Mehr Konzentration durch Meditation
Das neue Jahr hat angefangen und gleichzeitig geht ein Semester und somit eine intensive Lernphase zu Ende. Je länger das Semester dauert, umso schwerer fällt es die Konzentration zu halten. Meditation ist eine Methode, die dabei hilft die Konzentration beim Lernen zu steigern. In diesem Artikel erfahren Sie mehr über die wissenschaftlich bewiesenen Auswirkungen von Meditation und können auch gleich eine Einstiegsübung in die Meditation selbst ausprobieren.
Wie Meditation das Lernen beeinflussen kann
Als Studierende/r muss man sich im Alltag oft über größere Zeitspannen hinweg konzentrieren. Dies bedeutet, dass man seine volle Aufmerksamkeit einer einzigen Sache widmet, was über längere Zeit und aufgrund zahlreicher Ablenkungen oft schwer fällt. Wenn die Gedanken wandern, muss nach jeder Ablenkung die Konzentration neu aufgebaut werden und das benötigt Zeit und Energie.
Meditationsübungen können helfen, Energie zu tanken, die Konzentration schneller wieder zu finden und sich gar nicht erst ablenken zu lassen. Denn die Hirnforschung hat gezeigt, dass Meditation unter anderem zwei für das Lernen sehr wichtige Hirnareale beeinflusst: einerseits den anterioren cingulären Cortex (ACC), der für unsere Selbstregulation (also beispielsweise die Aufmerksamkeitssteuerung) zuständig ist und andererseits den Hippocampus, der in unserem Gehirn für Gedächtnis und Lernprozesse verantwortlich ist. Dies führt dazu, dass Menschen, die meditieren, ihre Gedächtnisleistung verbessern, schneller neue Informationen aufnehmen, Stress besser abbauen und sich weniger leicht ablenken lassen (Davidson and Begley, 2012; Zeidan et al., 2010; Erwin Wells et al., 2013; Brewer et al., 2011; van den Hurk et al., 2010).
Das Praktizieren von Meditation kann Ihr Lernen also positiv beeinflussen und Ihnen so den Lernalltag erleichtern: Neue Inhalte können schneller gelernt werden und länger im Gedächtnis bleiben und zusätzlich steigt auch die Konzentrationsfähigkeit.
Der Einstieg in die Meditation
Meditieren kann man jederzeit und überall – und nur wenige Minuten können schon helfen. Kleine Meditationsübungen lassen sich in jeden Lernalltag einfach integrieren.
Da wir in unserer Konzentration oft durch Umgebungsgeräusche abgelenkt werden – sei es durch laute Gespräche in der WG oder störendes Geraschel in der Bibliothek – kann Meditationsmusik helfen den Trubel auszublenden, den Geist zu beruhigen und eine kleine Meditation-Insel zu schaffen. Wichtig bei der Auswahl der Musik ist, dass diese sich durch eine ruhige Gleichmäßigkeit auszeichnet und keine starken Schwankungen in Tonlage, Rhythmus oder Lautstärke beinhaltet. Meditationsmusik hilft dabei, den Herzschlag zu verlangsamen und die Atmung gleichmäßiger werden zu lassen.
Hat man die passende Musik gefunden, kann man die Augen schließen, eine aufrechte und bequeme Sitzhaltung einnehmen und als erstes die Atmung beobachten. Beim Einatmen wölbt sich der Bauch vor, beim Ausatmen zieht dieser sich zusammen. Sobald man zur Ruhe gekommen ist und die einige Atemzüge beobachtet hat, sollte man gezielt drei bis vier Sekunden lang ein- und drei bis vier Sekunden lang ausatmen.
Durch Meditation kommen die Gedanken zur Ruhe und Sie können mit neuer Energie das Lernen angehen.
Im Rahmen der Learning Ergonomics Initiative bieten wir in der Lernwoche auch wieder zwei kostenlose Einheiten „Meditation“ mit ausgewählten Trainern an. Nähere Informationen zu den Trainern und den Einheiten sowie zu weiteren kostenlosen Bewegungseinheiten finden Sie auch hier.
Quellen:
Brewer, Judson A. et al. (2011). Meditation experience is associated with differences in default mode network activity and connectivity. Proceedings of the National Academy of Sciences, Vol. 108 (50).
Davidson, Richard; Begley, Sharon (2012). Warum wir fühlen, wie wir fühlen. Arkana Verlag, München.
Erwin Wells, Rebecca et al. (2013). Meditation’s impact on default mode network and hippocampus in mild cognitive impairment: A pilot study. Neuroscience Letters, Vol. 556, pp. 15-19.
Van den Hurk, Paul et al. (2010). Greater efficiency in attentional processing related to mindfulness meditation. Quarterly Journal of Experimental Psychology, Vol. 63 (6), pp. 1168-1180.
Zeidan, Fadel et al. (2010). Mindfulness meditation improves cognition: Evidence of brief mental training. Consciousness and Cognition, Vol. 19 (2), pp. 597-605.