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Teaching & Learning Academy
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6.4 Leistungsüberprüfung 2: Weitere Assignmentvarianten

Der Begriff Assignment fasst in diesem Abschnitt unterschiedliche Assignmentvarianten zusammen, die Studierende semesterbegleitend innerhalb einer gewissen Frist bearbeiten. Assignments werden i. d. R. außerhalb einer LV-Einheit bearbeitet, können aber auch – wie im Falle des Mock Trials/Moot Courts währenddessen stattfinden. Sie können Assignments ihrem Umfang und Aufwand entsprechend je nach Bedarf variieren.

Je nach Typ und Ausgestaltung können Assignments zur Entwicklung unterschiedlicher studentischer Fähigkeiten geeignet sein, u. a. um...

  • ein Thema selbstständig oder in Gruppen zu erarbeiten (z. B. Seminararbeit).
  • über Inhalte und eigene Lernprozesse zu reflektieren (z. B Lerntagebuch).
  • Inhalte und Standpunkte in einem bestimmten Format zu erarbeiten (z. B. Essay, Summary, Medienprodukt).
  • Argumente in einem angemessenen Sprach- und Argumentationsstil darzustellen (z. B. Positionspaper).
  • wissenschaftliche Recherchemethoden anzuwenden (z. B. LiteraturanalyseLV Glossar).

Was kann mit dem Einsatz von Assignments erreicht werden?

  • Die Förderung des kontinuierlichen Mitlernens.
  • Bereits während der Lehrveranstaltung erhalten Sie als LV-Leiter/in Feedback zum Leistungsstand der Studierenden und können so auf Schwierigkeiten und Probleme frühzeitig reagieren.
  • Die Begleitung und Förderung des Lernfortschritts der Studierenden durch regelmäßiges Feedback an die Studierenden zu den Assignments.
  • Die Vorbereitung auf weitere Leistungsüberprüfungen, wie z. B. Abschlussprüfungen.

Aufgabenstellung - Anleiten von Assignments

Wie Studierende mit einem Assignment umgehen und es meistern, hängt auch davon ab, wie die Aufgabenstellung an die Studierenden kommuniziert wird. Eine schriftliche Fassung der Aufgabenstellung ist für Studierende daher eine hilfreiche Informationsquelle, bietet Orientierung und kann dabei helfen, unklare Fragen schon zu Beginn des Assignments zu reduzieren und Erwartungen abzuklären.
Die folgende Auflistung liefert Ihnen Anhaltspunkte für die Inhalte einer aussagekräftigen Aufgabenstellung:

Inhaltliches
  • Genaue Beschreibung der Aufgabenstellung (Was ist Sinn und Zweck dieser Aufgabe? Inwiefern hilft mir die Aufgabe LV-Inhalte zu verstehen und Fähigkeiten zu entwickeln? Wo und wie soll ich beginnen?)
  • Erläuterungen zum Format/zur Methode (Worin besteht die Hauptaufgabe?)
  • Erläuterung zum Zielpublikum (An wen richtet sich das Assignment?)
  • Leitfragen, die Studierenden helfen, Ideen zu präzisieren (Wie verfasse ich einen Essay, ein Lernprotokoll, eine Summary etc.?)
Formales
  • Umfang des Assignments (Wie viel Zeit muss ich in das Assignment investieren?)
  • Abgabetermin
  • Einzel- oder Gruppenarbeit
  • Richtlinien hinsichtlich verspäteten, nicht erfolgten Abgaben
  • Regeln zur Zitierweise
  • Heranzuziehende Quellen bzw. Eingrenzung hinsichtlich Art und Anzahl
Transparenz
  • Beurteilungskriterien und Gewichtung (z. B. in Form eines Rubric oder anhand von Leitfragen)
  • Beurteilung von Einzelleistung vs. Gruppenleistung (wie wird eine Gruppenleistung beurteilt)
  • Hinweise zu bisherigen Erfahrungen mit dem Assignment (z. B. häufige Fehler, typische Schwierigkeiten, mögliche Herangehensweisen)
Kommunikation 
  • Termine für Besprechungen (Wer unterstützt bei Fragen zu Recherche, Zeitmanagement, Schreibstil etc.?)
  • Art des Feedbacks (mündlich, schriftlich) 
  • Kontaktmöglichkeit zu Ihnen als Lehrperson
  • Anmerkungen, Hinweise zu bestimmten Aspekten, z. B. Teamarbeit, Argumentation, Präsentationstechnik
WU-Hinweis

Bei Assignments, die auf die Recherche fokussieren, können Sie...

Diskussion der Aufgabenstellung im Hörsaal: 

  • Nehmen Sie sich Zeit, um ein Aufgabenformat im Plenum zu besprechen, insbesondere wenn es noch nie verwendet wurde und dem Großteil der Studierenden neu ist
  • Geben Sie den Studierenden einen Überblick über die wesentlichen Anforderungen des Assignments, so dass sie sich daran orientieren können, z. B. Folien, Tafelbild, Handout,…
  • Erklären Sie den Studierenden Ihr Bewertungsschema, z. B. das Rubric, und die Gewichtung einzelner Komponenten eines Assignments, um den Studierenden Klarheit über Ihre Erwartungen zu geben
  • Überlegen Sie sich Beispiele von früheren guten Arbeiten vorzustellen, aber auch Beispiele von unzureichenden Arbeiten zur Verfügung zu stellen. Streichen Sie z. B. die zentralen Punkte heraus und diskutieren Sie diese mit den Studierenden.

Assignmenttypen

Assignments können für unterschiedliche Zwecke eingesetzt werden. Je nachdem, welche Zielsetzung Sie damit verfolgen bzw. welche Learning Outcomes Sie damit fördern wollen, bieten sich unterschiedliche Assignmenttypen an.

Was? Studierende erhalten analytische Aufgaben in Form von Mini-Cases. Bspw. werden Rechenbeispiele, Datenvisualisierungen oder auch Programmieraufgaben im Excel oder R als Mini-Cases verpackt und mit realen Situationen oder Zahlen kombiniert.
Wofür?

Was kann mit dem Einsatz von Mini-Cases erreicht werden? 

  • Fähigkeit zu fördern, theoretische (mathematische) Modelle auf reale, praxisnahe Situationen anzuwenden
  • Studierenden Einblick in gängige und reale Problemstellungen und Situationen des Fachbereiches zu bieten
  • Fähigkeit zu fördern auf Basis einer Zahlenlage Entscheidungen zu treffen
Wie?
  • Stellen Sie eine konkrete und klare Aufgabenstellung, die für die Zielgruppe verständlich ist
  • Der Mini-Case sollte inhaltlich (auch rechnerisch) richtig sein
  • Verwenden Sie ein realitätsnahes Beispiel einer fachspezifischen Situation oder eines Falles.
    Nutzen Sie zusätzlich aus der Praxis übernommene Zusatzmaterialien zur Untermauerung oder Erklärung des Mini-Cases, wie bspw. Zeitungsartikel, Informationsseiten aus dem Internet oder schriftliche Mitteilungen von Firmen
  • Formulieren Sie dazu konkrete Fragen
  • Sprechen Sie in den Fragen unterschiedliche Learning Outcomes an, so dass sich Studierende mit dem Fall/dem Problem/der Rechenaufgabe intensiv befassen müssen
  • Überlegen Sie sich, ob die Mini-Cases als Gruppen- oder Einzelarbeit gelöst werden sollen

Rechenaufgaben
Bei Rechenbeispielen kann zwischen verschiedenen Kompetenzstufen und Schwierigkeitsgraden variiert werden (damit kann auch eine Gewichtung der Antworten vorgenommen werden).

  • Geben Sie den Studierenden die Möglichkeit aus mehreren Rechenaufgaben eine Aufgabe abzuwählen. Die am häufigsten nicht gewählten Aufgaben können Sie im Unterricht nochmals erklären. 
  • Auch Rechenbeispiele/Mini-Cases können in Gruppen gelöst werden. Das gemeinsame Besprechen und Lösen einer Aufgabe kann das Verständnis über die Aufgabe erhöhen.

Graphen/Datenvisualisierungen
Mini-Cases können mit Zeichnungen beantwortet werden, d. h. sie beziehen sich auf die graphische Darstellung eines Sachverhaltes.

Studierende sollen zur Lösung der Aufgabe bspw.…

  • eine Zeichnung erstellen.
  • eine Zeichnung ergänzen.
  • in einer Zeichnung bestimmte Aspekte/Teile definieren.
  • eine Zeichnung korrigieren.

Korrektur:
Die möglichen Antworten sollten im Vorfeld festgelegt werden. Konkret sollte definiert sein was die Zeichnung beinhalten soll, wie wichtig die Genauigkeit der Zeichnung ist und wie die Punkteverteilung vorgenommen wird (z. B. Teilpunkte möglich für richtigen Rechenweg bei falschem Ergebnis). Sie können auch eine Musterzeichnung anfertigen an der Sie sich bei der Korrektur orientieren.

Was? In einem Response-Paper argumentieren Studierende ihren Standpunkt hinsichtlich eines Textes, Artikels oder einer Diskussion. Geben Sie Studierenden die Aufgabe, Ideen aufzugreifen und weiterzuentwickeln, die z. B. in der Lehrveranstaltung, während einer Diskussion, während einer Lektüre oder im Rahmen einer außeruniversitären Tätigkeit (z. B. eines Praktikums) aufgekommen sind.
Wofür?

Ein Response-Paper kann zur Entwicklung unterschiedlicher studentischer Fähigkeiten geeignet sein, u. a. um...

  • eigene Gedanken, Reaktionen und Annahmen zu identifizieren, zu argumentieren und zu reflektieren.
  • einen Text kritisch zu lesen und zu hinterfragen.
  • eigene Erfahrungen und LV-Inhalte (Konzepte, Theorien) miteinander zu verknüpfen.
  • Ideen auf explorative Weise weiterzuentwickeln.
  • Stärken und Schwächen eines Textes zu formulieren und den Erfolg des Textes zu beurteilen.
  • Forschungsmethoden und -ergebnisse zu evaluieren und kritisch zu hinterfragen.
  • Aktualität und Relevanz von Informationen einzuschätzen.
Wie?

Geben Sie Studierenden die Aufgabe, Ideen aufzugreifen und weiterzuentwickeln, die z. B. in der Lehrveranstaltung, während einer Diskussion, während einer Lektüre oder im Rahmen einer außeruniversitären Tätigkeit (z. B. Praktikum) aufgekommen sind. Ein Response-Paper sollte kurz gehalten sein (es wird daher empfohlen den Umfang einzugrenzen). 

Machen Sie die Studierenden nochmals darauf aufmerksam, dass die Aufgabe nicht darin besteht eine Zusammenfassung von Inhalten abzugeben, sondern, dass ihr eigener Standpunkt und Zugang im Response-Paper zentral ist (argumentativ und reflexiv).

Sie können die Studierenden auch mit einigen Fragen dazu anleiten:

  • Was löste der Text/die Erfahrung/die Diskussion bei Ihnen aus?
  • Was hat Sie überrascht, war Ihnen neu oder erinnert Sie an andere Aspekte/LV-Inhalte?
  • Mit welchen persönlichen Erfahrungen verbinden Sie den Inhalt?
  • Welche Fragen bleiben für Sie offen?
  • Welche weiteren Ideen kamen bei Ihnen auf?
  • Hat sich an Ihrem Verständnis, Ihren Annahmen etwas geändert?
Vorteile

Der Einsatz eines Response-Papers als Assignment eignet sich wenn...

  • Sie Aufschluss über Zugänge zu einem Thema oder Alltagserfahrungen der Studierenden erhalten und sie in die Lehrveranstaltung einbauen wollen.
  • Sie feststellen wollen, ob Studierende eigene Erfahrungen, persönliche Reaktionen und LV-Inhalte (Konzepte, Theorien) miteinander verknüpfen können.
  • Sie einen Überblick darüber erhalten wollen, welche Aspekte Studierende besonders beschäftigen.
  • Sie Anhaltspunkte bekommen möchten, inwiefern Studierende in der Lage sind, ein Thema aus unterschiedlichen Blickwinkeln zu reflektieren (z. B. im Hinblick auf das eigene Lernen, soziale, persönliche, kulturelle Reaktionen oder die Berufswelt).
Varianten
  • Fokussiertes Response-Paper: Sie können auch festlegen, ob Studierende sich im Response-Paper in eine Rolle hineinversetzen, auf eine bestimmte Situation eingehen oder sich an ein spezifisches Publikum richten sollen. Achten Sie in diesem Fall darauf, genaue Angaben zur Rolle, Situation und rhetorischen Form (z. B. Brief, Memo) zu machen.
  • Leserbrief: Bei dieser Variante des Response-Papers fordern Sie Studierende auf, eine persönliche Stellungnahme an den/die Autor/in eines Artikels in einer Fachzeitschrift oder Tageszeitung zu richten.
  • Buch-/ Artikelrezension 
    Fordern Sie die Studierenden auf, eine Buch- oder Artikelrezension zu schreiben, in der sie sich kritisch mit dem Werk auseinandersetzen. 
    Besprechen Sie mit den Studierenden die wichtigsten Punkte, die eine Rezension enthalten sollte: Einerseits sollte jede Rezension eine inhaltliche Darstellung beinhalten, die sich mit den wichtigsten Argumenten und Thesen der/des Autor/s/in auseinandersetzen. Andererseits sollten die Studierenden ihre eigene Meinung und Stellungnahme zu den Argumenten des/der Autor/s/in darlegen. Halten Sie die Studierenden dazu an, in der Rezension die Qualität und Relevanz des Werkes zu beschreiben und diese kritisch zu betrachten. 
TIPP Sie können den Studierenden auch einen Artikel zu einer Studie zu lesen geben, der bspw. aus methodischer Sicht große Mängel ausweist. Die Studierenden sollten diese Mängel dann in der Rezension aufdecken und dazu Stellung nehmen. 
Was? Eine Summary ist eine in eigenen Worten zusammengefasste Darstellung eines Inhalts.
Wofür?

Das Summary kann zur Entwicklung unterschiedlicher studentischer Fähigkeiten geeignet sein. Welche Learning Outcomes können mit dem Summary überprüft werden? 

  • Studierende können zentrale Aspekte eines Themas erkennen und beschreiben.
  • Studierende können zentrale Argumente schriftlich kurz und prägnant auf den Punkt bringen.
  • Studierende können zwischen primären und sekundären Informationen unterscheiden.

Wofür kann das Summary-Assignment noch eingesetzt werden? 

  • Um Studierende zu effizienten Lesestrategien anzuleiten.
  • Um Studierende auf die nachfolgenden Einheiten inhaltlich vorzubereiten (z. B. für Diskussion).
  • Um Studierende auf spätere Anforderungen vorzubereiten (z. B. Abstract einer Seminararbeit, Bachelorarbeit).
Wie?
  • Geben Sie Studierenden die Aufgabe, einen Artikel oder Abschnitt eines Artikels zusammenzufassen.
  • Grenzen Sie den Umfang der Zusammenfassung ein, indem Sie genaue Angaben zur maximalen Länge (Seiten, Wörter, Zeichen) machen.
Varianten

Ausblenden des Kontexts
Entfernen Sie alle Kontextinformationen wie Titel, Autor/in, Quelle, Literaturliste und Einleitung von einem Text/Artikel und lassen Sie Studierende ein Summary verfassen. Der Vorteil dieser Variante ist, dass die Studierenden durch Kontextinformationen nicht beeinflusst werden und sich dadurch auf die Kernaussagen konzentrieren können. Zugleich werden die Studierenden aufgefordert, eigene Hypothesen zum Hintergrund aufzustellen und die Gefahr, dass die Studierenden Summarys nicht selbst verfassen, sondern sie sich z. B. online beschaffen, wird reduziert.

Executive Summary
Bei dieser Variante wird eine Geschäftsidee kurz und prägnant zusammengefasst: Konkret ist eine Executive Summary eine schriftliche Kurzbeschreibung einer Geschäftsidee bzw. eines Businessplans. In der Praxis dient eine Executive Summary dazu möglichen Kapitalgeber/inne/n (wie z. B. Banken oder Investor/inn/en) die Geschäftsidee kurz und knapp vorzustellen. Die Executive Summary soll allem voran Interesse wecken, denn anhand derer wird dann entschieden, ob der Case interessant ist und die Kapitalgeber/inn/en sich näher mit dem gesamten Businessplan auseinandersetzen möchten.

Wie können Sie eine Executive Summary als Assignment einsetzen? 

  • Stellen Sie den Studierenden einen Businessplan zu Verfügung und geben Sie ihnen dann die Aufgabe eine Executive Summary darüber zu schreiben.
  • Erklären Sie den Studierenden vorab (sollten diese die Merkmale einer Executive Summary noch nicht kennen), was eine Executive Summary enthalten sollte (Gleichzeitig können Sie damit auch die Erwartungen abklären und die Beurteilungskriterien transparent darstellen):
    • Produkt/Dienstleistung/Idee (Wo liegt für den Kunden der Nutzen der Idee/des Produktes? Wer ist die Kundenzielgruppe?)
    • Darstellung des Marktes (Warum ist der Markt in dieser Branche attraktiv? Welche Eigenschaften weist er auf?) 
    • Ziele und Strategie (Welche Ziele sollen wie erreicht werden? Kurz-mittelfristige Ziele?)
    • Finanzen (Darstellung des Finanzplans? Finanzielle Entwicklung in den nächsten 3 Jahren? Höhe des Kapitalbedarfs?)
    • Management (Vorstellung des Teams und ihrer Fähigkeiten und Erfahrungen)
    • Begrenzen Sie den Umfang der Executive Summary
Was? Ein Abstract ist eine in eigenen Worten zusammengefasste Darstellung eines Inhalts für die eigene Arbeit einer/eines Studierenden. Ein Abstract sollte in den meisten Disziplinen zwischen 100-200 Wörter aufweisen.
Wofür? Die Studierenden werden durch das Verfassen von Abstracts leichter auf inhaltliche Lücken aufmerksam und können unzusammenhängende Aspekte besser erkennen.  Studierende lernen Inhalte sehr kurz und prägnant darzustellen.
Wie? Verwenden Sie Abstracts als begleitende Assignments zu umfangreichen schriftlichen Arbeiten, z. B. Seminararbeiten, Bachelorarbeiten, Masterarbeiten. Leiten Sie Studierende dazu an, in wenigen Sätzen die Zielsetzung, die Fragestellung, die verwendeten Methoden, die erzielten Ergebnisse und das Fazit anzuführen.
Was? Ein Class-Minute ist eine in eigenen Worten zusammengefasste Darstellung eines Inhalts (z. B. aus der letzten LV-Einheit oder einer Diskussion der letzten Einheit). Es kann auch ein bestimmtes Thema oder eine Frage aus der letzten Einheit kurz und bündig erläutert werden.
Wofür?

Wofür ist der Einsatz dieses Assignments geeignet? 

  • Studierende werden gefördert, den Kern eines Themas zu erkennen, sich auf die zentralen Punkte zu konzentrieren und sie präzise zu formulieren.
  • Studierende werden dazu angeleitet über Inhalte der Lehrveranstaltung zu reflektieren.
  • Studierende können damit das eigene Verständnis überprüfen.
  • Sie als Lehrende/r können überprüfen, was die Studierenden gelernt/verstanden haben und wo es noch Unklarheiten oder Lücken gibt, die noch einmal aufgegriffen werden sollten.
Wie?

Bei diesem Assignment wird der Inhalt der LV-Einheit oder einer Diskussion schriftlich zusammengefasst. Diese Aufgabe kann jede/r Studierende/r separat erhalten oder bestimmte Gruppen fassen an unterschiedlichen Terminen abwechselnd die Inhalte der letzten Einheit zusammen. 

Lassen Sie die Studierenden dazu einen kurzen Text zu einem Thema verfassen, das bereits in der Lehrveranstaltung behandelt wurde. Sie können dies tun, indem Sie z. B.:

  • Ein bis zwei kurze inhaltliche Fragen zu einem Thema stellen
  • Die Studierenden auffordern, über eine Erfahrung oder Situation zu schreiben, die sie gemacht haben und die in Zusammenhang mit einem in der Lehrveranstaltung behandelten Thema steht
  • Bei der Aufgabenstellung auf eine bestimmte kognitive Fähigkeit fokussieren, so dass Studierende z. B. etwas erklären, zusammenfassen, analysieren oder beschreiben sollen
  • Sie können die Studierenden die Ausarbeitung zu Beginn der nächsten Einheit präsentieren lassen und/oder kurz im Plenum diskutieren
  • Hilfreich kann es auch sein, die Studierenden mittels ein bis zwei gezielter Fragen den Inhalt der letzten Stunde zusammenfassen zu lassen
Variante Minute-Paper:
Am Ende der LV-Einheit werden den Studierenden zwei bis drei offene Fragen gestellt, um das Verständnis zu überprüfen. Die Antworten werden noch in derselben LV-Einheit eingesammelt.
Was?

Bei diesem Assignment versetzen sich die Studierenden in eine andere Position oder Rolle. Aus der jeweiligen Position heraus wird schriftlich Stellung zu einem Thema bezogen.

Wofür?

Dieses Assignment eignet sich um...

  • Studierende anzuleiten, sich mit unterschiedlichen Positionen auseinanderzusetzen.
  • Studierenden die Möglichkeit zu bieten, LV-Inhalte in einem neuen Kontext anzuwenden und auf neue Situationen zu übertragen.
  • die Fähigkeit zu fördern, Ansichten bestimmter Personen(gruppen) und den eigenen Standpunkt zu reflektieren und zu argumentieren.
  • Studierende auf reale Situationen vorzubereiten.
  • die Kreativität und den Ideenreichtum der Studierenden zu fördern.
  • die Schreibkompetenz der Studierenden zu fördern.
Wie?
  1. Wählen Sie ein bestimmtes LV-Thema oder lassen Sie Studierende ein Thema wählen. Sie können mögliche Rollen/Positionen vorgeben oder die Studierenden frei an das Thema herantreten lassen. 
  2. Geben Sie Studierenden die Aufgabe, sich vor dem Hintergrund des gewählten Themas in eine spezifische Rolle oder Situation hineinzuversetzen und ausgehend davon einen schriftlichen Text zu verfassen. 
  3. Sie können dafür unterschiedliche Formate einsetzen, z. B.
    • Brief ("Stellen Sie sich vor, Sie sind …")
    • Memo ("Sie bereiten sich auf eine Konferenz vor; notieren Sie die Punkte, die Sie in Ihrer Rede vorbringen wollen und mögliche Gegenargumente") 
    • Dialog ("Entwickeln Sie einen Dialog zwischen …")
    • Editorial ("Schreiben Sie ein Editorial für die Zeitschrift …, in dem Sie für/gegen … argumentieren") 

Erklären Sie den Studierenden vorab welche Eigenschaften die jeweilige Textsorte aufweisen sollte (diskutieren Sie bspw. die Struktur der jeweiligen Textsorte) und worauf beim Schreiben besonders geachtet werden sollte. Sie können den Studierenden auch Ihre Beurteilungskriterien transparent darlegen und Erwartungen bereits im Vorhinein abklären.

Varianten

1. Positionspapier als Vorbereitung auf die LV-Einheit

Sie können den schriftlichen Hausübungstext auch als Vorbereitung auf die LV-Einheit nutzen und die Studierenden in unterschiedlichen Rollen ihre Argumente in der nächsten LV-Einheit diskutieren lassen. Dabei wird zusätzlich die kommunikative Fähigkeit der Studierenden gefördert.

Beispiel:

  • Thema: Straßenbau/Infrastruktur in einem Naturschutzgebiet. Vergeben sie unterschiedliche Rollen in Kleingruppen: Bürgermeister/in, Naturschützer/in, Vertreter/in Tourismus, Bewohner/in, Finanzexperte/expertin auf Bundesebene, ….
  • Beschreiben Sie jede Rolle kurz vorab (wer, welche grundsätzliche Überzeugung, Gegner/in, Befürworter/in…) 
  • Die Studierenden schreiben einen Text in Ihrer Rolle als Vorbereitung auf die nächste LV-Einheit
  • In der LV-Einheit wird in Kleingruppen mit jeweils allen Vertreter/inne/n diskutiert

2. Analytische Variante

Lassen Sie die Studierenden aufgrund einer Datenlage (eines Datensatzes) eine Position vertreten. Sie können die Studierenden die Datenlage selbst interpretieren lassen und infolgedessen eine Position einnehmen lassen oder aber Sie geben unterschiedliche Positionen vor.

Was?

Ein Essay ist ein argumentativer Aufsatz, in dem Probleme diskutiert werden. Übersetzt bedeutet Essay "Versuch" und kann daher als ein Versuch eine Fragestellung/Problemstellung kurz und angereichert mit subjektiven Ansichten zu diskutieren, beschrieben werden. Dabei steht eine These oder eine Theorie im Mittelpunkt, die argumentativ diskutiert wird. In der Argumentation sollte allerdings ein roter Faden erkennbar sein. Wichtig ist, dass ein großer Anteil in einem Essay aus eigenen Ideen, Bewertungen und Argumenten bestehen sollte.

Wofür?

Essays können, je nach Aufgabenstellung, zur Entwicklung unterschiedlicher studentischer Fähigkeiten geeignet sein, u. a. um...

  • Themen und Probleme zu interpretieren, zu analysieren und zu beurteilen.
  • sich kritisch mit Themen auseinanderzusetzen.
  • eigene Überlegungen und Thesen aus der Auseinandersetzung mit wissenschaftlichen Positionen zu entwickeln.
  • Argumente klar und konsistent schriftlich darzulegen.
Wie?
  1. Geben Sie den Studierenden die Aufgabe, sich mit einem konkreten Thema bzw. einer konkreten Fragestellung argumentativ und kritisch auseinanderzusetzen.
  2. Sie können die Fragestellung eher offen vorgeben oder den Studierenden einen Ausgangspunkt für die Essay-Fragestellung anbieten, z. B.
    eine These, eine Definition eines Begriffes, ein Zitat, eine Problemstellung, ein Ereignis, eine Spekulation ("Was wäre, wenn …", "Stellen Sie sich vor …")
  3. Sie können den Umfang des Essays eingrenzen (bspw. fünf bis acht Seiten).
  4. Wenn nötig, können Sie anführen wie viele Quellen in etwa verwendet werden sollten.
  5. Diskutieren Sie die Struktur eines Essays und weisen Sie darauf hin, dass sich ein Essay von einer Seminararbeit unterscheidet und daher nicht dieselben Anforderungen stellt (siehe "Leitfaden zur Erstellung eines Essays" - Universität Bielefeld).
  6. Bei formalen schriftlichen Aufgaben, wie Essays, ist Ihr Feedback besonders wichtig, um den Studierenden aufzuzeigen, ob sie Inhalte verstanden und in angemessener Form bearbeitet haben und wo die Stärken und Schwächen ihrer Arbeit liegen.
    Sie können den Essay auch entlang einer Rubric beurteilen: Das Bewertungsraster können Sie vorab transparent machen und nach der Beurteilung an die Studierenden zurückspielen.

Ermuntern Sie Ihre Studierenden, Sie im Essay mit ihren Ideen zu überraschen und für ein Argument zu begeistern – ohne dabei die wissenschaftlichen Standards aus den Augen zu verlieren.

Varianten

1. Argumentativer Essay

Bei dieser Variante des Essays liegt der Fokus auf der Kernkompetenz, Argumente überzeugend darzustellen. Fordern Sie Studierende auf, anhand von Belegen, Beispielen und Daten eine Position oder These aufrechtzuerhalten bzw. zu verteidigen. Diese Art des Essays erfordert in der Regel eine detaillierte und intensive Literaturrecherche und kann auch mit empirischen Erhebungen einhergehen (z. B. Interview, Beobachtung, Experiment).

2. Vergleichender Essay

Bei dieser Variante des Essays legen Sie den Schwerpunkt auf die Fähigkeit der Studierenden, Theorien, Konzepte, Positionen, Texte oder Ereignisse miteinander zu vergleichen. Studierende werden aufgefordert wesentliche Gemeinsamkeiten und Parallelen zu identifizieren, zugleich aber auch Unterschiede herauszuarbeiten.

Weiterführende Links:

Leitfaden zur Erstellung eines Essays - Universität Bielefeld

Essay and Assignment Writing – UNSW Sydney

Was? Bei einer Literaturanalyse wird vorhandenes Wissen strukturiert. Zu einem bestimmten Thema wird daher zuerst Literatur recherchiert (eventuell kommt es bereits zu einer Clusterung) und dann werden die Inhalte daraus analysiert und strukturiert dargestellt.
Wofür?

Dieses Assignment eignet sich um…

  • zentrale Ideen, Zugänge und Ansätze über die Literatur hinweg zu identifizieren.
  • einen aktuellen Überblick über den Stand der Forschung zu erhalten.
  • gegenwärtige Denkrichtungen, Paradigmen und State of the Knowledge zu verstehen.
  • offene Forschungsfragen, Schwächen und Lücken zu entdecken und mögliche Ansatzpunkte für die weitere Forschung auszumachen.
  • unterschiedliche Argumente und Forschungsergebnisse zusammenzuführen und zu vergleichen. 
  • Rechercheergebnisse kritisch zu bewerten, zu sortieren und zu kategorisieren.
Wie?

Geben Sie den Studierenden die Aufgabe, einen Überblick über die wissenschaftliche Literatur zu einem eingegrenzten Thema, einem Forschungsgebiet oder einer Theorie zu erarbeiten. 

TIPP: Sie können die Studierenden mit folgenden Fragen dabei unterstützen:

  • Wer sind gegenwärtig die wichtigsten Autor/inn/en und Wissenschaftler/innen auf diesem Gebiet?
  • Was sind die vorherrschenden Theorien und Hypothesen?
  • Welche Fragen werden zurzeit gestellt?
  • Welche Methoden und Methodologien werden als angemessen und hilfreich erachtet?

Achten Sie auf klare Vorgaben, indem Sie bspw. festlegen …

  • wie viele Quellen enthalten sein sollen.
  • welche Arten von Quellen herangezogen werden sollen.
  • ob die Zusammenfassung und Zusammenführung von Literatur genügt oder die Studierenden diese auch kritisch evaluieren und diskutieren sollen.

Machen Sie deutlich, dass ein Literature-Review keine reine Zusammenfassung von Quellen darstellt, sondern die Synthese von Informationen von Bedeutung ist.

1. Beispiele für Rechercheaufträge:

  • Zu einem nicht wissenschaftlichen Zeitschriftenartikel einen wissenschaftlichen Fachartikel zu demselben Thema zu finden und anschließend beide Artikel hinsichtlich Inhalt, Argumentationsstil und Zielpublikum zu vergleichen.
  • Ein Thema sowohl im Internet als auch in Zeitschriften und Büchern zu recherchieren und die Informationen, die Sie in den Quellen gefunden haben miteinander zu vergleichen.
  • Primärliteratur zu recherchieren, die in Ihrem Geburtsjahr veröffentlicht wurde, vier bis fünf Quellen auszuwählen und ein kommentiertes Literaturverzeichnis inkl. kompletter bibliografischer Quellenangaben anzufertigen.
  • Zu beschreiben, welchen Karriereweg Sie gerne einschlagen würden und dazu eine Karriereoption zu recherchieren, indem sie Hintergrundinformationen zu einem Unternehmen/zu einer Organisation, dessen Policy zu Themen wie Arbeitszeitmodell und Aufstiegschancen sowie zum Status des Unternehmens einholen. Basierend auf den Rechercheergebnissen kann auch ein hypothetisches Bewerbungsschreiben an dieses Unternehmen als weitere Aufgabe verfasst werden.

2. Beispiele für Rechercheaufträge für höhersemestrige Studierende

  • Eine bestehende Bibliografie oder Literaturanalyse zu aktualisieren.
  • Ein Thema auszuwählen und z. B. in der wissenschaftlichen Literatur von 1970 bis 1980 dazu zu recherchieren und mit der Literatur von z. B. 1990 bis 2000 zu vergleichen. Weiters kann die Auseinandersetzung mit dem Thema in Form eines Essays verglichen und kontrastiert werden.
  • Ein Angebot für ein Finanzierungsunternehmen, inkl. Literaturübersicht, Budgetplan etc., zu schreiben und dieses in der Gruppe zu präsentieren.
  • Zu recherchieren, wie Information und Wissen innerhalb einer bestimmten Disziplin generiert und kommuniziert wird. Darüber hinaus soll erklärt werden, wer die maßgeblichen Personen(gruppen) sind, die neues Wissen produzieren.
  • Den Einfluss und die Auswirkung der Arbeit eines bestimmten Forschers/einer bestimmten Forscherin auf ein bestimmtes Themengebiet zu evaluieren.
Variante

Annotiertes Literaturverzeichnis:

Ein annotiertes Literaturverzeichnis enthält neben der vollständigen Zitation der Quellen eine kurze Zusammenfassung des jeweiligen Inhalts sowie eine Einschätzung der Qualität der Quelle. 

  1. Geben Sie den Studierenden die Aufgabe, ein Literaturverzeichnis zu erstellen, das neben der vollständigen Zitation der Quellen jeweils auch einen Absatz enthält, in dem sie...
    • den Inhalt der Quelle zusammenfassen.
    • die Quelle hinsichtlich Fokus, Relevanz, Qualität, Aktualität sowie Aufbau und Struktur beurteilen und analysieren.
  2. Legen Sie Richtwerte bezüglich der Annotationen fest, z. B. ob diese eine bestimmte Länge haben sollen.
WU-HINWEIS

Sie können die Studierenden auch auf das Unterstützungsangebot der Bibliothek verweisen.

Studierende können…

Weiterführende Links

Hinweise und Hilfestellungen für Studierende beim Verfassen von Literature-Reviews
(The Writing Center, University of North Carolina at Chapel Hill)

Guidelines für Studierende zum Verfassen eines Review of Literature
(The Writing Center, University of Wisconsin-Madison)

Was? Ein Glossareintrag oder Wikipediaeintrag umfasst die Definition und knappe Erklärung eines Konzepts oder Begriffs.
Wofür?

Dieses Assignment eignet sich um…

  • Schlüsselbegriffe und zentrale Konzepte bei den Studierenden zu festigen.
  • Studierende dazu anzuleiten, sich auf die wesentlichen Aspekte zu konzentrieren und sich klar auszudrücken.
  • Studierende im Umgang mit Definitionen zu schulen.
  • bei den Studierenden Kompetenzen in Recherche und Analyse von Informationen zu fördern.
  • die Zusammenarbeit zwischen Studierenden zu fördern.
Wie?
  1. Fordern Sie die Studierenden auf, zentrale Begriffe der Lehrveranstaltung zu identifizieren. Sammeln Sie die Begriffe z. B. in Kleingruppen-Diskussionen oder in schriftlicher Form als Einzelarbeit. In weiterer Folge können Sie die Studierenden auffordern ein gemeinsames Glossar als Kleingruppe zu erarbeiten. 
  2. Geben Sie den Studierenden die Aufgabe, Definitionen zu den Schlüsselbegriffen zu verfassen und mit Beispielen, Diagrammen, Grafiken u. Ä. zu untermauern. 
  3. Sie können die Studierenden auch gemeinsam als Gruppe, Kleingruppe oder aber einzeln an der Erstellung und Erweiterung eines Wikipediaeintrags arbeiten lassen. Mehrere Gruppen/Personen können an unterschiedlichen Aspekten eines Wikipediaeintrages arbeiten und in weiterer Folge müssen die Studierenden die einzelnen Aspekte miteinander verbinden, so dass der Text eine inhaltlich kohärente Struktur hat. Diskutieren Sie mit den Studierenden in diesem Fall aber, an welchen einheitlichen Kriterien und Rahmenbedingungen sich alle Gruppen halten sollen, z. B. hinsichtlich Zitierweise, Seitenanzahl, Schreibweise, Gendern…
Varianten
  • Als kontinuierliche Aufgabe während der Lehrveranstaltung, um wesentliche Begriffe und Definitionen sofort festzuhalten.
  • Als abschließende Aufgabe bei der ein Glossareintrag zu einem komplexeren Konzept verfasst wird.
  • Als semesterübergreifende Unterlage, die nachfolgenden Studierenden zur Verfügung gestellt wird.
  • Wikipediaeintrag: Diese Variante geht über die Definition von Schlüsselbegriffen hinaus und bietet sich an, wenn Studierende LV-bezogene Konzepte und Modelle beschreiben sollen. Ein Wikipediaeintrag stellt höhere Ansprüche an die Studierenden, weil er inhaltlich mehr abdeckt als eine reine Definition und ein genaueres und strukturierteres Vorgehen erfordert (z. B. hinsichtlich Einleitung, Gliederung, Angaben von weiterführenden Literaturhinweisen). Führen Sie an, was der Wikipediaeintrag enthalten muss (z. B. Definition, Hintergrund, Beschreibung verschiedener Phasen/Komponenten/Bereiche etc.).
TIPP Fordern Sie die Studierenden auf, mehrere inhaltlich zusammenhängende Absätze zu einem Konzept oder Modell zusammenzuführen.
Was?

In einem Lernprotokoll halten Studierende regelmäßig, über einen längeren Zeitraum hinweg, ihre Reflexion über LV-Inhalte, LV-Einheiten und ihre Lernerfahrungen fest.

Wofür?

Was kann mit dem Einsatz von einem Lerntagebuch erreicht werden? 

  • Studierende anhalten, Zeit und Gedanken in LV-Inhalte und/oder den eigenen Lernprozess zu investieren und diesen kritisch zu hinterfragen.
  • Die Auseinandersetzung mit LV-Inhalten fördern, indem Verbindungen zwischen LV-Inhalten, offene Fragen und neue Ideen festgehalten werden.
  • Die Auseinandersetzung mit Inhalten für mögliche spätere oder parallele Assignments fördern.
  • Schwierigkeiten und Probleme transparent machen und als Grundlage für Diskussionen heranziehen.
Wie?
  1. Geben Sie den Studierenden die Aufgabe ein Protokoll zu verfassen, in dem sie sich mit LV-Inhalten auseinandersetzen und/oder ihren Lernprozess, Fortschritte und offene Fragen festhalten.
  2. Besprechen Sie mit den Studierenden inwieweit das Lerntagebuch in die Beurteilung mit einfließt und welche Bewertungskriterien für Sie zentral sind. Überlegen Sie sich, wie Sie die Bewertungskriterien transparent machen. 
  3. Überlegen Sie sich, ob Sie den Studierenden Leitfragen zur Verfügung stellen:
    • Offene Form: Fordern Sie Studierende auf, über einen bestimmten Aspekt der Lehrveranstaltung zu schreiben
    • Vorstrukturierte Form: stellen Sie LV-bezogene Fragen, auf die Studierende im Lernprotokoll reagieren müssen.
  4. Überlegen Sie sich vorab wie häufig das Lerntagebuch geführt werden soll (einmalig, wöchentlich, alle zwei Wochen usw.)
Varianten
  • Als kontinuierliche Aufgabe während der Lehrveranstaltung, um den Lernprozess und Fortschritte zu dokumentieren: Studierende verfassen dafür parallel zur Lehrveranstaltung Einträge, die von Ihnen in regelmäßigen Abständen kontrolliert werden.
  • Als abschließende Aufgabe, um rückblickend den Lernprozess und Erfahrungen zu analysieren und zu reflektieren: Studierende verfassen dafür einen Eintrag am Ende der Lehrveranstaltung.
  • Als Online-Lernprotokoll in Form eines Weblogs, inkl. multimedialer Elemente wie Grafiken und Videos.
  • Als persönliches Lerntagebuch, das nur für den/die Studierende selbst bzw. Gruppen zugänglich ist.
  • Als öffentliches Lernprotokoll, um Studierenden den gemeinschaftlichen Austausch von Erfahrungen zu ermöglichen.
Beispiel Dialectical Notebook

Bei einem Dialectical Notebook werden Rückmeldungen von Feedbackgebenden/Lehrenden mit einbezogen, die das Lernprotokoll ergänzen: 

  1. Ein Word wird in zwei Hälften geteilt.
  2. Auf der linken Seite können die Studierenden folgende Punkte mitnotieren:
    • Erfahrungen während des gesamten Erarbeitungsprozesses, z. B. was beim Schreiben gut funktioniert oder Schwierigkeiten bereitet hat
    • Ideen und offenen Fragen (z. B. inhaltlich oder zur Arbeitsweise). Die Notizen können z. B. zu Coachingterminen mit Ihnen oder zum Austausch mit anderen Studierenden mitgenommen werden.
  3. Auf der rechten Seite werden zu einem späteren Zeitpunkt (wenn der Lernprozess weiter fortgeschritten ist) Antworten, Beobachtungen und Anmerkungen zu den Punkten auf der linken Seite ergänzt. Auch Analysen und Feedback Ihrerseits könnten hier miteinbezogen werden.

Mit Hilfe des „Dialectical Notebooks“ kann so einerseits der Erarbeitungsprozess für Studierende sichtbar gemacht werden. Andererseits werden Ansätze und Lösungsalternativen, die aus dem Feedback entstehen, aufgezeigt. Zugleich wird für Studierende darin der eigene Fortschritt bei der Bearbeitung sichtbar.

Was? Studierende werden bereits vor Abhaltung der Prüfung einbezogen, indem sie als Hausaufgabe eigene Prüfungsaufgaben entwickeln müssen.
Wofür? Durch diese Methode werden einerseits die Studierenden bei der Gestaltung der Prüfung einbezogen, andererseits müssen sie den Stoff sicher beherrschen, um gute Prüfungsaufgaben erstellen zu können. 
Wie?

Die Studierenden erstellen als Hausübung selbst Prüfungsfragen. Besonders gelungene Fragen werden dann auch tatsächlich bei der Prüfung eingesetzt.

Unterstützung der Studierenden:
Wenn Studierende auch MC-Fragen erstellen sollen, ist es sinnvoll, zumindest eine kurze Einführung zu den Qualitätskriterien für gute MC-Fragen sowie zur Formulierung von Distraktoren zu geben. Außerdem ist es sinnvoll, auf die unterschiedlichen Ebenen auf denen sich Lernziele befinden können, einzugehen, um zu verhindern, dass nur Wissen abgefragt wird.

Vorteile
  • Motivation für die Studierenden durch die Möglichkeit der Mitgestaltung
  • Anreiz, sich vertiefender mit den Lehrinhalten zu beschäftigen

Mögliche Hindernisse

  • Geringes Engagement der Studierenden (dem könnte durch (Bonus-)Punkte für das Erstellen der Hausübung entgegengewirkt werden)  
Varianten
  • Fragen bereits in der Pause/während der Vorlesung per SMS an die/den LV-Leiter/in schicken
  • Masterstudierende erstellen Prüfungsfragen für Lehrveranstaltungen des Bachelorstudiums:
    • ermöglicht eine Verzahnung der Inhalte
    • motivierende Art, die Grundlagen zu wiederholen
    • für Studierende der Wirtschaftspädagogik: Möglichkeit die Prüfungserstellung zu üben
  • Die Studierenden erhalten die Aufgabe Prüfungsfragen zu erstellen. Wenn diese Fragen durchdacht und zielführend gestellt sind und von Ihnen hinsichtlich der Qualität überprüft wurden, können sie in der Prüfung auch tatsächlich gestellt werden.
Was? Bei einem E-Portfolio handelt es sich um eine zielgerichtete und reflektierte Sammlung an Texten, Videos, Audiodateien, Bildern, Grafiken etc., die die individuellen Bemühungen, Fortschritte und Leistungen eines Lernenden widerspiegeln. Ein Portfolio ist mit einem Schaufenster vergleichbar, in dem die einschneidenden Schritte eines Lernenden „ausgestellt“ werden. Durch das Betrachten dieses „Schaufensters“ sollte der Lernfortschritt erkennbar sein.
Die Sammlung der Materialien erfolgt, im Gegensatz zu einem normalen Portfolio, bei einem E-Portfolio elektronisch.
Man kann unterscheiden zwischen einem Kurs-Portfolio, welches sich auf die Dauer eines Kurses beschränkt, und zwischen einem Portfolio, das die komplette Lernbiographie eines Lernenden vermittelt, z. B. über ein ganzes Studium hinweg, angelehnt an einer Künstlermappe, in der ausgewählte Arbeiten über einen längeren Zeitraum zusammengestellt werden.

Die Materialien (z. B. Aufsätze, Artikel, Berichte, Grafiken, Video- und Audiodateien, Bilder, Fotografien, Selbsteinschätzungen, Rückmeldungen von Lehrenden etc.) werden von den Studierenden selbstständig gesammelt. Bei einem E-Portfolio geschieht diese Sammlung digital, also z. B. auf einem Wiki, einer Webpage oder einem Weblog, wodurch die Einbindung verschiedener digitaler Formate (Videos, Audiodateien, GIFs etc.) in Kombination mit Texten möglich wird. D. h. Studierende können aufgefordert sein, zu einem bestimmten Thema relevante Texte sowie Videos, Podcasts etc. zusammenzustellen, aufzubereiten und in eine Webpage einzubetten.
Wofür? Mittels eines Portfolios werden verschiedene Kompetenzen der Studierenden gefördert. Studierende lernen, ihr eigenes Lernen zu reflektieren und zu verorten. Durch die Zusammenstellung von unterschiedlichen Materialien werden Studierende in ihrem vernetzten Denken gefördert. Der Lernprozess wird in Verbindung gebracht mit einem Lernprodukt, welches die Entwicklung des Lernenden sichtbar macht bzw. die Arbeit an einem Projekt reflektiert – auch misslungene Beiträge können hinzugefügt werden, wenn sie den ausgelösten Lernprozess verdeutlichen. Die Erstellung eines E-Portfolios hilft Studierende ihre Medien- und IT-Kompetenzen weiterzuentwickeln und erfordert die Auseinandersetzung mit den Richtlinien des Datenschutzes und von Lizenzierungen (vgl. Rechtliche Grundlagen). Vorteilhaft ist auch, dass die Studierenden am Ende über eine digitale Sammlung verfügen, auf die sie ggf. im Laufe ihres Studiums zugreifen können. Ein E-Portfolio kann ebenso den Vorteil haben, für andere Studierende eine Orientierungshilfe zu sein.
Wie?
  1. Entscheiden Sie sich, ob die Studierenden die E-Portfolios als Gruppen- oder Einzelarbeit erarbeiten sollen. Ebenso können Sie den Studierenden gleiche oder unterschiedliche Aufgabenstellungen geben.
  2. Erklären Sie zunächst das Ziel und den Zweck der Erstellung eines Portfolios und das Format (die zu verwendende Plattform, technische Ansprüche etc.). Kommunizieren Sie die Beurteilungskriterien (inhaltliche sowie gestalterische).
  3. Erläutern Sie die zentrale Fragestellung oder den Themenschwerpunkt, auf den sich das Portfolio konzentrieren soll.
  4. Die Studierenden erstellen zuerst einen Materialien-Pool, in dem sie alle Materialien zu der Fragestellung/dem Thema sammeln. In weiterer Folge sortieren sie diesen nach den aussagekräftigsten Materialien, also filtern die Materialien heraus, die bei ihnen einen „Aha-Effekt“ verursacht haben.
  5. Zu jedem dieser Materialien wird eine Auswahlbegründung inklusive einer Reflexion verfasst, die das Ziel hat, zu erläutern, warum genau dieses Video, Bild, Text etc. ausgesucht wurde und was dieses für den Lernprozess bedeutet.
  6. Anschließend betten die Studierenden diese Materialien einschl. Begründungen und Reflexionen in den Gesamtkontext ein, d. h. in die Fragestellung/das Themengebiet und Verfassen eine Einleitung und ein Resümee.
Dieser Prozess muss nicht strikt linear verlaufen, neue Materialien können hinzukommen und alte herausfallen. Möchten Sie die Studierenden anregen, ein E-Portfolio über den Lernfortschritt während ihres ganzen Studiums (evtl. bezogen auf ein Gebiet) zu anzulegen, fordern Sie sie auf, dieses laufend zu aktualisieren und zu ergänzen.

E-Portfolios können in unterschiedlichem Grad öffentlich zugänglich gemacht werden und Sie sollten sich gleich zu Beginn überlegen, ob und wenn ja, wann Sie die E-Portfolios wieder löschen möchten.
Je nach Einsatzzweck sollte das System und die Plattform des E-Portfolios gewählt werden (Realisierungsmöglichkeiten sind z. B. mittels Weblog, Wiki etc.). Software-Systeme, die speziell zur Umsetzung von E-Portfolio dienen sind das webbasierte Open Source-System Mahara (externer Link), die frei downloadable Software ELGG (externer Link) oder Evernote (externer Link).
Weiterführende Links Ein Beispiel für die Einbettung eines E-Portfolios in einer Lehrveranstaltung („Akteure des Nachhaltigen Konsums
Sozioökonomie“ - Preis für Innovative Lehre 2018) und Screenshots von diesen finden Sie hier. In diesem Kurs haben Studierende mittels des kostenlosen Website Builder WIX (externer Link) ein E-Portfolio erstellt.
Beispiele von E-Portfolios, die von Studierenden der PH St. Gallen erstellt wurden, finden Sie hier (externer Link).
Weiterführende Informationen finden Sie hier (Reich, 2008) (externer Link).
Was? Bei diesem Prüfungsformat werden eine oder mehrere Prüfungsfragen einzeln oder in einer Gruppe bearbeitet und die Ergebnisse in Form eines digitalen Medienprodukts aufgearbeitet. Audiovisuelle (z. B. Videos, animierte Filme) und auditive Produkte (z. B. Podcasts) bieten sich hierbei an.
Wofür? Möchten Sie, dass Studierende ein Thema intensiver (als Gruppe) bearbeiten, lernen, komplexe Inhalte einfach darzustellen, und ihre Ergebnisse der gesamten Gruppe vermitteln, ohne eine klassische Präsentation zu halten, bietet sich die Erstellung eines digitalen Medienprodukts an.
Vorteilhaft hierbei ist, dass Sie als Lehrender im Gegensatz zu einer Präsentation während einer LV-Einheit, die Beurteilung orts- und zeitungebunden durchführen können. Zusätzlich sparen Sie sich Zeit in Ihrer Lehrveranstaltung, da auch Studierende die Produkte ihrer Mitstudierenden außerhalb der LV-Einheit begutachten und ggf. hierzu Feedback geben können.
Für Studierende liegt der Mehrwert dieses Formats, neben der inhaltlichen Auseinandersetzung, darin, Ergebnisse in eigenen Worten passend zu einem digitalen Format aufzuarbeiten, d. h. auf die unterschiedlichen Notwendigkeiten des jeweiligen Formats einzugehen und dessen Umgang zu erlernen. Hierdurch trägt die Entwicklung eines digitalen Medienprodukts zum Ausbau der Medien- und IT-Kompetenz der Studierenden bei.
Wie? Sie können die Form des Produkts vorgeben, oder die Studierenden selber wählen lassen. Formulieren Sie vorher, passend zum Format, Umsetzungskriterien (Länge, Dateiformat, Stil, Qualität, Sprache, Zielgruppe etc.). 
Erstellen die Studierenden ein Video, sollte dieses kein gefilmtes Referat sein, sondern passende und anschauliche Visualisierungen und wenig Personenaufnahmen enthalten. Hier finden Sie Beispiele, welche verschiedene Arten von Erklärvideos es gibt. Eine Liste mit Merkmalen guter Erklärvideos finden Sie hier (externer Link).
Weisen Sie die Studierenden darauf hin, dass es auch bei der Erstellung eines Audioprodukts unterschiedliche Arten der Aufbereitung gibt, bspw. in Form eines Interviews, eines Nachrichtenbeitrags, eines Kommentars, einer Rezension, eines Hörspiels etc. Tools zur Nachbereitung von Audiospuren finden Sie hier.
 
Beurteilung Legen Sie zuvor die Beurteilungskriterien fest und kommunizieren Sie diese an die Studierenden. Neben dem Inhalt können auch Kreativität und Umsetzung bei der Beurteilung eine Rolle spielen. Sie können den Studierenden auch die Möglichkeit geben ein Medienformat selbstständig auszusuchen. Achten Sie hierbei jedoch darauf, die Beurteilungskriterien dementsprechend anzupassen (vgl. Flexibles Assignment).
Was? Mock Trials und Moot Courts sind simulierte Gerichtsverhandlungen bei denen Studierende die Rolle von Rechtsanwält/inn/en, Staatsanwält/inn/en, Richter/inne/n, Angeklagten etc. übernehmen. Sie werden eingesetzt, um die Anwendung juristische Grundlagen zu üben und praxisrelevante Schlüsselqualifikationen zu erarbeiten (wie Verhandlungsmanagement, Gesprächsführung etc.). Sie sprechen unterschiedliche Lerntypen an.
Von einem Moot Court spricht man, wenn zivilrechtliche oder internationale Aspekte debattiert und keine Schriftsätze vorab ausgetauscht werden sowie keine Beweisaufnahme stattfindet, d. h. es gibt keine Zeugenbefragungen. Ein Mock Trial dagegen simuliert ein Strafverfahren und beginnt mit der Fallakte an die Staatsanwaltschaft, schließt eine Beweisaufnahme ein und endet bei der Urteilsverkündung (allerdings gibt es keine Nebenkläger/innen sowie psychosoziale Prozessbegleiter/innen).
Wofür?

Möchten Sie Studierenden einen Einblick in die Praxis des Straf- oder Zivilrechts geben und bisher erlernte theoretische Grundlagen festigen, eignet sich die Durchführung eines Mock Trials/Moot Courts.
Hierbei können Sie überprüfen, ob Studierende einen Sachverhalt rechtlich beurteilen können und Schlüsselqualifikationen, wie zum Beispiel Verhandlungsmanagement, Gesprächsführung, Vernehmungslehre oder Kommunikationsfähigkeit, besitzen.

Wie?
  • Teilen Sie die Studierenden in Gruppen ein (bspw. Staatsanwaltschaft, Polizei, Gericht, Strafverteidigung, Zeugen etc.) Ggf. bietet es sich an, diesen Gruppen Experten aus der Praxis zur Seite zu stellen bzw. diese in der Vorbereitungsphase in die Lehrveranstaltung einzuladen.
  • Benutzen Sie eine Onlineplattform, wie z. B. MyLEARN, um wichtige Dokumente bereitzustellen und den Austausch unter den Studierenden zu ermöglichen (siehe hierzu das Kapitel zu Online-Kommunikation).
  • Bei der Durchführung der Verhandlungen bietet es sich an, diese aufzunehmen, um später mit den Studierenden sowohl aus rechtlicher, rechtssoziologischer und kriminologische Sicht die Verhandlung zu reflektieren. Auch ein Einzelfeedback kann im Rahmen von persönlichen Gesprächen sinnvoll sein.
  • Planen Sie genügend Zeit zur Nachbearbeitung und Reflexion ein.
Beurteilung

Als Grundlage zur Beurteilung können folgende Aspekte dienen: Vorbereitung, Auftreten, Authentizität, Interaktion mit Richter/inne/n, Staatsanwält/inn/en etc., Argumentationsweise, Argumente.

Was? Das Besondere an dieser Art des Assessments ist, dass Studierende die Prüfungsform selbst wählen können. Je nach Stärken, Schwächen und Vorlieben können die Studierenden für eine Teilleistung der prüfungsimmanenten Lehrveranstaltung den Prüfungsmodus frei wählen.
Wofür? Diese Methode eignet sich einerseits um die Motivation der Studierenden zu steigern, andererseits um Lernziele aus dem Bereich der Social Skills (Selbsteinschätzung, Selbstmanagement) zu überprüfen.
Wie?

Die Studierenden wählen zu Beginn des Semesters aus mehreren Prüfungsformaten, die Sie zur Auswahl stellen, aus. Dies können bspw. die Folgenden sein: 

  • Essay
  • Präsentation
  • Mündliche Prüfung
  • Schriftliche Prüfung
  • Video
  • Poster 

Vergleichbarkeit
Es sollte darauf geachtet werden, dass der Arbeitsaufwand für die einzelnen Formen in etwa gleich ist. Damit die Leistungen vergleichbar sind, sollten auch die Fragen in schriftlichen und mündlichen Prüfungen auf Learning Outcomes höherer Taxonomiestufen abzielen.

Beurteilungskriterien
Außerdem ist es gerade bei dieser Art des Assessments wichtig, klare Anforderungen und Beurteilungskriterien zu formulieren und vorab zu kommunizieren.

Vorteile

  • Hohe Motivation der Studierenden
  • Studierende können ihre eigenen Stärken nützen und testen
  • Abwechslungsreichtum in der Lehrveranstaltung und für Sie als Lehrperson
Mögliche Hindernisse
  • Vergleichbarkeit der einzelnen Prüfungsleistungen
  • Höherer Organisationsaufwand: je nachdem welche Prüfungsformate die Studierenden wählen, sollte die Lehrveranstaltung von Ihnen dementsprechend angepasst werden

Assignments bewerten und Feedback geben

Assignments zu bewerten und konstruktives Feedback zu geben sind spannende, mitunter aber auch herausfordernde und aufwendige Tätigkeiten. Sie werden dabei wahrscheinlich ab und zu an Ihre zeitlichen Kapazitäten stoßen. Insbesondere wenn mehrere Assignments über das Semester verteilt aufgegeben werden, ist der Arbeitsaufwand häufig hoch. Eine zentrale Frage ist daher: Was und wie viel sollen Sie rückmelden und in welcher Form können Sie Studierenden Feedback geben?

Im Folgenden finden Sie vier Beispiele für typische Fragen zur Bewertung und zum Feedback. Die Vorschläge sollen Sie dazu anregen, Ideen für künftige Rückmeldungen zu finden und neue Varianten für sich zu entdecken.

Das ist nicht notwendig. Am besten Sie richten Ihr Bewertungssystem nach dem Anspruchsniveau des Assignments aus:

  • Für formelle, anspruchsvollere schriftliche Assignments verwenden Sie einen Rubric und vergeben Punkte- oder Notenwerte.
  • Für weniger umfangreiche und anspruchsvolle Assignments können Sie ein einfaches Check, +, - System verwenden
  • Für sehr kleine Assignments reicht ein pass/fail-System (Kriterium: abgegeben oder nicht)

TIPP: Finden Sie ein System, um die verschiedenen Arten von Assignments in die Endnote einzubeziehen, z. B. drei mit einem "+" versehenen Assignments verbessern die Note um einen Punkt; drei von vier kleinen Assignments müssen abgegeben worden sein, um positiv zu sein.

Sie müssen nicht jeden Fehler (sei es hinsichtlich Formulierung, Terminologie, Argumentation) anzeichnen. Fügen Sie jedoch Anmerkungen hinzu, die Studierende auffordern, sich nochmals mit ihrer Arbeit auseinanderzusetzen.

Es kann für Studierende durchaus herausfordernd und lehrreich sein, wenn Sie zwar auf die Fehler hinweisen, diese aber nicht direkt markieren. Mit folgenden Formulierungen, können Sie dies z. B. bewirken:

  • "Zwei Zitationsfehler auf dieser Seite."
  • "In der Einleitung sprechen Sie mehr als ein Thema an, was den Leser/ die Leserin verwirrt."
  •  "Hier haben Sie einen Begriff falsch verwendet."

Es kann vorkommen, dass Ihre finale Rückmeldung am Ende des Semesters untergeht und Ihr Feedback von Studierenden nicht mehr aufgenommen und verarbeitet wird. Sie können dieser Tendenz entgegenwirken, indem Sie bei umfangreichen Assignments schon während des Semesters Rückmeldung zu einer ersten Entwurfsversion geben.

  • Indem Sie Feedback auf den Entwurf hinsichtlich Inhalt und Struktur geben, ermöglichen Sie Studierenden, eine verbesserte und optimierte endgültige Version des Essays abzugeben.
  • Beurteilen Sie nur die zweite Version und wägen Sie ab, nicht nur das Produkt, sondern auch den Prozess in Ihre Bewertung einzubeziehen (i. d. R. zeigen die endgültigen Abgaben deutliche Fortschritte und Weiterentwicklungen).

Fragen Sie Ihre Studierenden. Bitten Sie diese, zusammen mit dem Assignment eine Seite abzugeben, auf der sie beschreiben:

  • Mit welchen Abschnitten sie zufrieden sind
  • Wo sie Schwierigkeiten hatten und warum
  • Was für sie die Hauptpunkte sind, die sie interessieren
  • Wie es ihnen insgesamt bei der Erarbeitung ging

Mit Hilfe dieser optionalen Erläuterungen fällt es Ihnen unter Umständen leichter, zu entscheiden, worauf Sie zusätzlich zu Ihren Anmerkungen Bezug nehmen möchten.

Zugleich erhalten Sie im besten Fall eine Art Monitoring und Selbstreflexion hinsichtlich des Lernprozesses der Studierenden. Dies wiederum kann Ihnen wertvolle Hinweise auf den Schwierigkeitsgrad des Assignments, unvorhergesehene Hürden und besonders gelungene Aspekte liefern und somit ein Mittel zur Evaluierung des Assignments darstellen.

TIPP: Nähere Informationen zur Beurteilung von Assignments (Rubrics, Beurteilungskriterien, Umgang mit Self- und Peer-Assessment) finden Sie unter Assignments beurteilen und Feedback geben sowie unter Peer- und Self-Assessment.

Quellen

Buß, I./Rump, J./ Kaiser, J./Schiedhelm, M./Schorat-Waly, P.,Portfolio mit Lerntagebuch, in: https://www.hwg-lu.de/toolbox/portfolio-lerntagebuch.html 21.10.2019.

Mendzheritskaya, J./Ulrich I./Hansen M./Heckmann C., Gut beraten an der Hochschule, Stuttgart: Kohlhammer 2018.

Svinivki, M./McKeachie, W.J., McKeachie's Teaching Tips: Strategies, Research, and Theory for College and University Teachers, Belmont CA: Wadsworth 142014.

Ulrich, I., Gute Lehre in der Hochschule. Praxistipps zur Planung und Gestaltung von Lehrveranstaltungen, Wiesbaden: Springer 2018.


UniBielefeld
, SSC Service Center Selbststudium, Leitfaden zur Erstellung eines Essays, in: https://www.uni-bielefeld.de/erziehungswissenschaft//scs/pdf/leitfaeden/studierende/essay.pdf 21.10.2019.




Empfohlene Zitierweise:
Homework Assignment, Teaching & Learning Academy, Wirtschaftsuniversität Wien, https://learn.wu.ac.at/open/tlac/homework, November 2019.


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