2.6 Zeitmanagement in der Lehrveranstaltungseinheit
Ebenso wie eine durchdachte Strukturierung der LV, ist eine vernünftige Zeiteinteilung ein zentraler Punkt für das Gelingen einer Lehrveranstaltung. Umso wichtiger ist es, sich mit Strategien des Zeitmanagements auseinanderzusetzen und sich Ziele und Prioritäten der LV zu überlegen. Ein gut durchdachter Zeitplan hilft Ihnen während der LV den Überblick zu bewahren.
- Mindestens 10% Pufferzeit
Strukturieren Sie Ihre LV und gliedern Sie sie in Abschnitte mit bestimmter Dauer. Behalten Sie sich 10% der Zeit als Puffer, um nicht in Zeitdruck zu geraten und um mit dem Stoff durchzukommen. - Sollten Sie mit der Zeit nicht hinkommen…?
Am besten verschieben Sie den Rest des Inhalts auf die kommende Sitzung. Sollte ein Verschieben wenig sinnvoll erscheinen, können Sie die Studierenden bitten, ausnahmsweise einige Minuten länger zu bleiben. - Das Thema in petto
Erarbeiten Sie ein 10-20minütiges Thema, dass Sie flexibel in jeder Einheit einbauen können, falls Sie einmal früher als geplant fertig werden. Das Thema sollte entweder einen sehr allgemeinen Charakter haben oder sehr spezifisch sein, jedenfalls aber so, dass es keine bestimmten Vorkenntnisse voraussetzt. - Lernen Sie, den Zeitbedarf korrekt einzuschätzen
Erstellen Sie im voraus einen Zeitplan (z.B. 10 Min. Einleitung, 15 Min. Thema X…) und notieren Sie danach, wie lange die jeweiligen Abschnitte tatsächlich gedauert haben. So lernen Sie nach und nach, den Zeitbedarf immer besser abzuschätzen. - Fragen ins Forum oder in die Sprechstunde verlegen
Informieren Sie die Studierenden darüber, dass Fragen per Mail oder im Forum gestellt werden können, wenn keine Zeit in der LV-Einheit bleibt. Teilen Sie ihnen außerdem Ihre Sprechstundenzeiten mit und bieten ihnen so die Möglichkeit, bestimmte Themen in diesem Rahmen in Ruhe zu klären und Unklarheiten zu beseitigen. - Unnötige Redundanzen vermeiden
Stundentafel / Zeitstrahl
Was und wofür?
Es ist sinnvoll, einen genauen Zeitplan für Ihre LV zu erstellen, um einen strukturierten Ablauf und ein Behandeln der gewünschten Themen zu ermöglichen. Mit zunehmender Lehrerfahrung lernen Sie, den Zeitbedarf pro Kapitel gut einzuschätzen, es ist aber trotzdem ratsam immer ein "Thema in petto" im Kopf zu haben.
Es ist sehr hilfreich, sich eine gewisse Flexibilität zu bewahren. Angeregte Diskussionen der Studierenden u.a. können Ihren Zeitplan durcheinanderbringen, kritisches Reflektieren der Lernenden fördert aber den Learning-Output und es ist wichtig, Diskussionen genügend Zeit einzuräumen.
Wie?
Es ist ratsam, dass Sie sich den exakten Ablauf Ihrer LV-Einheit notieren, indem Sie die 1 ½ h in Abschnitte gliedern und jedem Abschnitt eine vorgesehene Dauer und ein Thema zuordnen. Überlegen Sie sich außerdem, in welcher didaktischen Form (Frontalunterricht, Gruppenarbeit, Diskussion…) die Themen erarbeitet werden sollen und ob Sie dafür bestimmte Medien oder Materialien nützen wollen. Sollte es Punkte geben, auf die Sie im Speziellen hinweisen wollen, schreiben Sie auch diese nieder, um sie nicht zu vergessen. In der Grafik unterhalb sehen Sie ein Beispiel für eine detaillierte Stundentafel.
Abb. 1
Quellen
Lehner, M., Viel Stoff Wenig Zeit. Wege aus der Vollständigkeitsfalle, Bern: Haupt 2006.
Seyfarth, D./ A. Glathe, "Zeitmanagement in der Lehre", in: hda.tu-Darmstadt.de, hrsg. v. TU Darmstadt, http://www.hda.tu-darmstadt.de/media/hda/pdf_4/didaktik_tipps_1/2014-02_Zeitmanagement_in_der_LV.pdf, 10.09.2019.
S.n., "Zeitmanagement für Lehrende", in: Hochschuldidaktik.Uni-Freiburg.de, hrsg. v. Universität Freiburg, https://www.hochschuldidaktik.uni-freiburg.de/angebote/programm/archiv/programm2011/fr_11_02, 10.09.2019.
Abbildung 1: ?