Überblick

Der Soziale Survey Österreich wird als Kooperationsprojekt der Soziologieinstitute der Universitäten Graz, Linz und Wien durchgeführt und vom Bundesministerium für Wissenschaft, Forschung und Wirtschaft gefördert. Ziel ist es, den Verhaltens- und Wertewandel der österreichischen Bevölkerung ab 16 Jahren anhand repräsentativer Trendbefragungen zu untersuchen. Im Vordergrund stehen dabei zentrale Themenbereiche wie die subjektive Lebensqualität, soziale Partizipation, Familie, Freizeit, Arbeit, Politik und Kultur. Bisher wurden vier Erhebungswellen durchgeführt, die erste 1986, die vierte und aktuellste 2016. (Center for Social Research, Universität Graz, o. J.; Prandner, 2018).

Die Erhebung des aktuellen SSÖ 2016 besteht aus drei Teilbereichen (Bacher & Prandner, 2018; Center for Social Research, Universität Graz, o. J.):

Hauptteil: Einem Hauptteil, der in großen Teilen aus den bereits in den vergangenen drei Surveys erhobenen Items zu Einstellungen hinsichtlich Familie, Arbeit, Politik und Freizeit etc. besteht. Diese Daten ermöglichen eine Untersuchung des Verhaltens- und Wertewandels der österreichischen Bevölkerung über einen Zeitverlauf von 30 Jahren. Neu hinzugefügt wurden im SSÖ 2016 die Schwartz-Werteskala zur Messung der Wertorientierung und Items zur Erfassung der Vermittlung von Werten.
Module: In einem zweiten Teil besteht der Fragebogen aus zwei Modulen des International Social Survey Programme (ISSP). Das erste Modul „ISSP 2014 Work Orientations“ behandelt das Thema „Arbeit“, das zweite Modul „ISSP 2015 Citizenship“ die „Bürgerbeteiligung und Einstellungen zum Staat“.
Zusatz: . Abschließend wird in einer Zusatzerhebung die Lebenssituation von Personen mit türkischem oder ex-jugoslawischem Migrationshintergrund erfasst.

Der Datensatz des SSÖ ermöglicht somit die Untersuchung verschiedenster Fragestellungen, wie in etwa zum Medienvertrauen, politischen Ansichten, der Freizeitgestaltung, Geschlechterrollen, arbeitsbezogenen Themen oder zu Wertorientierungen. Die Daten des Sozialen Survey 2016 wurden von IFES erhoben und werden von AUSSDA (Austrian Social Science Data Archieve) zur Verfügung gestellt (Bacher & Prandner, 2018; Prandner, 2018).

Themenschwerpunkte (2016)
Hauptteil: Familie und Geschlechterrollen
Arbeit
Freizeit
Persönliche Kontakte
Nutzung von Massenmedien
Politische Einstellungen und Bewusstsein
Wertorientierungen (Schwartz-Skala)
Vermittlung von Werten
Fragebogenmodule des International Social Survey Programmes (ISSP): 1. Modul „Work Orientations“: Arbeit (ISSP 2015)
2. Modul „Citizenship“: Bürgerbeteiligung und Einstellungen zum Staat (ISSP 2014)
Zusatzerhebung: Migration (Lebenssituation von Personen mit türkischem bzw. ex-jugoslawischem Migrationshintergrund)




Bacher, J., & Prandner, D. (2017). Gewichtung SSÖ2016. Linz.

Bacher, J., & Prandner, D. (2018). Sozialer Survey Österreich 2016: Methodenbericht zum Sozialen Survey 2016. Linz: bmwfw.

Center for Social Research, Universität Graz. (o. J.). Sozialer Survey Österreich (SSÖ) 2016. Abgerufen 4. Juni 2018, von https://centrum-sozialforschung.uni-graz.at/de/bevoelkerungsumfragen/sozialer-survey-oesterreich-ssoe-2016/

Prandner, D. (2018, März 22). Data Release: Open-Access-Daten des Sozialen Survey Österreich. Abgerufen 4. Juni 2018, von https://aussda.at/neuigkeiten/news/data-release-open-access-daten-des-sozialen-survey-oesterreich/

Steckbrief
Ziel: Den Wandel von Verhaltensweisen und Wertorientierungen der österreichischen Bevölkerung in wichtigen Lebensbereichen, wie Arbeit, Familie, Freizeit oder Politik zu untersuchen
Design: Trendstudie (bisher 4 Wellen: 1986, 1993, 2003, 2016)
Grundgesamtheit: Österreichische Wohnbevölkerung ab 16 Jahren
Stichprobe: Mehrfach geschichtete und geklumpte Zufallsstichprobe
Erhebungstechnik: CAPI (Computer Assisted Personal Interviewing)
Erhebungszeitraum: Juni bis September 2016 (SSÖ 2016)
Webseite: AUSSDA:
Methodologie
Downloads
Zugang zu den Datensätzen


Der Datensatz und weitere Informationen stehen bei AUSSDA zum Download zur Verfügung. Eine Registrierung ist – unter der Voraussetzung der korrekten Zitation – nicht nötig (Prandner, 2018).  

Die Zitation lautet folgendermaßen:

Bacher, Johann; Beham-Rabanser, Martina; Grausgruber, Alfred; Haller, Max; Höllinger, Franz; Muckenhuber, Johanna; Prandner, Dimitri; Verwiebe, Roland, 2018, "Social Survey Austria 2016", doi:10.11587/EHJHFJ, AUSSDA Dataverse

Ausgewählte empirische Analysen auf Basis des Surveys
Datler, G., Kerschbaum, J., & Schulz, W. (o. J.). Religion und Kirche in Österreich.
Geering, D., & Häusermann, S. (o. J.). Policy congruence and distributive politics: matching voter preferences and party positions on labor market policy.
Haller, M., & Müller, B. (2008). Characteristics of Personality and Identity in Population Surveys: Approaches for Operationalising and Localizing Variables to Explain Life Satisfaction. Bulletin of Sociological Methodology/Bulletin de Méthodologie Sociologique, 99(1), 5–33. https://doi.org/10.1177/075910630809900103
Hoffman, M., León, G., & Lombardi, M. (2017). Compulsory voting, turnout, and government spending: Evidence from Austria. Journal of Public Economics, 145, 103–115. https://doi.org/10.1016/j.jpubeco.2016.10.002

V.1.1 - 2021