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Jugdenstudie Shell

Jugendstudie Shell
Überblick

Die Shell Jugendstudie wird seit 1953 von Shell in Auftrag gegeben um Sichtweisen, Stimmungen und Erwartungen von Jugendlichen zu untersuchen. Die Studie zielt darauf ab, zu dokumentieren und zu analysieren, in welcher Art und Weise junge Menschen in Deutschland Herausforderungen begegnen und welche Verhaltensweisen, Mentalitäten und Einstellungen sie dabei entwickeln. Die Ergebnisse sollen zu gesellschaftspolitischen Denk- und Diskussionsanstößen führen und eine Grundlage für gesellschaftliches und politisches Handeln bieten (Albert, Hurrelmann, Quenzel, & TNS Infratest Sozialforschung, 2010, 2015; Schneekloth & Leven, 2015).

Meist beträgt der Abstand zwischen den Befragungswellen 4 Jahre. 2015 wurde die 17. und bis dato aktuellste Shell-Jugendstudie erhoben. Jugendliche im Alter von 12 bis 25 Jahren wurden im Rahmen dieser Studie zu ihren Erwartungen, Einstellungen, Ansichten und Verhaltensweisen hinsichtlich verschiedener Themenbereiche, wie der eigenen und der gesellschaftlichen Zukunftsperspektive, beruflicher Aussichten, der Familie, des Freizeitverhaltens, der Internetnutzung, sozialer Kontakte sowie politischer und gesellschaftlicher Thematiken, befragt. Darüber hinaus wurden grundsätzliche Werthaltungen erhoben (Deutsche Shell Aktiengesellschaft, 2015; Schneekloth & Leven, 2015).Im Unterschied zu vielen anderen Studien wurden zur Generierung der interessierenden Informationen sowohl quantitative Befragungen als auch qualitative Interviews durchgeführt. Diese methodische Vorgehensweise diente der Vertiefung von Informationen, insbesondere hinsichtlich der Themenbereiche Eltern, Freund*Innen, Freizeit, Beziehungen, Bildung, Beruf sowie der eigenen und gesellschaftlichen Zukunftsperspektive (Schneekloth & Leven, 2015; Schneekloth, Leven & Gensicke, 2011).

Themenschwerpunkte (2015)
Zukunftsperspektive: Beurteilung eigener und gesamtgesellschaftlicher Zukunftsaussichten (inkl. wirtschaftlicher Lage)
Bildung und Beruf: Bildungs- und Berufsziele; Einschätzung der Bedeutung der Bildung für zukünftige Lebenschancen; Erwartungen an den Beruf und hinsichtlich der zukünftigen Realisierbarkeit beruflicher Wünsche
Familie: Stellenwert einer eigenen Familie für das Lebensglück; Funktion der Herkunftsfamilie als Rückhalt; Beurteilung des Erziehungsverhaltens der Eltern; Kinderwunsch
Freizeit: Freizeitverhalten und -aktivitäten; Freunde; soziale Kontakte
Internet: Zugang; Nutzungsverhalten; soziale Netzwerke; Einschätzung von Risiken
Politik und Gesellschaft: Politisches Interesse und Informationsverhalten; Einschätzung eigener politischen Kompetenz; politische Selbstverortung; gesellschaftliche Prioritäten; Zufriedenheit mit Demokratie; Politikverdrossenheit; Einstellung zu Diversität und Zuwanderung; empfundene Diskriminierung im Alltag; persönliches Engagement; Teilnahme an politischen Aktivitäten; Interesse am Weltgeschehen und Einschätzung der Weltlage; Einstellung gegenüber der Heimat bzw. Deutschland
Werte: Entwicklung der Wertesysteme; Religion; Zukunftserwartungen

Anmerkung: Sämtliche Beschreibungen und Erläuterungen beziehen sich, wenn nicht anders vermerkt, auf die 16. (2010) bzw. 17. Shell Jugendstudie (2015), in der 14. (2002) und 15. Jugendstudie (2006) wurde das gleiche Studiendesign angewandt.





Albert, M., Hurrelmann, K., Quenzel, G., & TNS Infratest Sozialforschung. (2010). 16. Shell Jugendstudie: Jugend 2010. Hamburg.

Albert, M., Hurrelmann, K., Quenzel, G., & TNS Infratest Sozialforschung. (2015). 17. Shell Jugendstudie: Jugend 2015. Hamburg.

Deutsche Shell Aktiengesellschaft (Hrsg.). (2015). Zusammenfassung. In Jugend 2015: Eine pragmatische Generation im Aufbruch. Frankfurt am Main: Fischer Taschenbuch Verlag.

Schneekloth, U., & Leven, I. (2015). Methodik. In Deutsche Shell Aktiengesellschaft (Hrsg.), Jugend 2015: Eine pragmatische Generation im Aufbruch (S. 389–398). Frankfurt am Main: Fischer Taschenbuch Verlag.

Schneekloth, U., Leven, I., & Gensicke, T. (2011). Methodik. In Deutsche Shell Aktiengesellschaft (Hrsg.), Jugend 2010: Eine pragmatische Generation behauptet sich (2. Auflage, S. 361–370). Frankfurt am Main: Fischer Taschenbuch Verlag.

Steckbrief
Ziel: Sichtweisen, Stimmungen und Erwartungen von Jugendlichen zu untersuchen
Design: Trendstudie (bisher 17 Wellen; erste Studie 1953)
Grundgesamtheit: Jugendliche im Alter von 12 bis 25 Jahren
Stichprobe: Quantitative Erhebung: Quotenstichprobe (Quota-Sample)
Qualitative Erhebung: Rekrutierung aus der quantitativen Erhebung und dem privaten Umfeld der Interviewer*innen nach bestimmten Merkmalen
Erhebungstechnik: Quantitative Erhebung: persönliche Befragung auf Basis eines standardisierten Fragebogens mittels CAPI (Computer Assisted Personal Interviewing)
Qualitative Erhebung: leitfadengestützte Interviews
Erhebungszeitraum: Jänner bis Februar 2010 (16. Shell Jugendstudie); Jänner bis März 2015 (17. Shell Jugendstudie)
Webseite:
Methodologie
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Zugang zu den Datensätzen


Daten können auf gesis.org bezogen werden. Zugang ist kostenlos.   

Ausgewählte empirische Analysen auf Basis des Surveys
Haase, C. M., Silbereisen, R. K., & Reitzle, M. (2008). Adolescents’ transitions to behavioral autonomy after German unification. Journal of Adolescence, 31(3), 337–353. https://doi.org/10.1016/j.adolescence.2007.06.004
Juang, L. P., & Silbereisen, R. K. (2001). Family Transitions for Young Adult Women in the Context of a Changed Germany: Timing, Sequence, and Duration. American Behavioral Scientist, 44(11), 1899–1917. https://doi.org/10.1177/00027640121958212
Silbereisen, R. K., Vondracek, F. W., & Berg, L. A. (1997). Differential Timing of Initial Vocational Choice: The Influence of Early Childhood Family Relocation and Parental Support Behaviors in Two Cultures. Journal of Vocational Behavior, 50(1), 41–59. https://doi.org/10.1006/jvbe.1995.1526
Ulrich Wagner, Rolf van Dick, Thomas F. Pettigrew, & Oliver Christ. (2003). Ethnic Prejudice in East and West Germany: The Explanatory Power of Intergroup Contact. Group Processes & Intergroup Relations, 6(1), 22–36. https://doi.org/10.1177/1368430203006001010

V.2.1 - 2021