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Erfahrungen mit dem Distanzbetrieb an der WU

Im Sommersemester 2020 wurde ein umfassendes Erhebungsprojekt durchgeführt, um die Erfahrungen von Lehrenden und Studierenden mit dem Distanzbetrieb an der WU strukturiert zu sammeln. Einen Ausschnitt der Ergebnisse stellen wir Ihnen in diesem Artikel vor.

Um der Komplexität der Situation und verschiedenen Perspektiven gerecht zu werden, kamen unterschiedliche Methoden zum Einsatz: Neben Umfragen mit Studierenden und Lehrenden wurden auch Expert*inneninterviews mit Planpunkt- und Programmverantwortlichen, Studierenden sowie Personen aus der zentralen Verwaltung durchgeführt. Komplettiert wurde das Bild durch Dokumentenanalysen. Die Erhebung liefert aufschlussreiche Einblicke, wie Lehrende und Studierende die herausfordernde Situation gemeistert haben.  

Zufriedenheit mit der Onlinelehre

Ein sehr erfreuliches Ergebnis der Umfrage belegt, dass die Onlinelehre aus Sicht der meisten Befragten im Sommersemester 2020 sehr gut funktioniert hat: 64 % der Studierenden waren sehr zufrieden bzw. zufrieden und nur 4 % gaben an, gar nicht zufrieden zu sein. Hervorgehoben wurden vor allem die Betreuung, Hilfsbereitschaft und Erreichbarkeit der Lehrenden. Auch unter den Lehrenden spiegelte sich dieses Bild wider und 73,5 % zeigten sich mit den Leistungen der Studierenden sehr zufrieden.

Natürlich war der Distanzbetrieb mit bedeutendem Mehraufwand für alle Beteiligten verbunden: 91 % der Lehrenden gaben an, mehr Zeit in das Erstellen von Lernmaterialien investiert zu haben als im Präsenzbetrieb. Als Grund für den größeren Workload auf Seiten der Studierenden werden vor allem das Selbststudium, aber auch der erhöhte Koordinationsaufwand in der virtuellen Zusammenarbeit genannt. Dass der Mehraufwand, den die Lehrenden auf sich nehmen, von den Studierenden geschätzt wird, zeigt sich ebenso in den Antworten: Besonders jene neu entwickelten Elemente, die dazu beitragen, dass das Studium auch in dieser speziellen Situation nicht (nur) als Selbststudium funktioniert, wurden hier positiv wahrgenommen.

Abwechslungsreiche didaktische Designs

Eine große Breite an unterschiedlichen Methoden kann aus Sicht der Studierenden hilfreich für den Lernfortschritt sein. Hervorgehoben wurden in diesem Zusammenhang Formate, die zwischen synchronen Elementen (bspw. Inputs über Teams) und Methoden, die asynchrones Arbeiten bzw. Lernen ermöglichen, wechseln.

Vor allem das Prüfungsformat des Remote Take-Home-Exams lernten Lehrende und Studierende gleichermaßen zu schätzen. Ansonsten war der Fokus die Prüfungen betreffend allerdings in beiden Gruppen ein anderer: Während Lehrende als größte Herausforderung die Schummelprävention sahen, stand für die Studierenden als größter Unsicherheitsfaktor die Technik und die Angst davor, dass etwas nicht funktionierten könnte, im Vordergrund.

Kommunikation, Interaktion und fehlendes Feedback als Herausforderungen

Als besonders wesentlich empfinden es die befragten Gruppen, eine gemeinsame Basis für die Zusammenarbeit in der außergewöhnlichen Situation zu finden und die Kommunikation und Interaktion im Lehr-Lernsetting aufrecht zu erhalten. Einig sind sich Lehrende und Studierende darin, dass dies im Distanzbetrieb schwieriger zu bewerkstelligen ist.

Lehrende haben angegeben, dass es besonders wichtig war, von Anfang an präsent zu sein und den Studierenden Einsatz und Bemühen, mit der neuen Situation gut umzugehen, zu signalisieren. Umgekehrt wurden die Motivation und aktive Beteiligung der Studierenden als zentrale Erfolgsfaktoren für das Gelingen des Distanz-Lehrbetriebs genannt. Anregungen, wie Sie Studierende in der Online-Lehre motivieren können, finden Sie in diesem Artikel.

Als größte Herausforderung im Distanz-Lehrbetrieb erachten Lehrende den fehlenden persönlichen Kontakt und das Aufrechterhalten der Kommunikation mit den Studierenden. Aber auch Studierende nehmen den fehlenden Austausch mit Lehrenden und Mitstudierenden als größte Herausforderung wahr. Besonders problematisch sind in dieser Hinsicht große Online-LVs, da hier durch das Wegfallen von Blickkontakt und Körpersprache weniger unmittelbares Feedback von den Studierenden kommt.

Tipps, wie Sie die Interaktion unter den Studierenden und mit den Studierenden auch im Distanzbetreib gut unterstützen können, finden Sie in dieser Ausgabe.