Folien + der Primärliteratur beantwortbar. Bitte, verfolgen Sie nicht die Methode des "Herumgoogelns”. Wenn Sie im Unklaren sind — bitte Fragen in den Foren stellen.

Was sind die Deadlines für die Aufgaben? siehe "Aufgaben"

Wie viel Literatur muss gelesen werden oder um die Aufgabenfragen beantworten zu können? Die Idee (und meine Hoffnung) ist, dass die Vorlesungstexte + Folien ausreichen + die Grundliteratur definitiv ausreichen, um die Themen zu verstehen, die Aufgaben und den MC-Test beantworten zu können. Es wird nicht erwartet, dass Sie die gesamte hochgeladene Literatur studieren.

Was ist mit Noten, Punkten, etc ...? Informationen über Bewertungskriterien usw. finden Sie unter Learn/im Syllabus. Diskussion über Punkte für wöchentliche Aufgaben + die kurze Papierpräsentation nur am Ende dieses Kurses.

Wen kann ich kontaktieren, wenn ich Fragen habe, ...? Bitte stellen Sie Ihre Fragen (auch) in den "Foren". Ich bin mir sicher, Ihre KollegInnen profitieren von ihrer Frage und der Antwort! Oder schreiben Sie mir eine Email.

MC Prüfung

Die MC Prüfung findet dieses Semester online statt. Werfen Sie zur Vorbereitung einen Blick in die MC Übungs-Fragen!

Unit details
Unit Date Contents
1 08.10.2024: 14:00-16:00

TEIL 1 dieser LV

  • Überblick über LearnWU,
  • Überblick über das Semester,
  • Gruppeneinteilung für die Referate UND

TEIL A: ARISTOTELES ANALYTICA PRIORA

  1. Syllogismen
  2. "Wissen" & "Begründung von Wissen"

Grundliteratur:

Zusatzliteratur:

  • Tugendhat, E.; Wolf, U.: Was heißt Logik? Grundzüge der traditionellen Logik. In ders.: Logisch-semantische Propädeutik; Stuttgart: Reclam 1993, Kap. 1 & 5, S. 7-16, S. 66-78.
  • Lukasiewicz, J.: Elements of the system and theses of the system. In ders.: Aristotle´s Syllogistic from the standpoint of modern formal logic; Oxford: Clarendon Press 1951, S. 1-42.
  • Russell, B.: Aristotle’s Logic. In ders.: A History of Western Philosophy; London, New York: Routledge 2004, S. 188-194.
  • Patzig, G.: Gottlob Frege und die Logische Analyse der Sprache. In ders.: Sprache der Logik; Göttingen: Vandenhoeck & Ruprecht 1970, S. 77-101.
  • Schopenhauer, A.: Basis aller Dialektik. In ders.: Die Kunst, Recht zu behalten, Czech Republic: Area 2007, S. 32-123.
  • Boolos, G.: Reading the Begriffsschrift. In ders.:  Logic, Logic, and Logic, Cambridge, Massachusetts: Harvard University Press 1998, S. 155-170.
  • Peacocke, C.: Concepts without Words. In: Heck, R.G. (Hg.): Language, Thought, and Logic. Essays in Honour of Michael Dummett, Oxford: Oxford University Press 2008, S. 1-33.
  • Frege, G.: § 9. In. Angelelli, I. (Hg.): Begriffsschrift und andere Aufsätze, Zweite Auflage mit E. Husserl und H. Scholz' Anmerkungen, Hildesheim, Zürich, New York: Georg Olms Verlag 2014, S. 15-18.
     
2 15.10.2024: 14:00-17:45

Fortsetzung Teil A: Aristoteles' "Analytica Priora" (siehe hochgeladene Literatur Teil A Einheit davor)

TEIL B: RATIONALISMUS UND EMPIRISMUS

DESCARTES und der methodische Zweifel

  1. Gründe zu zweifeln, 2. Die Verläßlichkeit von Sinnlichem, 3. Die Traumhypothese, 4. Die Idee eines sicheren Fundaments, 5. Das ”Cogito ergo sum” 

HUME und die Frage nach der Begründung aus der Erfahrung

  1. Was sind "matters of fact"? 2. Humes Analyse erfahrungswissenschaftlicher Begründung. 3. Der sog. „Zirkel der Induktion“: Zum Scheitern des Induktivismus und den Konsequenzen des Induktionsproblems.

Grundliteratur:

  • Descartes, R.: Vorwort. In ders.: Meditationen; Hamburg: Meiner 2009, S. 9-17.
  • Descartes, R.: Meditationen 1-3. In: Buchenau, A. (Hg.): Meditationen über Grundlagen der Philosophie mit den sämtlichen Einwänden und Erwiderungen; Hamburg: Meiner 1972, S. 1-43.
  • Hume, D.: Skeptische Zweifel in betreff der Verstandestätigkeiten. In ders.: Eine Untersuchung über den menschlichen Verstand; Hamburg: Meiner 1993, Vierter Abschnitt, S. 35-51.

Zusatzliteratur:

3 22.10.2024: 14:00-17:45

Fortsetzung Teil B: David Humes "Eine Untersuchung über den menschlichen Verstand"(siehe hochgeladene Literatur Einheit davor)

TEIL C: IMMANUEL KANTS TRANSZENDENTALER IDEALISMUS

  1. Kritik der “alten Metaphysik“ & Kritik des Empirismus
  2. Die Bedingungen der Möglichkeit von Erfahrung
  3. Transzendentaler Idealismus

Grundliteratur:

Zusatzliteratur:

4 29.10.2024: 14:00-17:45

TEIL D: DER LOGISCHE EMPIRISMUS/POSITIVISMUS

  1. Das Programm des “Wiener Kreises”
  2. Die Methode der “Verifizierbarkeit”
  3. Die intendierte “Überwindung der Metaphysik”

Referatspaper: Goodmans "Paradoxien der Bewährung"

Grundliteratur:

Zusatzliteratur:

5 Fortsetzung: 29.10.2024: 14:00-17:45

TEIL E: 20. Jahrhundert — LOGISCHER EMPIRISMUS UND KRITISCHER RATIONALISMUS

Grundliteratur:

  • Popper, K.R.: Grundprobleme der Erkenntnislogik. In ders.: Logik der Forschung; Tübingen: Mohr Siebeck 1989, Kapitel I, S. 3-21.
  • Popper, K.R.: Basisprobleme. In ders.: Logik der Forschung; Tübingen: Mohr Siebeck 1989, Kapitel V, S. 60-76.
  • Popper, K.R.: Bewährung. In ders.: Logik der Forschung; Tübingen: Mohr Siebeck 1989, Kapitel X, S. 198-226.

Zusatzliteratur:

6 05.11.2024: 14:00-15:30

Klausur in Form eines MC Tests. ACHTUNG: ONLINE

7 09.11.2024: 11:30-15:30

Ergebnisse, Konsequenzen, Ausblicke — Diskussion in Gruppen: 45 Minuten je Gruppe. Bitte nicht vergessen Termine auszumachen 

8 12.11.2024: 14:00-18:00

TEIL 2 dieser LV

Präsentation der Papers

Siehe oben: Sie finden hier die Liste der Präsentationen, nachdem wir sie in der 1. LV Einheit fixiert haben

Grundliteratur:

Last edited: 2024-11-27



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