PISA

Das Programme for International Student Assessment (PISA) wurde Ender der 1990er Jahre von der OECD konzipiert, um die Schulsysteme der verschiedenen Mitgliedsstaaten hinsichtlich Qualität und Effektivität anhand konkreter Daten vergleichen zu können. In Österreich wird die PISA-Studie im Auftrag des Bundesministeriums für Bildung, Wissenschaft und Forschung (BMBWF) vom Bundesinstitut für Bildungsforschung, Innovation und Entwicklung des österreichischen Schulwesens (BIFIE) durchgeführt. Die erste PISA-Erhebung fand im Jahr 2000 statt, mittlerweile wurden im Abstand von drei Jahren sieben PISA Erhebungen durchgeführt, die aktuellste im Jahr 2018 (bifie, o. J.-a). Die Anzahl der an PISA teilenehmenden Länder ist von 43 im Jahr 2000 (28 OECD- und 15 Partnerländer) auf 79 im Jahr 2018 (alle 35 OECD Mitgliedsstaaten und 44 Partnerländer) angestiegen (OECD, o. J.; OECD & UNESCO Institute for Statistics, 2003). Auch die Stichprobengröße innerhalb der teilnehmenden Länder wurde im Laufe der Zeit erhöht. Während für die erste Erhebung ein Minimum von 4.500 auswertbaren Fällen pro Land definiert wurde, ist für die Erhebung 2018 festgelegt worden, dass aus jedem Land Daten von mindestens 6.300 Schüler*innen vorhanden sein müssen (bifie, o. J.-a; Böck u. a., 2001).
Ziel von PISA ist – im Sinne des lebenslangen Lernens – die Erfassung der Kompetenzen von Schüler*innen im Alter von 15 bis 16 Jahren in den Bereichen Lesen, Mathematik und Naturwissenschaften. Da sich in den meisten Ländern Jugendliche in diesem Alter am Ende ihrer Pflichtschulzeit befinden, kann anhand der Testergebnisse festgestellt werden, inwieweit das jeweilige Schulsystem eines Landes die Schüler*innen auf die Herausforderungen des Lebens vorbereitet und eine Basis für lebenslanges Lernen bietet (Suchán & Breit, 2016). Im Vordergrund steht daher der effektive Umgang mit alltagsrelevanten Problemen, reines Faktenwissen ist von geringerer Bedeutung (bifie, o. J.-a). Mittels der PISA-Testung sollen u.a. folgende Fragen beantworten werden können: „Verfügen die Jugendlichen über ausreichende naturwissenschaftliche Kenntnisse, um in einer durch Wissenschaft und Technik im Wandel begriffenen Welt handeln und entscheiden zu können? Können die Schüler*innen Texte sinnerfassend lesen? Sind sie in der Lage, ihre in der Schule erworbenen mathematischen Fähigkeiten in alltäglichen Situationen umzusetzen und anzuwenden?“ (Suchán & Breit, 2016, S. 9). Die Ergebnisse ermöglichen es den politischen Entscheidungsträgerinnen und –trägern das Schulsystem ihres Landes mit jenem der anderen Länder zu vergleichen und dabei Stärken und Schwächen zu analysieren (Suchán & Breit, 2016).
Die Themenbereiche Lesen, Mathematik und Naturwissenschaft werden in PISA abwechselnd als Schwerpunkt behandelt. 2018 begann mit dem Themenschwerpunkt Lesen der dritte PISA-Zyklus (siehe Abbildung 1). Zusätzlich zu diesen drei rotierenden thematischen Schwerpunkten werden Informationen zu bestimmten aktuellen Themen erfasst. Diese waren bisher: Problemlösekompetenz (PISA 2003, 2012), Lesen im elektronischen Zeitalter (PISA 2009), kollaboratives Problemlösen (PISA 2015), Wohlbefinden (PISA 2015) und Financial Literacy (2015) (bifie, o. J.-a).
bifie. (o. J.-a). PISA – ein Überblick. Abgerufen 8. Jänner 2018, von https://www.bifie.at/pisa-ueberblick/
bifie. (o. J.-b). PISA 2018. Abgerufen 2. September 2018, von https://www.bifie.at/pisa2018/
Böck, M., Eder, F., Haider, G., Kremsleithner, G., Landerl, K., Lang, B., … Weiß, S. (2001). PISA 2000 - Technischer Report: Ziele, Methoden und Stichproben des österreichischen PISA-Projekts. (G. Haider, Hrsg.). Innsbruck, Wien, München, Bozen: Studien-Verlag.
Haider, G., & Reiter, C. (Hrsg.). (2004). PISA 2003: internationaler Vergleich von Schülerleistungen. Nationaler Bericht. Graz: Leykam.
OECD. (o. J.). PISA 2018 participants. Abgerufen 15. September 2018, von http://www.oecd.org/pisa/aboutpisa/pisa-2018-participants.htm
OECD, & UNESCO Institute for Statistics (Hrsg.). (2003). Literacy skills for the world of tomorrow: further results from PISA 2000. Paris: Organisation for Economic Co-operation and Development : UNESCO Institute for Statistics.
Schreiner, C. (Hrsg.). (2007). PISA 2006: internationaler Vergleich von Schülerleistungen. Erste Ergebnisse. Graz: Leykam.
Schwantner, U., & Schreiner, C. (Hrsg.). (2010). PISA 2009: internationaler Vergleich von Schülerleistungen. Erste Ergebnisse, Lesen, Mathematik, Naturwissenschaft. Graz: Leykam.
Schwantner, U., Toferer, B., & Schreiner, C. (Hrsg.). (2013). PISA 2012: internationale Vergleiche zu Schülerleistungen. Erste Ergebnisse Mathematik, Lesen, Naturwissenschaften. Graz: Leykam.
Suchán, B., & Breit, S. (Hrsg.). (2016). PISA 2015: Grundkompetenzen am Ende der Pflichtschulzeit im internationalen Vergleich. Graz: Leykam.
V.1.1 - 2021