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Effektiv Lernen

Wie ihr mit der Blurting-Methode schneller und effektiver lernen könnt

Die Blurting-Methode hat besonders in den letzten Jahren an Bedeutung gewonnen und ihre Wirkung wurde in verschiedenen wissenschaftlichen Studien belegt. Sie fällt unter die Kategorie der Retrieval-Praxis und ist eine Methode, die darauf abzielt, bestehendes Wissen aus dem Gedächtnis abzurufen, um Informationen tiefer und zeiteffizienter verarbeiten zu können. Wie ihr diese Technik für die kommende Prüfungswoche nutzen könnt, stellen wir euch in diesem Artikel vor.

Die Idee hinter der Blurting-Methode ist einfach: Durch das regelmäßige Abrufen von Informationen aus dem Gedächtnis wird das Langzeitgedächtnis gestärkt und das Lernen effektiver gestaltet. Die Methode besteht im Wesentlichen darin, einen kurzen Zeitraum zu nutzen, um bereits Gelerntes abzurufen und sich ohne Notizen oder Bücher zu Hilfe zu nehmen daran zu erinnern. Die kognitive Anstrengung, die hierbei unternommen wird, trägt zur Festigung des Wissens bei und kann die Motivation zum Weiterlernen erhöhen (vgl. M. Abel, K. Bäumel, 2014).

Im Folgenden zeigen wir euch die einzelnen Schritte der Blurting-Methode. Wenn ihr euch bereits intensiv mit dem Lernstoff auseinandergesetzt habt, könnt ihr direkt mit dem 3. Schritt beginnen.

  1. Gestaltet eure Lernmaterialien übersichtlich und unterteilt sie in einprägsame und abgegrenzte Themen. Dazu könnt ihr beispielsweise eine Mindmap erstellen oder euch Notizen auf Karteikarten oder Klebezettel machen.
  2. Macht euch mit dem Thema vertraut. Geht so lang eure Unterlagen durch, bis ihr das Gefühl habt, dass ihr das Meiste verstanden und euch zumindest einen Teil davon bereits gemerkt habt.
  3. Ruft euer vorhandenes Wissen ab: Dazu wählt ihr einen Themenkomplex aus und stellt euch einen Timer. Je nach Größe des Themenbereichs, eignet sich eine Zeitspanne von etwa 5-10 Minuten, um alles, was ihr darüber wisst aufzuschreiben. Versucht dabei, so viele Details wie möglich abzurufen, ohne eure Unterlagen oder das Internet zur Hilfe zu nehmen.
  4. Überprüft eure Antworten: Im Anschluss könnt ihr eure Antworten mit euren Notizen und Skripten vergleichen. In welchen Bereichen gibt es noch entscheidende Lücken? Ergänzt euer Geschriebenes um die fehlenden Informationen.
  5. Wiederholung: Wiederholt den Vorgang mehrmals, um das Wissen weiter zu festigen und euch immer mehr Details zu merken.
  6. Vergesst die Pause nicht! Blurting ist eine ziemlich intensive Lernmethode, also achtet darauf, zwischendurch immer eine Pause einzulegen.

Mit der Blurting-Methode erlaubt ihr euch, eure Gedanken auf Papier zu bringen, ohne euch von Perfektionismus einschränken zu lassen. Hier könnt ihr euch also von eurem inneren Kritiker verabschieden und die Gedanken frei fließen lassen.
Viel Spaß beim Ausprobieren!



 

Quellen:

Jeffrey D. Karpicke,  & Henry L. Roediger (2008). The critical importance of retrieval for learning. Science, 319, 966-968

Magdalena Abel, Karl-Heinz T. Bäuml (2020). Would you like to learn more? Retrieval practice plus feedback can increase motivation to keep on studying. Cognition, Volume 201, August 2020, 104316

 
Roediger, H. L., & Butler, A. C. (2011). The critical role of retrieval practice in long-term retention. Trends in Cognitive Sciences, 15(1), 20-27. doi: 10.1016/j.tics.2010.09.003