Gesund Studieren
Liane Weber hat in den USA Public Health Science studiert und betreut Spitzensportler/innen, aktuell unter anderem das Österreichische Volleyball Herren Nationalteam. Als Athletiktrainerin unterstützt sie die Sportler/innen im Bereich Training, Ernährung und Regeneration.
Mehr über Liane und ihr Konzept: www.trainlikeanathlete.org |
Eule oder Lerche? Sich kennenlernen, um richtig lernen zu können
Um effektiv zu lernen ist es entscheidend zu wissen, wann die beste Tageszeit dafür ist. Das Zeitfenster für effektives Lernen kann nämlich individuell sehr unterschiedlich sein. Es gibt die „early birds“, die früh aus den Federn kommen und dann auch gleich sehr aufnahmefähig sind, oder eben die nachtaktiven Eulen, die erst ruhig sitzen können, wenn es draußen dunkel ist. Es ist sehr zu empfehlen sich selbst klar zu werden welches die persönliche „prime time“ für effektives Lernen ist. Optimalerweise hat man natürlich mehrere Zeitfenster über den Tag verteilt, um sich Lernzeiten zu setzen. Probieren Sie verschiedene Varianten aus und lernen Sie sich selbst und Ihre effektivsten Lernzeiten besser kennen.
Die richtige Vor- und Nachbereitung ihres effektiven Lernfensters
Kennt man nun seine präferierten Lern-Zeitfenster so ist es sinnvoll diese so gut wie möglich vor- und nachzubereiten. Wie aktiviere ich meinen Körper durch Bewegung und Nahrungsaufnahme, um das richtige Energielevel während der Lernphase zur Verfügung zu haben? Bevor wir diese Frage beantworten klären wir kurz das Szenario der späten Lernzeit. Bevorzugen Sie Abendzeiten zum Lernen, so ist neben der Aktivierung auch die rechtzeitige Vorbereitung auf die anstehende Nacht sehr wichtig. Ca. zwei Stunden vor dem zu Bett gehen sollte kein blaues Licht (Handy, Laptop, etc.) mehr den Körper stimulieren. Vom ständigen Snacken während dem Lernen rate ich grundsätzlich ab, aber vor allem auch am Abend nach dem eigentlichen Abendessen in den 2 Stunden vor der Schlafenszeit. Nahrungsbrei beschäftigt hier das Verdauungssystem auch noch in der Nacht, wo die Regeneration von Körper und Geist eigentlich an erster Stelle stehen sollte.
Zur Vorbereitung der Lernzeit (egal zu welcher Zeit) empfehle ich Bewegung und frische Lebensmittel mit hohem Wassergehalt in genau dieser Reihenfolge. Nehmen wir eine beispielhafte Startzeit des Lernfensters um 8.30 Uhr, dann kann eine optimale Lernvorbereitung mit einer kurzen Laufrunde an der frischen Luft, einem Spaziergang, oder einer 30minütigen Yogasession um 7.30 Uhr starten. Danach unter die Dusche und eine Hand voll Obst und dieselbe Menge Spinat oder Ruccola in den Mixer packen (mit Zimt, Ingwer und anderen Gewürzen ergänzen und experimentieren), um den Körper und auch den Geist mit Flüssigkeit und ersten guten Nährstoffen zu versorgen.
Die Aktivierung des Herz-Kreislauf Systems, des Muskel- und Faszialgewebes oder die einfache Aktivierung durch den Gasaustausch beim tiefen Ein- und Ausatmen von frischer Luft in Kombination mit gesunder „Flüssignahrung“ ist schon genug, um eine richtig gute und positive Einstellung zur anstehenden Lernsession zu finden. Ausprobieren, beobachten und anpassen. Der Körper gibt Ihnen normalerweise ein sehr genaues Feedback was und wieviel er braucht. Geben Sie ihm genau das (Bewegung und gute Nahrung), wird es Ihnen auch der Kopf mit entsprechender Konzentration und Klarheit danken.