Effektiv Lernen
Time Finder – Wie ihr zusätzliche Zeit zum Lernen aufspüren könnt
Viel zu tun und wenig Zeit zum Lernen? Wir geben euch einen Tipp, wie ihr in der Prüfungszeit trotz anderer Verpflichtungen zusätzliche Zeit zum Lernen „freischaufeln“ könnt. Die Methode, die wir euch in diesem Artikel vorstellen, stammt aus dem Buch „Handbuch Studium. Effizient und erfolgreich lernen, schreiben und präsentieren.“ von Dr. Katharina Turecek und Mag. Birgit Peterson (2010).
Die Idee hinter der von Baty (Baty, 2004) entwickelten Methode „Time Finder“ ist, sich bewusst zu werden, wieviel Zeit verschiedene Aktivitäten im Alltag benötigen. Basierend darauf bewertet man, ob wirklich jede davon wichtig ist und priorisiert die verbleibenden Aktivitäten. Verzichtet ihr für den Zeitraum bis zur Prüfung/einer Abgabefrist auf die weniger Wichtigen, können neue Freiräume entstehen, die ihr stattdessen zum Lernen nutzen könnt. (vgl. Turecek/Peterson 2010: 22f)
Step-by-step zu mehr Zeit für’s Lernen
In einem ersten Schritt geht es darum, eine Woche lang jeden Tag alle Aktivitäten aufzulisten, von Zähneputzen und Frühstücken am Morgen über den Besuch einer Vorlesung zu Mittag bis Lesen oder Social Media am Abend. Einige Punkte in eurem Zeitplan werden per se bereits zeitlich abgegrenzt sein, wie etwa Lehrveranstaltungen, Sportkurse, usw. Versucht, alle weiteren Aktivitäten in 30-minütige Zeitslots einzuteilen, um sie möglichst klar voneinander abzugrenzen. Tätigkeiten, die kürzer als 30 Minuten dauern, können sinnvoll zusammengefasst werden, wie Zähneputzen und Frühstücken (vgl. Turecek/Peterson 2010: 22f). Vielleicht benutzt ihr bereits Kalender oder Online-Tools, um euren Alltag zu organisieren. Die Zeitpläne bzw. Gliederungen, die ihr darin bereits festgelegt habt, erleichtern die Auflistung für den Time Finder. Am Ende der Woche habt ihr eine umfangreiche Liste eurer Aktivitäten.
Findet nun in einem zweiten Schritt heraus, welche davon essentiell sind und welche ihr kurz oder sogar über einen längeren Zeitraum aussparen könntet. Bewertet dazu jede Aktivität anhand der folgenden Kategorien entsprechend der Wichtigkeit, die sie für euch hat. (vgl. Turecek/Peterson 2010: 22f)
- Kategorie 1: alles was lebensnotwendig ist
- Kategorie 2: alles was wichtig ist, aber worauf ich zur Not eine kurze Zeit lang verzichten könnte
- Kategorie 3: alles, was eigentlich nicht so wichtig ist und ohne dass ich einige Zeit lang auskommen könnte
Markiert jede Aktivität mit einem andersfarbigen Stift, um sie gut sichtbar voneinander abzugrenzen und die weniger wichtigen Punkte auf einen Blick zu identifizieren.
Im dritten und letzten Schritt geht es darum auszurechnen, wieviel Zeit ihr zusätzlich hättet, wenn ihr bestimmte Tätigkeiten auslasst, die für euch nicht so wichtig sind. Überlegt, wie ihr die dadurch gewonnene Zeit für das Lernen einsetzten könnt. Falls nicht genüg Zeit mit dem Aussparen der Aktivitäten der dritten Kategorie zusammenkommt, seht euch die Tätigkeiten der zweiten Kategorie an. Diese müsst ihr jedoch nicht gleich gänzlich streichen, oft reicht es, sie eine Zeit lang zu reduzieren, um kurzfristig genügend Zeit zum Lernen freizuschaufeln. (vgl. Turecek/Peterson 2010: 22f)
Falls ihr Apps zur Zeitplanung und Selbstorganisation ausprobieren möchtet, haben wir in diesem Artikel einige Vorschläge für euch.
Quelle:
Turecek, K., Peterson, B. (2010): Handbuch Studium. effizient und erfolgreich lernen, schreiben und präsentieren. Hubert Krenn Verlags GesmbH