6.4 Leistungsüberprüfung 2: Weitere Assignmentvarianten
Der Begriff Assignment fasst in diesem Abschnitt unterschiedliche Assignmentvarianten zusammen, die Studierende semesterbegleitend innerhalb einer gewissen Frist bearbeiten. Assignments werden i. d. R. außerhalb einer LV-Einheit bearbeitet, können aber auch – wie im Falle des Mock Trials/Moot Courts währenddessen stattfinden. Sie können Assignments ihrem Umfang und Aufwand entsprechend je nach Bedarf variieren.
Je nach Typ und Ausgestaltung können Assignments zur Entwicklung unterschiedlicher studentischer Fähigkeiten geeignet sein, u. a. um...
- ein Thema selbstständig oder in Gruppen zu erarbeiten (z. B. Seminararbeit).
- über Inhalte und eigene Lernprozesse zu reflektieren (z. B Lerntagebuch).
- Inhalte und Standpunkte in einem bestimmten Format zu erarbeiten (z. B. Essay, Summary, Medienprodukt).
- Argumente in einem angemessenen Sprach- und Argumentationsstil darzustellen (z. B. Positionspaper).
- wissenschaftliche Recherchemethoden anzuwenden (z. B. Literaturanalyse, LV Glossar).
Was kann mit dem Einsatz von Assignments erreicht werden?
- Die Förderung des kontinuierlichen Mitlernens.
- Bereits während der Lehrveranstaltung erhalten Sie als LV-Leiter/in Feedback zum Leistungsstand der Studierenden und können so auf Schwierigkeiten und Probleme frühzeitig reagieren.
- Die Begleitung und Förderung des Lernfortschritts der Studierenden durch regelmäßiges Feedback an die Studierenden zu den Assignments.
- Die Vorbereitung auf weitere Leistungsüberprüfungen, wie z. B. Abschlussprüfungen.
Aufgabenstellung - Anleiten von Assignments
Wie Studierende mit einem Assignment umgehen und es meistern, hängt auch davon ab, wie die Aufgabenstellung an die Studierenden kommuniziert wird. Eine schriftliche Fassung der Aufgabenstellung ist für Studierende daher eine hilfreiche Informationsquelle, bietet Orientierung und kann dabei helfen, unklare Fragen schon zu Beginn des Assignments zu reduzieren und Erwartungen abzuklären.
Die folgende Auflistung liefert Ihnen Anhaltspunkte für die Inhalte einer aussagekräftigen Aufgabenstellung:
Inhaltliches |
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Formales |
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Transparenz |
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Kommunikation |
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WU-Hinweis |
Bei Assignments, die auf die Recherche fokussieren, können Sie...
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Diskussion der Aufgabenstellung im Hörsaal:
- Nehmen Sie sich Zeit, um ein Aufgabenformat im Plenum zu besprechen, insbesondere wenn es noch nie verwendet wurde und dem Großteil der Studierenden neu ist
- Geben Sie den Studierenden einen Überblick über die wesentlichen Anforderungen des Assignments, so dass sie sich daran orientieren können, z. B. Folien, Tafelbild, Handout,…
- Erklären Sie den Studierenden Ihr Bewertungsschema, z. B. das Rubric, und die Gewichtung einzelner Komponenten eines Assignments, um den Studierenden Klarheit über Ihre Erwartungen zu geben
- Überlegen Sie sich Beispiele von früheren guten Arbeiten vorzustellen, aber auch Beispiele von unzureichenden Arbeiten zur Verfügung zu stellen. Streichen Sie z. B. die zentralen Punkte heraus und diskutieren Sie diese mit den Studierenden.
Assignmenttypen
Assignments können für unterschiedliche Zwecke eingesetzt werden. Je nachdem, welche Zielsetzung Sie damit verfolgen bzw. welche Learning Outcomes Sie damit fördern wollen, bieten sich unterschiedliche Assignmenttypen an.
Was? | Studierende erhalten analytische Aufgaben in Form von Mini-Cases. Bspw. werden Rechenbeispiele, Datenvisualisierungen oder auch Programmieraufgaben im Excel oder R als Mini-Cases verpackt und mit realen Situationen oder Zahlen kombiniert. |
Wofür? |
Was kann mit dem Einsatz von Mini-Cases erreicht werden?
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Wie? |
Rechenaufgaben
Graphen/Datenvisualisierungen Studierende sollen zur Lösung der Aufgabe bspw.…
Korrektur: |
Was? | In einem Response-Paper argumentieren Studierende ihren Standpunkt hinsichtlich eines Textes, Artikels oder einer Diskussion. Geben Sie Studierenden die Aufgabe, Ideen aufzugreifen und weiterzuentwickeln, die z. B. in der Lehrveranstaltung, während einer Diskussion, während einer Lektüre oder im Rahmen einer außeruniversitären Tätigkeit (z. B. eines Praktikums) aufgekommen sind. |
Wofür? |
Ein Response-Paper kann zur Entwicklung unterschiedlicher studentischer Fähigkeiten geeignet sein, u. a. um...
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Wie? |
Geben Sie Studierenden die Aufgabe, Ideen aufzugreifen und weiterzuentwickeln, die z. B. in der Lehrveranstaltung, während einer Diskussion, während einer Lektüre oder im Rahmen einer außeruniversitären Tätigkeit (z. B. Praktikum) aufgekommen sind. Ein Response-Paper sollte kurz gehalten sein (es wird daher empfohlen den Umfang einzugrenzen). Machen Sie die Studierenden nochmals darauf aufmerksam, dass die Aufgabe nicht darin besteht eine Zusammenfassung von Inhalten abzugeben, sondern, dass ihr eigener Standpunkt und Zugang im Response-Paper zentral ist (argumentativ und reflexiv). Sie können die Studierenden auch mit einigen Fragen dazu anleiten:
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Vorteile |
Der Einsatz eines Response-Papers als Assignment eignet sich wenn...
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Varianten |
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TIPP | Sie können den Studierenden auch einen Artikel zu einer Studie zu lesen geben, der bspw. aus methodischer Sicht große Mängel ausweist. Die Studierenden sollten diese Mängel dann in der Rezension aufdecken und dazu Stellung nehmen. |
Was? | Eine Summary ist eine in eigenen Worten zusammengefasste Darstellung eines Inhalts. |
Wofür? |
Das Summary kann zur Entwicklung unterschiedlicher studentischer Fähigkeiten geeignet sein. Welche Learning Outcomes können mit dem Summary überprüft werden?
Wofür kann das Summary-Assignment noch eingesetzt werden?
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Wie? |
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Varianten |
Ausblenden des Kontexts Executive Summary Wie können Sie eine Executive Summary als Assignment einsetzen?
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Was? | Ein Abstract ist eine in eigenen Worten zusammengefasste Darstellung eines Inhalts für die eigene Arbeit einer/eines Studierenden. Ein Abstract sollte in den meisten Disziplinen zwischen 100-200 Wörter aufweisen. |
Wofür? | Die Studierenden werden durch das Verfassen von Abstracts leichter auf inhaltliche Lücken aufmerksam und können unzusammenhängende Aspekte besser erkennen. Studierende lernen Inhalte sehr kurz und prägnant darzustellen. |
Wie? | Verwenden Sie Abstracts als begleitende Assignments zu umfangreichen schriftlichen Arbeiten, z. B. Seminararbeiten, Bachelorarbeiten, Masterarbeiten. Leiten Sie Studierende dazu an, in wenigen Sätzen die Zielsetzung, die Fragestellung, die verwendeten Methoden, die erzielten Ergebnisse und das Fazit anzuführen. |
Class-Minutes
Was? | Ein Class-Minute ist eine in eigenen Worten zusammengefasste Darstellung eines Inhalts (z. B. aus der letzten LV-Einheit oder einer Diskussion der letzten Einheit). Es kann auch ein bestimmtes Thema oder eine Frage aus der letzten Einheit kurz und bündig erläutert werden. |
Wofür? |
Wofür ist der Einsatz dieses Assignments geeignet?
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Wie? |
Bei diesem Assignment wird der Inhalt der LV-Einheit oder einer Diskussion schriftlich zusammengefasst. Diese Aufgabe kann jede/r Studierende/r separat erhalten oder bestimmte Gruppen fassen an unterschiedlichen Terminen abwechselnd die Inhalte der letzten Einheit zusammen. Lassen Sie die Studierenden dazu einen kurzen Text zu einem Thema verfassen, das bereits in der Lehrveranstaltung behandelt wurde. Sie können dies tun, indem Sie z. B.:
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Variante | Minute-Paper: Am Ende der LV-Einheit werden den Studierenden zwei bis drei offene Fragen gestellt, um das Verständnis zu überprüfen. Die Antworten werden noch in derselben LV-Einheit eingesammelt. |
Was? |
Bei diesem Assignment versetzen sich die Studierenden in eine andere Position oder Rolle. Aus der jeweiligen Position heraus wird schriftlich Stellung zu einem Thema bezogen. |
Wofür? |
Dieses Assignment eignet sich um...
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Wie? |
Erklären Sie den Studierenden vorab welche Eigenschaften die jeweilige Textsorte aufweisen sollte (diskutieren Sie bspw. die Struktur der jeweiligen Textsorte) und worauf beim Schreiben besonders geachtet werden sollte. Sie können den Studierenden auch Ihre Beurteilungskriterien transparent darlegen und Erwartungen bereits im Vorhinein abklären. |
Varianten |
1. Positionspapier als Vorbereitung auf die LV-Einheit Sie können den schriftlichen Hausübungstext auch als Vorbereitung auf die LV-Einheit nutzen und die Studierenden in unterschiedlichen Rollen ihre Argumente in der nächsten LV-Einheit diskutieren lassen. Dabei wird zusätzlich die kommunikative Fähigkeit der Studierenden gefördert. Beispiel:
2. Analytische Variante Lassen Sie die Studierenden aufgrund einer Datenlage (eines Datensatzes) eine Position vertreten. Sie können die Studierenden die Datenlage selbst interpretieren lassen und infolgedessen eine Position einnehmen lassen oder aber Sie geben unterschiedliche Positionen vor. |
Was? |
Ein Essay ist ein argumentativer Aufsatz, in dem Probleme diskutiert werden. Übersetzt bedeutet Essay "Versuch" und kann daher als ein Versuch eine Fragestellung/Problemstellung kurz und angereichert mit subjektiven Ansichten zu diskutieren, beschrieben werden. Dabei steht eine These oder eine Theorie im Mittelpunkt, die argumentativ diskutiert wird. In der Argumentation sollte allerdings ein roter Faden erkennbar sein. Wichtig ist, dass ein großer Anteil in einem Essay aus eigenen Ideen, Bewertungen und Argumenten bestehen sollte. |
Wofür? |
Essays können, je nach Aufgabenstellung, zur Entwicklung unterschiedlicher studentischer Fähigkeiten geeignet sein, u. a. um...
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Wie? |
Ermuntern Sie Ihre Studierenden, Sie im Essay mit ihren Ideen zu überraschen und für ein Argument zu begeistern – ohne dabei die wissenschaftlichen Standards aus den Augen zu verlieren. |
Varianten |
1. Argumentativer Essay Bei dieser Variante des Essays liegt der Fokus auf der Kernkompetenz, Argumente überzeugend darzustellen. Fordern Sie Studierende auf, anhand von Belegen, Beispielen und Daten eine Position oder These aufrechtzuerhalten bzw. zu verteidigen. Diese Art des Essays erfordert in der Regel eine detaillierte und intensive Literaturrecherche und kann auch mit empirischen Erhebungen einhergehen (z. B. Interview, Beobachtung, Experiment). 2. Vergleichender Essay Bei dieser Variante des Essays legen Sie den Schwerpunkt auf die Fähigkeit der Studierenden, Theorien, Konzepte, Positionen, Texte oder Ereignisse miteinander zu vergleichen. Studierende werden aufgefordert wesentliche Gemeinsamkeiten und Parallelen zu identifizieren, zugleich aber auch Unterschiede herauszuarbeiten. |
Weiterführende Links:
Leitfaden zur Erstellung eines Essays - Universität Bielefeld
Was? | Bei einer Literaturanalyse wird vorhandenes Wissen strukturiert. Zu einem bestimmten Thema wird daher zuerst Literatur recherchiert (eventuell kommt es bereits zu einer Clusterung) und dann werden die Inhalte daraus analysiert und strukturiert dargestellt. |
Wofür? |
Dieses Assignment eignet sich um…
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Wie? |
Geben Sie den Studierenden die Aufgabe, einen Überblick über die wissenschaftliche Literatur zu einem eingegrenzten Thema, einem Forschungsgebiet oder einer Theorie zu erarbeiten. TIPP: Sie können die Studierenden mit folgenden Fragen dabei unterstützen:
Achten Sie auf klare Vorgaben, indem Sie bspw. festlegen …
Machen Sie deutlich, dass ein Literature-Review keine reine Zusammenfassung von Quellen darstellt, sondern die Synthese von Informationen von Bedeutung ist. 1. Beispiele für Rechercheaufträge:
2. Beispiele für Rechercheaufträge für höhersemestrige Studierende
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Variante |
Annotiertes Literaturverzeichnis: Ein annotiertes Literaturverzeichnis enthält neben der vollständigen Zitation der Quellen eine kurze Zusammenfassung des jeweiligen Inhalts sowie eine Einschätzung der Qualität der Quelle.
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WU-HINWEIS |
Sie können die Studierenden auch auf das Unterstützungsangebot der Bibliothek verweisen. Studierende können…
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Weiterführende Links
Hinweise und Hilfestellungen für Studierende beim Verfassen von Literature-Reviews
(The Writing Center, University of North Carolina at Chapel Hill)
Guidelines für Studierende zum Verfassen eines Review of Literature
(The Writing Center, University of Wisconsin-Madison)
Was? | Ein Glossareintrag oder Wikipediaeintrag umfasst die Definition und knappe Erklärung eines Konzepts oder Begriffs. |
Wofür? |
Dieses Assignment eignet sich um…
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Wie? |
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Varianten |
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TIPP | Fordern Sie die Studierenden auf, mehrere inhaltlich zusammenhängende Absätze zu einem Konzept oder Modell zusammenzuführen. |
Was? |
In einem Lernprotokoll halten Studierende regelmäßig, über einen längeren Zeitraum hinweg, ihre Reflexion über LV-Inhalte, LV-Einheiten und ihre Lernerfahrungen fest. |
Wofür? |
Was kann mit dem Einsatz von einem Lerntagebuch erreicht werden?
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Wie? |
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Varianten |
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Beispiel Dialectical Notebook |
Bei einem Dialectical Notebook werden Rückmeldungen von Feedbackgebenden/Lehrenden mit einbezogen, die das Lernprotokoll ergänzen:
Mit Hilfe des „Dialectical Notebooks“ kann so einerseits der Erarbeitungsprozess für Studierende sichtbar gemacht werden. Andererseits werden Ansätze und Lösungsalternativen, die aus dem Feedback entstehen, aufgezeigt. Zugleich wird für Studierende darin der eigene Fortschritt bei der Bearbeitung sichtbar. |
Aufgaben von Studierenden entwickeln lassen
Was? | Studierende werden bereits vor Abhaltung der Prüfung einbezogen, indem sie als Hausaufgabe eigene Prüfungsaufgaben entwickeln müssen. |
Wofür? | Durch diese Methode werden einerseits die Studierenden bei der Gestaltung der Prüfung einbezogen, andererseits müssen sie den Stoff sicher beherrschen, um gute Prüfungsaufgaben erstellen zu können. |
Wie? |
Die Studierenden erstellen als Hausübung selbst Prüfungsfragen. Besonders gelungene Fragen werden dann auch tatsächlich bei der Prüfung eingesetzt. Unterstützung der Studierenden: |
Vorteile |
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Mögliche Hindernisse |
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Varianten |
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Was? | Bei einem E-Portfolio handelt es sich um eine zielgerichtete und reflektierte Sammlung an Texten, Videos, Audiodateien, Bildern, Grafiken etc., die die individuellen Bemühungen, Fortschritte und Leistungen eines Lernenden widerspiegeln. Ein Portfolio ist mit einem Schaufenster vergleichbar, in dem die einschneidenden Schritte eines Lernenden „ausgestellt“ werden. Durch das Betrachten dieses „Schaufensters“ sollte der Lernfortschritt erkennbar sein. Die Sammlung der Materialien erfolgt, im Gegensatz zu einem normalen Portfolio, bei einem E-Portfolio elektronisch. Man kann unterscheiden zwischen einem Kurs-Portfolio, welches sich auf die Dauer eines Kurses beschränkt, und zwischen einem Portfolio, das die komplette Lernbiographie eines Lernenden vermittelt, z. B. über ein ganzes Studium hinweg, angelehnt an einer Künstlermappe, in der ausgewählte Arbeiten über einen längeren Zeitraum zusammengestellt werden. Die Materialien (z. B. Aufsätze, Artikel, Berichte, Grafiken, Video- und Audiodateien, Bilder, Fotografien, Selbsteinschätzungen, Rückmeldungen von Lehrenden etc.) werden von den Studierenden selbstständig gesammelt. Bei einem E-Portfolio geschieht diese Sammlung digital, also z. B. auf einem Wiki, einer Webpage oder einem Weblog, wodurch die Einbindung verschiedener digitaler Formate (Videos, Audiodateien, GIFs etc.) in Kombination mit Texten möglich wird. D. h. Studierende können aufgefordert sein, zu einem bestimmten Thema relevante Texte sowie Videos, Podcasts etc. zusammenzustellen, aufzubereiten und in eine Webpage einzubetten. |
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Wofür? | Mittels eines Portfolios werden verschiedene Kompetenzen der Studierenden gefördert. Studierende lernen, ihr eigenes Lernen zu reflektieren und zu verorten. Durch die Zusammenstellung von unterschiedlichen Materialien werden Studierende in ihrem vernetzten Denken gefördert. Der Lernprozess wird in Verbindung gebracht mit einem Lernprodukt, welches die Entwicklung des Lernenden sichtbar macht bzw. die Arbeit an einem Projekt reflektiert – auch misslungene Beiträge können hinzugefügt werden, wenn sie den ausgelösten Lernprozess verdeutlichen. Die Erstellung eines E-Portfolios hilft Studierende ihre Medien- und IT-Kompetenzen weiterzuentwickeln und erfordert die Auseinandersetzung mit den Richtlinien des Datenschutzes und von Lizenzierungen (vgl. Rechtliche Grundlagen). Vorteilhaft ist auch, dass die Studierenden am Ende über eine digitale Sammlung verfügen, auf die sie ggf. im Laufe ihres Studiums zugreifen können. Ein E-Portfolio kann ebenso den Vorteil haben, für andere Studierende eine Orientierungshilfe zu sein. | |
Wie? |
E-Portfolios können in unterschiedlichem Grad öffentlich zugänglich gemacht werden und Sie sollten sich gleich zu Beginn überlegen, ob und wenn ja, wann Sie die E-Portfolios wieder löschen möchten. Je nach Einsatzzweck sollte das System und die Plattform des E-Portfolios gewählt werden (Realisierungsmöglichkeiten sind z. B. mittels Weblog, Wiki etc.). Software-Systeme, die speziell zur Umsetzung von E-Portfolio dienen sind das webbasierte Open Source-System Mahara (externer Link), die frei downloadable Software ELGG (externer Link) oder Evernote (externer Link). |
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Weiterführende Links | Ein Beispiel für die Einbettung eines E-Portfolios in einer Lehrveranstaltung („Akteure des Nachhaltigen Konsums Sozioökonomie“ - Preis für Innovative Lehre 2018) und Screenshots von diesen finden Sie hier. In diesem Kurs haben Studierende mittels des kostenlosen Website Builder WIX (externer Link) ein E-Portfolio erstellt. Beispiele von E-Portfolios, die von Studierenden der PH St. Gallen erstellt wurden, finden Sie hier (externer Link). Weiterführende Informationen finden Sie hier (Reich, 2008) (externer Link). |
Medienprodukt
Was? | Bei diesem Prüfungsformat werden eine oder mehrere Prüfungsfragen einzeln oder in einer Gruppe bearbeitet und die Ergebnisse in Form eines digitalen Medienprodukts aufgearbeitet. Audiovisuelle (z. B. Videos, animierte Filme) und auditive Produkte (z. B. Podcasts) bieten sich hierbei an. |
Wofür? | Möchten Sie, dass Studierende ein Thema intensiver (als Gruppe) bearbeiten, lernen, komplexe Inhalte einfach darzustellen, und ihre Ergebnisse der gesamten Gruppe vermitteln, ohne eine klassische Präsentation zu halten, bietet sich die Erstellung eines digitalen Medienprodukts an. Vorteilhaft hierbei ist, dass Sie als Lehrender im Gegensatz zu einer Präsentation während einer LV-Einheit, die Beurteilung orts- und zeitungebunden durchführen können. Zusätzlich sparen Sie sich Zeit in Ihrer Lehrveranstaltung, da auch Studierende die Produkte ihrer Mitstudierenden außerhalb der LV-Einheit begutachten und ggf. hierzu Feedback geben können. Für Studierende liegt der Mehrwert dieses Formats, neben der inhaltlichen Auseinandersetzung, darin, Ergebnisse in eigenen Worten passend zu einem digitalen Format aufzuarbeiten, d. h. auf die unterschiedlichen Notwendigkeiten des jeweiligen Formats einzugehen und dessen Umgang zu erlernen. Hierdurch trägt die Entwicklung eines digitalen Medienprodukts zum Ausbau der Medien- und IT-Kompetenz der Studierenden bei. |
Wie? | Sie können die Form des Produkts vorgeben, oder die Studierenden selber wählen lassen. Formulieren Sie vorher, passend zum Format, Umsetzungskriterien (Länge, Dateiformat, Stil, Qualität, Sprache, Zielgruppe etc.). Erstellen die Studierenden ein Video, sollte dieses kein gefilmtes Referat sein, sondern passende und anschauliche Visualisierungen und wenig Personenaufnahmen enthalten. Hier finden Sie Beispiele, welche verschiedene Arten von Erklärvideos es gibt. Eine Liste mit Merkmalen guter Erklärvideos finden Sie hier (externer Link). Weisen Sie die Studierenden darauf hin, dass es auch bei der Erstellung eines Audioprodukts unterschiedliche Arten der Aufbereitung gibt, bspw. in Form eines Interviews, eines Nachrichtenbeitrags, eines Kommentars, einer Rezension, eines Hörspiels etc. Tools zur Nachbereitung von Audiospuren finden Sie hier. |
Beurteilung | Legen Sie zuvor die Beurteilungskriterien fest und kommunizieren Sie diese an die Studierenden. Neben dem Inhalt können auch Kreativität und Umsetzung bei der Beurteilung eine Rolle spielen. Sie können den Studierenden auch die Möglichkeit geben ein Medienformat selbstständig auszusuchen. Achten Sie hierbei jedoch darauf, die Beurteilungskriterien dementsprechend anzupassen (vgl. Flexibles Assignment). |
Mock Trial und Moot Court
Was? | Mock Trials und Moot Courts sind simulierte Gerichtsverhandlungen bei denen Studierende die Rolle von Rechtsanwält/inn/en, Staatsanwält/inn/en, Richter/inne/n, Angeklagten etc. übernehmen. Sie werden eingesetzt, um die Anwendung juristische Grundlagen zu üben und praxisrelevante Schlüsselqualifikationen zu erarbeiten (wie Verhandlungsmanagement, Gesprächsführung etc.). Sie sprechen unterschiedliche Lerntypen an. Von einem Moot Court spricht man, wenn zivilrechtliche oder internationale Aspekte debattiert und keine Schriftsätze vorab ausgetauscht werden sowie keine Beweisaufnahme stattfindet, d. h. es gibt keine Zeugenbefragungen. Ein Mock Trial dagegen simuliert ein Strafverfahren und beginnt mit der Fallakte an die Staatsanwaltschaft, schließt eine Beweisaufnahme ein und endet bei der Urteilsverkündung (allerdings gibt es keine Nebenkläger/innen sowie psychosoziale Prozessbegleiter/innen). |
Wofür? |
Möchten Sie Studierenden einen Einblick in die Praxis des Straf- oder Zivilrechts geben und bisher erlernte theoretische Grundlagen festigen, eignet sich die Durchführung eines Mock Trials/Moot Courts. |
Wie? |
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Beurteilung |
Als Grundlage zur Beurteilung können folgende Aspekte dienen: Vorbereitung, Auftreten, Authentizität, Interaktion mit Richter/inne/n, Staatsanwält/inn/en etc., Argumentationsweise, Argumente. |
Was? | Das Besondere an dieser Art des Assessments ist, dass Studierende die Prüfungsform selbst wählen können. Je nach Stärken, Schwächen und Vorlieben können die Studierenden für eine Teilleistung der prüfungsimmanenten Lehrveranstaltung den Prüfungsmodus frei wählen. |
Wofür? | Diese Methode eignet sich einerseits um die Motivation der Studierenden zu steigern, andererseits um Lernziele aus dem Bereich der Social Skills (Selbsteinschätzung, Selbstmanagement) zu überprüfen. |
Wie? |
Die Studierenden wählen zu Beginn des Semesters aus mehreren Prüfungsformaten, die Sie zur Auswahl stellen, aus. Dies können bspw. die Folgenden sein:
Vergleichbarkeit Beurteilungskriterien |
Vorteile |
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Mögliche Hindernisse |
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Assignments bewerten und Feedback geben
Assignments zu bewerten und konstruktives Feedback zu geben sind spannende, mitunter aber auch herausfordernde und aufwendige Tätigkeiten. Sie werden dabei wahrscheinlich ab und zu an Ihre zeitlichen Kapazitäten stoßen. Insbesondere wenn mehrere Assignments über das Semester verteilt aufgegeben werden, ist der Arbeitsaufwand häufig hoch. Eine zentrale Frage ist daher: Was und wie viel sollen Sie rückmelden und in welcher Form können Sie Studierenden Feedback geben?
Im Folgenden finden Sie vier Beispiele für typische Fragen zur Bewertung und zum Feedback. Die Vorschläge sollen Sie dazu anregen, Ideen für künftige Rückmeldungen zu finden und neue Varianten für sich zu entdecken.
Sie geben Ihren Studierenden mehrere Assignments während des Semesters, die zum Großteil in die Endnote einfließen. Müssen Sie alle Assignments mit demselben Bewertungsschema korrigieren?
Das ist nicht notwendig. Am besten Sie richten Ihr Bewertungssystem nach dem Anspruchsniveau des Assignments aus:
- Für formelle, anspruchsvollere schriftliche Assignments verwenden Sie einen Rubric und vergeben Punkte- oder Notenwerte.
- Für weniger umfangreiche und anspruchsvolle Assignments können Sie ein einfaches Check, +, - System verwenden
- Für sehr kleine Assignments reicht ein pass/fail-System (Kriterium: abgegeben oder nicht)
TIPP: Finden Sie ein System, um die verschiedenen Arten von Assignments in die Endnote einzubeziehen, z. B. drei mit einem "+" versehenen Assignments verbessern die Note um einen Punkt; drei von vier kleinen Assignments müssen abgegeben worden sein, um positiv zu sein.
Sie legen Wert darauf, dass Studierende Inhalt und Darstellung eines schriftlichen Assignments nicht voneinander losgelöst betrachten. Müssen Sie deshalb jeden einzelnen Fehler in einem Assignment korrigieren?
Sie müssen nicht jeden Fehler (sei es hinsichtlich Formulierung, Terminologie, Argumentation) anzeichnen. Fügen Sie jedoch Anmerkungen hinzu, die Studierende auffordern, sich nochmals mit ihrer Arbeit auseinanderzusetzen.
Es kann für Studierende durchaus herausfordernd und lehrreich sein, wenn Sie zwar auf die Fehler hinweisen, diese aber nicht direkt markieren. Mit folgenden Formulierungen, können Sie dies z. B. bewirken:
- "Zwei Zitationsfehler auf dieser Seite."
- "In der Einleitung sprechen Sie mehr als ein Thema an, was den Leser/ die Leserin verwirrt."
- "Hier haben Sie einen Begriff falsch verwendet."
Ihre Studierenden müssen bis zum Ende des Semesters einen 8-seitigen Essay verfassen. Ist ein ausführlicher abschließender Kommentar zu dem abgegebenen Essay ausreichend?
Es kann vorkommen, dass Ihre finale Rückmeldung am Ende des Semesters untergeht und Ihr Feedback von Studierenden nicht mehr aufgenommen und verarbeitet wird. Sie können dieser Tendenz entgegenwirken, indem Sie bei umfangreichen Assignments schon während des Semesters Rückmeldung zu einer ersten Entwurfsversion geben.
- Indem Sie Feedback auf den Entwurf hinsichtlich Inhalt und Struktur geben, ermöglichen Sie Studierenden, eine verbesserte und optimierte endgültige Version des Essays abzugeben.
- Beurteilen Sie nur die zweite Version und wägen Sie ab, nicht nur das Produkt, sondern auch den Prozess in Ihre Bewertung einzubeziehen (i. d. R. zeigen die endgültigen Abgaben deutliche Fortschritte und Weiterentwicklungen).
Sie sind sich nicht sicher, ob Ihr Kommentar auf ein längeres und komplexeres Assignment auch wirklich das abdeckt, was die Studierenden gerne erfahren bzw. brauchen würden. Wie finden Sie mehr über die Erwartungen der Studierenden heraus?
Fragen Sie Ihre Studierenden. Bitten Sie diese, zusammen mit dem Assignment eine Seite abzugeben, auf der sie beschreiben:
- Mit welchen Abschnitten sie zufrieden sind
- Wo sie Schwierigkeiten hatten und warum
- Was für sie die Hauptpunkte sind, die sie interessieren
- Wie es ihnen insgesamt bei der Erarbeitung ging
Mit Hilfe dieser optionalen Erläuterungen fällt es Ihnen unter Umständen leichter, zu entscheiden, worauf Sie zusätzlich zu Ihren Anmerkungen Bezug nehmen möchten.
Zugleich erhalten Sie im besten Fall eine Art Monitoring und Selbstreflexion hinsichtlich des Lernprozesses der Studierenden. Dies wiederum kann Ihnen wertvolle Hinweise auf den Schwierigkeitsgrad des Assignments, unvorhergesehene Hürden und besonders gelungene Aspekte liefern und somit ein Mittel zur Evaluierung des Assignments darstellen.
TIPP: Nähere Informationen zur Beurteilung von Assignments (Rubrics, Beurteilungskriterien, Umgang mit Self- und Peer-Assessment) finden Sie unter Assignments beurteilen und Feedback geben sowie unter Peer- und Self-Assessment.
Quellen
Buß, I./Rump, J./ Kaiser, J./Schiedhelm, M./Schorat-Waly, P.,Portfolio mit Lerntagebuch, in: https://www.hwg-lu.de/toolbox/portfolio-lerntagebuch.html 21.10.2019.
Mendzheritskaya, J./Ulrich I./Hansen M./Heckmann C., Gut beraten an der Hochschule, Stuttgart: Kohlhammer 2018.
Svinivki, M./McKeachie, W.J., McKeachie's Teaching Tips: Strategies, Research, and Theory for College and University Teachers, Belmont CA: Wadsworth 142014.
Ulrich, I., Gute Lehre in der Hochschule. Praxistipps zur Planung und Gestaltung von Lehrveranstaltungen, Wiesbaden: Springer 2018.
UniBielefeld, SSC Service Center Selbststudium, Leitfaden zur Erstellung eines Essays, in: https://www.uni-bielefeld.de/erziehungswissenschaft//scs/pdf/leitfaeden/studierende/essay.pdf 21.10.2019.
Homework Assignment, Teaching & Learning Academy, Wirtschaftsuniversität Wien, https://learn.wu.ac.at/open/tlac/homework, November 2019.
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