Der ALLBUS wird mittels standardisiertem Fragebogen in persönlichen, meist einzeln durchgeführten Interviews, seit 2000 als CAPI (Computer Assisted Personal Interviewing), abgefragt. 2014 betrug die durchschnittliche Dauer der Interviews 54 Minuten (Wasmer u. a., 2017). Die ISSP-Umfrage wird als schriftlicher Drop-Off bzw. seit 2004 als CASI (Computer Assisted Self-Interviewing) erhoben (Wasmer u. a., 2017).

In Folge der Überrepräsentation Befragter Ostdeutschlands muss bei einer Analyse für Gesamtdeutschland eine Gewichtung der Daten vorgenommen werden. Ebenso müssen die Daten gewichtet werden, wenn anstatt auf Personenebene eine Analyse auf Haushaltsebene durchgeführt wird, da es sich bei dem gewählten Stichprobendesign um eine Personenstichprobe handelt und somit größere Haushalte mit mehreren Zielpersonen eine höhere Auswahlwahrscheinlichkeit als kleinere Haushalte haben. Die ALLBUS Stichprobe basiert zudem auf einem komplexen Stichprobendesign, da sie einerseits nach verschiedenen Regionalmerkmalen geschichtet und andererseits durch das zweitstufige Verfahren geklumpt ist. Außerdem besitzen Personen aufgrund der – bereits beschriebenen – Überrepräsentation der Bevölkerung Ostdeutschlands nicht dieselbe Auswahlwahrscheinlichkeit (GESIS, 2017; Wasmer u. a., 2017). Für die Disproportionalität der Stichproben Ost- und Westdeutschlands sowie für die Analyse auf Haushaltsebene werden im Datenfile Gewichte bereitgestellt. Die Klumpung und Schichtung der Stichprobe kann mittels Variablen, welche diesbezügliche Informationen enthalten, ebenso in der Analyse berücksichtigt werden (GESIS, 2017; Wasmer, Blohm, Walter, Jutz, & Scholz, 2017).

Der ALLBUS soll, einerseits durch gesondert durchgeführte Methodenstudien, z.B. zur Test-Retest-Reliabilität und andererseits durch die Durchführung der Studie selbst, auch einen Beitrag zur Weiterentwicklung der (Umfrage-)Methodik leisten. Seit 2008 konzentriert sich die Methodenforschung im ALLBUS schwerpunktmäßig auf das Teilnahmeverhalten der Befragten (Wasmer u. a., 2017). In der Erhebung 2014 wurden bspw. bei der Basisstichprobe drei verschiedene Bedingungen getestet: Eine Kontrollgruppe, die keine Incentives erhielt und zwei Experimentalgruppen, eine der 10€ „postpaid“ und eine der 10€ „prepaid“ angekündigt wurde. Da sich zeigte, dass die Ausschöpfungsquote bei der „prepaid“ Gruppe deutlich über den anderen beiden Gruppen lag, wurden in der Aufstockungsstichprobe ausschließlich „prepaid“ Incentives angewandt (Wasmer u. a., 2017).