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Gesund Studieren

Den Augen eine Pause gönnen

Die Arbeit mit digitalen Lernmaterialien aber auch mit Skripten und Mitschriften, die Sie zur Prüfungsvorbereitung nutzen, verlangt von den Augen lange Zeit ausschließlich auf den Nahbereich zu fokussieren. Wie Sie die Augen bei langen Lerneinheiten zwischendurch entspannen können, verrät Christoph Rauter, Gründer von www.sportoptiker.at in diesem Beitrag.

Christoph Rauter ist Gründer und Geschäftsführer von https://www.sportoptiker.at/ und seit 25 Jahren Augenoptiker. Als Erfinder der der optischen Skibrille SK-X® ist er auf Sportoptik spezialisiert und Partner zahlreicher Sportverbände.

Die zunehmende Digitalisierung und die dadurch hervorgerufene Verlagerung unseres „visuellen Mittelpunktes“ auf die Nähe stellen eine neue Herausforderung für unser visuelles System dar. Während wir beim Blick auf den PC-Bildschirm eine Distanz von 80 cm und bei Büchern von 40 cm haben, hat sich diese Distanz in den letzten Jahren durch Nutzung des Smartphones weiter auf rund 20 cm verringert. Sowohl für die Schärfeneinstellung des Auges als auch für die Augenmuskeln, die die Augäpfel auf diese kurze Distanz ausrichten müssen, stellt dies eine enorme Herausforderung dar. Dass junge Menschen öfter und schneller kurzsichtig werden, ist nur eine Folge davon. Zugenommen haben auch die Probleme beim räumlichen Sehen (3D-Sehen), das wir vor allem beim Sport oder im Straßenverkehr bei der Wahrnehmung von Distanzen und Geschwindigkeiten besonders benötigen.

Gerade für die Naharbeit gibt es einige wichtige Faktoren, damit unser Auge über einen langen Zeitraum gut funktionieren kann:

Das Zusammenspiel beider Augen für schnelle und präzise Wahrnehmung

Ob das Gehirn tatsächlich die Bilder beider Augen optimal verarbeiten kann, können wir in der Regel nicht selbst feststellen, dazu braucht es Tests eines Augenarztes oder Optikers. Wenn das Arbeiten am PC oder längeres Lesen rasch zu Ermüdung, trockenen oder tränenden Augen oder sogar zu Doppelbildern führt, können das Hinweise darauf sein, dass das visuelle System damit überfordert ist, beide Augen tatsächlich auf den Punkt auszurichten, auf den man gerade sehen möchte. Immerhin sind 12 Muskeln beteiligt, um diese Einstellung zu ermöglichen. Das Positive: diese Muskeln kann man mit verschiedenen Übungen trainieren, wenn die Augen nicht gut zusammenspielen.

Tränenfilmqualität, Luftfeuchtigkeit und Lidschlagfrequenz

Damit unser Auge optimal funktioniert, muss es optimal befeuchtet werden. Dies passiert über den Tränenfilm, den wir über die Lidschläge regelmäßig über das Auge verteilen. Studien haben aber gezeigt, dass vor dem PC die Lidschlagfrequenz von 7x pro Minute auf 2x alle fünf Minuten reduziert wird. Jeder vollständige Lidschlag würde uns langsamer machen und daher unterdrücken wir den Lidschlag unbewusst. Das führt unweigerlich zu trockenen und gereizten Augen und bei Kontaktlinsenträger/inne/n oft zu Problemen mit den Linsen. Eine weitere Rolle spielt dabei die geringe Luftfeuchtigkeit in geschlossenen (beheizten) Räumen.

Pausen

Wie erwähnt, erbringen unsere Augen tagtäglich Spitzenleistungen. Weil sie „immer funktionieren“, wird uns das aber nur bewusst, wenn Probleme auftreten. Intensive Naharbeit, wie sie bei langen Lerneinheiten vor dem Bildschirm oder über Büchern auftritt, kann sehr schnell zu einer Überforderung für die Augen werden. Auch ein Marathonläufer kann nicht jeden Tag seine 42 Kilometer abspulen. Genau so wenig können wir davon ausgehen, dass die Augen immer gleich gut funktionieren. Regelmäßige Pausen und Entspannung sind also auch für die Augen sehr wichtig.

Ein paar Übungen zur Entlastung der Augen

  • Legen Sie bei der Bildschirmarbeit alle 60 Minuten eine Pause von 5 Minuten ein.

  • Richten Sie in der Pause bewusst den Blick in die Ferne (und nicht auf das Smartphone). Wenn möglich öffnen Sie das Fenster und suchen Sie die „echte Ferne“. Das kann eine Wolke sein, ein Baum am Nachbargrundstück o.ä.

  • Machen Sie beim Arbeiten hin und wieder bewusst vollständige und langsame Lidschläge.

  • Stellen Sie sich eine Fliege vor, die langsam durch den Raum fliegt und folgen Sie ihr mit den Augen.

  • Reiben Sie die beiden Handinnenflächen aneinander bis sie warm werden. Danach legen Sie die Handflächen über die Augenhöhlen und blicken Sie mit offenen Augen in die Dunkelheit, bis Sie völlige Schwärze wahrnehmen.

Wenn Sie diese Tipps in Ihrer nächsten Lerneinheit beherzigen können Sie Ihren Augen etwas Gutes tun. Und vielleicht stellen Sie ja auch fest, dass es noch andere positive Effekte hat, wenn Sie Ihre Pausen nicht ausschließlich mit dem Smartphone oder dem Internet verbringen.