Syllabus

Title
1814 ZuWi II: Soziale Gerechtigkeit und Nachhaltigkeit - Kriterien und ihre Begründung
Instructors
Dr. Stefan Josko Riegelnik
Contact details
Type
PI
Weekly hours
2
Language of instruction
Deutsch
Registration
09/13/16 to 09/29/16
Registration via LPIS
Notes to the course
Subject(s) Bachelor Programs
Dates
Day Date Time Room
Friday 10/28/16 05:00 PM - 08:00 PM TC.4.13
Friday 11/04/16 05:00 PM - 09:00 PM TC.4.13
Saturday 11/05/16 10:00 AM - 02:00 PM D4.0.019
Saturday 11/12/16 10:00 AM - 02:00 PM D4.0.039
Friday 12/09/16 05:00 PM - 09:00 PM TC.3.07
Saturday 12/10/16 10:00 AM - 02:00 PM TC.3.07
Saturday 12/10/16 02:30 PM - 05:30 PM TC.3.07
Friday 01/13/17 05:00 PM - 08:00 PM TC.4.02
Contents

In dieser Lehrveranstaltung werden potentielle Normen für ein ethisches Zusammenleben extrahiert, bewertet und diskutiert. Diese Normenrespektive Ihre philosophische Begründung werden auch daraufhin überprüft, ob Sie auch einer Ausrichtung auf Nachhaltigkeit gerecht werden. Dies schließt die Diskussion von "Nachhaltigkeit" als Kriterium der Beurteilung von Handlungsmaximen selbst ein. So werden dann auch Fragen verfolgt, wie die Fundierung von "Nachhaltigkeit" in einem deontologischen oder teleologischen Gesamtkonzept angestrebt werden kann.

Die Fragen werden auf einer theoretischen wie praktischen Ebene verfolgt werden.

Im Mittelpunkt steht dabei der Begriff der Gerechtigkeit und seine Anwendung als Kriterium für nachhaltiges Handeln, wird doch gerade fehlende Nachhaltigkeit als Ungerechtigkeit zukünftigen Generationen gegenüber gewertet.


Learning outcomes

Anknüpfend an die Inhalte der LV ZuWi I bieten die Lehrveranstaltungen in ZuWi II ein ausgewogenes Verhältnis von Wissenserwerb in einem der Bereiche

- Wirtschaftsethik & CSR
- Globalisierung & sozialer Wandel
- Gender & Diversity
- Nachhaltigkeit

und der Aneignung von diversen Skills, sowie Gelegenheit zu ihrer praktischen Anwendung. Nach Absolvieren einer ZuWi II-LV ist den Studierenden bewusst, dass Wirtschaft in einem breiten Kontext steht, ökonomische, ökologische, ethische, rechtliche, politische, soziologische und technologische Faktoren eine Rolle spielen und wirtschaftliches Handeln seinerseits auf diese Bereiche rückwirkt. Sie erkennen, dass ihr späteres berufliches Handeln Auswirkungen auf die Gesellschaft und die natürliche Umwelt hat, dass sie eine soziale Verantwortung tragen und einen Beitrag zu einer langfristig nachhaltigen Entwicklung leisten.

Die LV fördert die Fähigkeit, bei wirtschaftlichen Entscheidungen ethische, soziale und umweltpolitische Probleme mitzureflektieren. Durch vielfältige Lehr- und Lernmethoden - wie etwa Gruppenarbeiten, Case Studies, Planspiele und projektbasiertes Lernen - wird die Anwendung des Wissens auf konkrete Problemstellungen geübt. Neben dem Erwerb von Wissen im jeweiligen Bereich und der Fähigkeit, dieses selbstständig zu vertiefen, fördert die LV den Erwerb von Schlüsselqualifikationen für Managementpositionen. Die Studierenden entwickeln soziale Kompetenzen wie Selbstreflexion, Offenheit und Sensibilität für Diversität. Sie lernen im Team zu arbeiten und Projekte durchzuführen, aber auch zuzuhören, zu überzeugen und zu präsentieren. Sie sind fähig Informationen aufzubereiten, Konzepte zu verstehen, Probleme und Problemlösungen zu erarbeiten und zu kommunizieren. Ausführliches Feedback hilft den Studierenden, ihre Fähigkeiten zu erkennen und Schwächen auszugleichen.

Teaching/learning method(s)
  • Vorträge der Lehrveranstaltungsleiter
  • gemeinsames Erarbeiten von Texten
  • Bildung von Arbeitsgruppen
  • Case Studies- Analyse/Diskussion
  • Grundsätzliche Überlegungen bezogen auf Handlungsalternativen
  • Präsentation von Lösungskonzepten
Assessment

Die Leistungskontrolle erfolgt auf Grundlage folgender Kriterien:

  • Teilnahme an den Diskussionen und Mitarbeit (30%)
  • Präsentation eines Lösungskonzepts in einem konkreten Bereich in Form von Arbeitsgruppen (40%)
  • Schriftlicher Abschlusstest (30%)
Prerequisites for participation and waiting lists

Die Platzvergabe während der Anmeldefrist verfährt im „first-come, first-served Prinzip“. Falls Sie eine gültige LV-Anmeldung haben, aber an dieser Lehrveranstaltung nicht teilnehmen können, melden Sie sich bitte während des Anmeldezeitraums über LPIS wieder ab, damit Ihr LV-Platz anderen Studierenden zur Verfügung steht.

Sollte es eine Warteliste für die Anmeldung zur Lehrveranstaltung geben, werden die Studierenden der Warteliste nach dem Ende der Anmeldefrist nach Studienfortschritt gereiht und auf noch verfügbare Plätze zugeteilt - vorausgesetzt, dass diese über noch keine gültige Anmeldung zum Planpunkt verfügen.

Dieses Vorgehen ist allerdings nicht als Platz-Garantie zu verstehen!


Readings
1 Author: William K. Frankena
Title: Analytische Ethik

Publisher: dtv/München
Year: 1986
Content relevant for class examination: Yes
Recommendation: Essential reading for all students
Type: Book
Recommended previous knowledge and skills
Interesse an philosophischen Fragestellungen ist erwünscht aber philosophisches Wissen ist keine Grundvoraussetzung. 
Availability of lecturer(s)

Other

Handouts (der Referate) schicken Sie bitte per E-mail an folgende Mailadresse: stefan.riegelnik@wu.ac.at

Ein zweiter Klausurtermin wird nach Absprache mit den Studierenden angeboten. Die positive Absolvierung der Klausur ist Grundvoraussetzung dafür, diese Lehrveranstaltung positiv abschließen zu können.


Die Texte werden über die E-Learn Plattform zu Verfügung gestellt.

Unit details
Unit Date Contents
1

- Vorbesprechung -

1. Thematisierung der Grundfragen:

"Was ist Gerechtigkeit?" "Was ist soziale Gerechtigkeit?" "Was ist Nachhaltigkeit?" Welche Rolle spielen diese Begriffe?

2. Administratives (Beurteilungsgrundlage, Ablauf der LV, Einteilung der Referate, Literatur- und Zusatzliteratur, Informationen zur Bibliothek des Departments Sozioökonomie)

Textgrundlage:

  • Thomas Nagel, Was bedeutet das alles?
  • Josef Mantl und Alexander Ochs, Communicating Sustainability: Perspektiven der Nachhaltigkeit in Politik, Wirtschaft und Gesellschaft
  • Margaret Robertson, Sustainability Principles and Paractice
  • Jeremy L. Caradonna, Sustainability: A History
2

A) Philosophische Grundlagen der Bewertung von Handlungsmaximen als ethisch angemessen. 

1. Telelogische Ethiken und 2. deontologischen Ethiken:

"Kann auf der Basis der Konsequenzen einer Handlung  Kritik an  Handlungen formuliert werden?" "Welche Alternativen zu konsequentialistischen Theorien können in Betracht gezogen werden?" "Was genau versteht man unter einer Pflichtenethik?"

Textgrundlage:

  • Immanuel Kant, Grundlegung zur Metaphysik der Sitten
  • W. K. Frankena, Analytische Ethik. Eine Einführung
  • Ernst Tugendhat, Zum Begriff und zur Begründung von Moral

B) Mögliche Integration "Nachhaltigkeit" als Kriterium der Beurteilung von Handlungsmaximen in eine teleologische und deontologische Ethik

Textgrundlage:

  • Hans Jonas, Das Prinzip Verantwortung: Versuch einer Ethik für die Technologische Zivilisation
3

Fortsetzung

Zum Begriff der "Gerechtigkeit"

Was ist Gerechtigkeit? Welche Rolle spielt der Begriff "Gerechtigkeit" bei der Beurteilung von Handlungen? Ist "Gerechtigkeit eine oder gar die Grundnorm menschlichen Zusammenlebens?

 Textgrundlage:

  • J. Rawls: A Theory of Justice
  • R. Nozik: Distributive Justice
4

C) In diesen zwei Einheiten wird eine Annäherung der Problematik an praktische Fälle besprochen.  Welche Rolle können und sollen Instrumente, die zu mehr Gerechtigkeit und Nachhaltigkeit führen, erfüllen.

Im Mittelpunkt steht die Kluft zwischen ökonomischer Realität und ethischen Ansprüchen und Unterbestimmtheit des Inhalts von "Nachhaltigkeit".

Die Fallstudien die diskutiert werden beziehen sich auf Gleichheit als Grundlage für gerechtes Handeln, Quotenregelungen und Berücksichtigung zukünftiger Generationen. 

Textgrundlage:

  • Bernard Williams, The Idea of Equality
  • Jürgen H. Franz, Nachhaltigkeit, Menschlichkeit, Scheinheiligkeit: Philosophische Reflexionen über nachhaltige Entwicklung
5

In dieser Einheit werden die Begriffe "Gerechtigkeit" und Nachhaltigkeit in Beziehung gesetzt. Damit einher geht die Diskussion der Begriffe "Verteilungsgerechtigkeit" und "Verantwortung".

Untersucht wird dabei auch die Rolle von Ethikkodizes und anderer Instrumente zum Erreichen der Ziele.

  • Milton Friedman: The Social Responsibility of Business is to Increase its Profits
  • Thomas Nagel, Equal Treatment and Compensatory Discrimination
6

Aus verschiedenen Perspektiven werden Spannungsfelder zwischen unternehmerischen Denken und ethischen Überlegungen in verschiedenen Teilbereichen anhand diverser Fallbeispiele herausgearbeitet und analysiert. In dieser Einheit sollen die ethischen, sozialen und umweltpolitischen Probleme reflektiert werden. Durch die Anwendung verschiedener Methoden - wie etwa Gruppenarbeiten, Case Studies, Planspiele und projektbasiertes Lernen - soll die Anwendung von ethischen Wissen auf konkrete Fragen bezüglich es Werts wirtschaftlicher Entscheidungen versucht und auftretende Probleme gegebenfalls gelöst werden. In dieser Einheit sollen Studierende Raum für Selbstreflexion erhalten aber wirtschaftspolitische Entscheidungen kritisch hinterfragen können.

Die genauen Themenstellungen werden vor Beginn der Lehrveranstaltung bekanntgegeben.

7 Klausur
Last edited: 2016-06-29



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