Die Lehrveranstaltung thematisiert die Grundsätze und Theorien der Wirtschaftspolitik auf unterschiedlichen Ebenen und vor aktuellen Geschehnissen und Herausforderungen.
Wirtschaftspolitische Entscheidungen beeinflussen und lenken maßgeblich das komplexe Zusammenspiel verschiedener Akteure einer Volkswirtschaft. Diverse Krisen in den letzten Jahren (e.g. die Corona-Pandemie), geoökonomische Entwicklungen, aber auch veränderte Umstände wie die steigende Bedeutung der Globalisierung und Digitalisierung, haben nicht zuletzt auch die Ökonomie stark verändert. Nun müssen sich die wirtschaftlichen Akteure an die veränderten Umstände anpassen und sich unter anderem der Bewältigung der immensen Folgeschäden einer massiven Rezession in Verbindung mit stark angestiegenen Preisen stellen.
Ausgehend von theoretischen Überlegungen und analysiert anhand von angewandten Beispielen wird die Bedeutung und der Einfluss von Wirtschaftspolitik auf nationaler und europäischer Ebene diskutiert.
Einzelne wirtschaftspolitische Agenden, aber auch zentrale Strukturdaten werden herangezogen, um anhand von aktuellen Beispielen aus der politischen Praxis die institutionellen Formen und Ziele von Wirtschaftspolitik verständlich zu machen.
Vor diesem Hintergrund werden in dieser LV zwei ausgewählte Ebenen näher beleuchtet. In der ersten Semesterhälfte wird vertiefend auf nationale Wirtschaftspolitik eingegangen, während sich der zweite Teil auf das Zusammenspiel auf supranationaler bzw. europäischer Ebene fokussiert.
Nationale Wirtschaftspolitik:
Ein Schwerpunkt liegt auf der nationalen Standortpolitik und Wettbewerbsfähigkeit eines Landes, diskutiert anhand verschiedenen Standortfaktoren und möglicher Politikmaßnahmen. So wird einerseits der Einfluss von Inflation, Energiepreisen, Lohnnebenkosten, Arbeitskräftemangel und die Entwicklung der Produktivität, aber auch die Wichtigkeit von Investitionen, Innovationen, Digitalisierung sowie der Wissenschaft analysiert.
Zusätzlich werden mathematische und statistische Methoden zur Erstellung und Interpretation eines Composite Indicators thematisiert, in welchem unterschiedliche Indikatoren in einen Index zusammengefasst werden, um politischen Entscheidungsträgern das „Gesamtbild“ für fundierte Entscheidungen und Überwachung der Fortschritte zu bieten.
Um das ökonomische Zusammenspiel vertiefend zu verstehen, werden die unterschiedlichen Verflechtungen in verschiedener Volkswirtschaften und die Wichtigkeit einzelner Branchen für den gesamtwirtschaftliche Ergebnis (e.g. Input-Output Analyse) thematisiert.
Europäische Wirtschaftspolitik:
Ein weiterer Schwerpunkt liegt auf dem österreichischen Außenhandel und der europäischen Wirtschaftspolitik. Auch das Zusammenspiel auf supranationaler Ebene verändert sich im Angesicht der neuesten geoökonomischen Entwicklungen und Fragestellungen zur wirtschaftlichen Resilienz. Aber auch der europäische Standort und die europäische Wettbewerbsfähigkeit steht vor zunehmenden Herausforderungen, im Speziellen verglichen mit den USA und China.