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Scholarship of Teaching & Learning

Designs und Methoden

Nachdem wir bereits im letzten Jahr vorgestellt haben, wie Sie am besten mit SoTL beginnen (Oktober 2017) und wo Sie Ihre Ergebnisse veröffentlichen können (Dezember 2017), widmen wir uns in diesem Newsletter dem Prozess, der zwischen diesen beiden Schritten liegt: Wir stellen Ihnen verschiedene Designs vor, die Sie zur Untersuchung Ihres Projektes heranziehen können.  

In der Ausgabe vom Oktober 2017 haben wir bereits vorgestellt, mit welchen Fragestellungen SoTL-Projekte sich häufig beschäftigen. Viele Studien drehen sich entweder darum, „was funktioniert“, d.h. welche Methoden und Designs erfolgreich sind, oder darum „was passiert“, d.h. welche Phänomene in Zusammenhang mit Lernen auftreten. Natürlich bestimmt die Art der Fragestellung auch, welche Methode zum Einsatz kommt – und umgekehrt kann die Suche nach der richtigen Methode auch die Fragestellung schärfen und beeinflussen.

Einige der möglichen Zugänge, um die vielfältigen Forschungsfragen denen im Rahmen von SoTL-Projekten nachgegangen wird, zu beantworten, listen wir hier anhand von Beispielen aus unterschiedlichen Journals auf. Wenn Ihr Projekt einer “Was funktioniert?”-Frage nachgeht, dann könnten Sie beispielsweise auf einen der folgenden Zugänge zurückgreifen:

  • Durchführen eines Pre- und Posttest: Zur Überprüfung von Fragestellungen, die sich um den Lernzuwachs oder die Entwicklung von Kompetenzen der Studierenden drehen, können Pre- und Posttests eingesetzt werden. Die Studie von Wu, Lee und Chan (2018) zielt darauf ab herauszufinden, ob ein bestimmtes Kursdesign bei der Entwicklung des akademischen Schreibens wirksam ist. Die Autorinnen und Autoren untersuchen also, ob die Studierenden nach dem Besuch eines „Academic writing“-Kurses kohärentere Texte schreiben als vor dem Besuch des Kurses. Dazu mussten die Studierenden 1 Woche vor Beginn des Kurses und 3 Monate nach Abschluss des Kurses einen Essay nach derselben Aufgabenstellung verfassen. Beim zweiten Test hatten die Studierenden sich signifikant verbessert.
  • Vergleich zweier Gruppen: Eine andere Möglichkeit herauszufinden, ob ein didaktisches Design oder eine Methode wirksam ist, ist der Vergleich zweier Gruppen. Eine Gruppe fungiert dabei als Experimentalgruppe, die zweite als Kontrollgruppe. In der Studie von Foldnes (2016) wird die Effektivität eines Inverted Classrooms mit einer traditionellen Vorlesung verglichen. Die Studierenden wurden randomisiert in die Inverted Classroom und die Kontrollgruppe zugewiesen und nach Ende des Kurses wurde ihre Leistung mit Hilfe eines abschließenden Multiple-Choice-Tests überprüft. Die Ergebnisse der Inverted Classroom Gruppe waren signifikant besser.

Wenn Sie in Ihrem Projekt eine „Was passiert?“-Frage verfolgen, dann können folgende Ansätze zielführend sein:

  • Qualitative Analyse von Reflexionen der Studierenden: Selbstreflexionen von Studierenden können gut genutzt werden, um ihre Erfahrungen mit dem Einsatz einer bestimmten Methode zu analysieren. In der Studie von Cassell (2018) wurde untersucht, welche Erfahrungen Studierende eines MBA Programms in Management im Zuge der Durchführung qualitativer Forschung machten. Dazu mussten die Studierenden nach Abschluss ihres Projekts eine kurze Reflexion über das eigene Lernen schreiben. Aus der induktiven Analyse der Texte ergab sich einerseits, mit welchen Herausforderungen sich die Studierenden beim Einsatz qualitativer Forschungsmethoden konfrontiert sahen und andererseits welche Kompetenzen sie dabei erworben haben.
  • Punktuelle Analyse verschiedener Variablen: Wenn Sie Zusammenhänge, zwischen zwei Sachverhalten vermuten, kann Ihnen eine statistische Analyse verschiedener Variablen Aufschluss geben. In der Studie von Bobe und Cooper (2017) kommt beispielsweise ein Fragebogen zum Einsatz, um zu untersuchen inwiefern die Sprachbeherrschung der Studierenden sich auf ihre Zufriedenheit mit der Lehre auswirkt. Beim Vergleich zweier Gruppen zeigt sich, dass bessere Sprachbeherrschung zu höherer Gesamtzufriedenheit führt.
  • Interviews: Interviews eignen sich besonders, um einen Einblick in die Gedanken, Vorstellungen und Erfahrungen Studierender zu bekommen. Sin, Reid und Jones (2009) untersuchen in ihrer Studie, welche Vorstellung der Arbeit von Accountants australische Accounting-Studierende haben. Anhand von Interviews mit Studierenden konnten drei unterschiedliche Konzeptionen herausgearbeitet werden („Accounting is routine work“, Accounting is meaningful work“ und „Accounting is moral work“) aus denen die Autor/innen auch Schlüsse für die Accounting-Lehre ziehen.
  • Falls die vielen Beispiele und unterschiedlichen Designs Sie auf eine Idee gebracht haben, möchten wir Sie auf die zweite SoTL-Ausschreibung an der WU hinweisen, die aktuell gerade läuft. Wenn Sie eine Fragestellung zur Lehre haben, die Sie gerne weiter verfolgen würden und dafür Unterstützung in Form von Werkverträgen oder Sachmitteln benötigen, freuen wir uns über Ihre Einreichung! Die Ausschreibung und weiterführende Informationen finden Sie auf der WU Homepage.
  • Bei Fragen zur Ausschreibung oder auch ihre Projektidee betreffend, können Sie sich an Johanna Warm, Stabstelle Lehr- und Lernentwicklung (DW 5516) wenden.