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Scholarship of Teaching & Learning

Wie Studierende Medien zum Sprachlernen einsetzen

Ruth Trinder vom Institute for English Business Communication hat in ihrer Studie untersucht, welche digitalen Medien Studierende in ihrer Freizeit in der Fremdsprache benutzen und ob sie diese als hilfreiche Unterstützung für das Erlernen einer Sprache erachten. Die Autorin konnte mit Hilfe einer Befragung von Studierenden belegen, dass die Studierenden das Potential technologiegestützter Methoden zwar durchaus zu schätzen wissen, dass sie insgesamt zum Sprachlernen aber offline-Lernsettings dem virtuellen Setting vorziehen.

Mit Hilfe eines Fragebogens, den 175 fortgeschrittene WU-Studierende ausfüllten, wurde zunächst erhoben, welche Technologien sie im Alltag einsetzen. Untersucht wurden dabei Kommunikationstechnologien wie Blogs oder Chats, Technologien die Inhalte vermitteln (z.B. Webseiten, Filme, Online-Zeitungen) sowie disziplinspezifische Technologien (Online-Wörterbücher, digitale Sprachkurse).

Social Media, Serien und Online-Wörterbücher: die Präferenzen der Studierenden

In der Fremdsprache ist dabei Social Media das Kommunikationstool, das am häufigsten eingesetzt wurde. Unter den Technologien zur Inhaltsvermittlung sind Serien, Filme und Videoclips auf Englisch unter den Studierenden am beliebtesten – sie werden sogar häufiger auf Englisch als auf Deutsch konsumiert. Was den Bereich der disziplinspezifischen Angebote betrifft, liegen Online-Wörterbücher ganz klar vorne – 94 % der Studierenden gaben an, sie täglich zu nutzen. Offline-Angebote wie Kurse auf DVD werden hingegen gemieden. Das einzige disziplinspezifische Angebot, das immerhin noch von 42 % der Studierenden täglich oder regelmäßig benutzt wird, sind die kursspezifischen Lernmodule, die auf Learn@WU angeboten werden.

Untersucht wurde außerdem auch der wahrgenommene Nutzen der Technologie für das Sprachlernen. Die Technologien, die von den Studierenden in diesem Zusammenhang als hilfreich eingeschätzt werden sind Online-Wörterbücher, Fernseh-, Radio- oder Videobeiträge, Filme auf DVD und Online-Zeitungen. Interessant ist, dass die Social Media hier nicht punkten können und von den Studierenden nicht als hilfreich empfunden werden. Das mag daran liegen, dass Englisch dort als lingua franca verwendet wird und Studierende die Kommunikation mit Native Speakern als hilfreicher für das eigene Lernen erachten.

Face-to-face Kommunikation schlägt Voice- und Video-Chat

Überraschend ist außerdem, dass die Studierenden Angebote wie Voice- oder Videochat kaum gezielt zum Sprachlernen nutzen. 78 % der Studierenden bevorzugen face-to-face Settings, um ihre kommunikativen Fähigkeiten in der Fremdsprache zu verbessern. Die Studierenden berufen sich dabei auf die schlechtere Tonqualität und ihr Empfinden, dass computervermittelte Kommunikation indirekter, weniger persönlich und insgesamt künstlich sei.

Abgefragt wurde zum Schluss auch noch, welche Art des Lernsettings Studierende bevorzugen. Aufenthalte in Ländern in denen die Sprache gesprochen wird werden von den Studierenden als hilfreich für Anfänger/innen (42 %) und Fortgeschrittene (70 %) eingeschätzt. Blended-learning Szenarien und face-to-face-Unterricht spielen hingegen in ihrer Wahrnehmung eine weitaus größere Rolle für Anfänger, während der Kontakt mit Native Speakern aus ihrer Sicht für Fortgeschrittene relevanter ist.

Zusammenfassend werden digitale Methoden von den Studierenden vor allem dann angenommen, wenn sie aus ihrer Sicht einen Mehrwert gegenüber den arrivierten Methoden mit sich bringen.