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Lernstrategien

Was ihrselbst tun könnt um euer Lernen effektiver zu gestalten, könnt ihr hier nachlesen. Diese Seite wird weiter wachsen und stetig mit Tipps und Anregungen von Expert/inn/en aus unterschiedlichen Fachgebieten (Kognitionswissenschaften, Neurologie, Medizin,...) befüllt.

Tipps und Anregungen zu folgenden Themengebieten finder ihr hier: Lernumgebung, Bewegung und Ernährung, Entspannung und Erholung

  • Belohnungen variieren: Wird eine Belohnung in Aussicht gestellt, wird unter anderem der Botenstoff Dopamin ausgeschüttet, der dafür sorgt, dass wir Antrieb bekommen und motiviert sind (vgl. Roth 2004, S. 498f.). Dieser Effekt verringert sich allerdings, wenn die Belohnung dieselbe bleibt und man damit bereits weiß, dass sie z. B. nach jeder Lerneinheit erfolgt. Darum kann es sinnvoll sein, die Belohnungen zu variieren oder sich auch einmal spontan für eine Belohnung zu entscheiden, unmittelbar nachdem ein bestimmtes (Lern-)ziel erreicht habt.
  • Zeiten und Regelmäßigkeit festlegen: Es ist sinnvoll, sich vor dem Lernstart zu überlegen, zu welchen Zeiten und mit welcher Regelmäßigkeit ihr euch womit belohnen möchtet. Denn das Gehirn erkennt und bewertet, ob eine Belohnung verdient ist oder nicht. 
  • Die richtige Belohnung auswählen: Bei der Auswahl der Belohnungen könnt ihr ganz kreativ sein und euch Anreize schaffen, auf die ihr gerne hinarbeitet. Extra aufgeschobene Aktivitäten, wie z. B. das in der Lernphase geplante Treffen mit Freunden oder das Schauen der Lieblingsserie, eignen sich hingegen nicht für Belohnungen. Achtet außerdem auf ein ausgewogenes Verhältnis zwischen dem Ausmaß der Belohnung und der Leistung, die ihr dafür erbringen möchtet.  
  • Leistungen sichtbar machen: Mithilfe von Have-Done-Listen, Habit-Trackern oder abgehackten To-Do Listen könnt ihr eure Leistungen sichtbar machen.
  • Have-Done-Liste: In eine Have-Done-Liste könnt ihr eure Tageserfolge auflisten und bilanzieren, was ihr alles erledigt habt (z. B. drei Seiten für die Seminararbeit geschrieben, Probeklausur gemacht). Damit rückt ihr eure Kompetenzen in den Fokus und werdet angeregt, sich weiter mit den Aufgaben zu beschäftigen. Ihr könnt auch ein Foto machen und am Ende des Tages die kleinen, persönlichen Erfolgsmomente am Handy anschauen.
  • Habit-Tracker: In einem Habit Tracker dokumentiert ihr eure Gewohnheiten und erhaltet somit eine Übersicht, womit ihr täglich Zeit verbringt. Daher helfen sie bei der Selbstbeobachtung und dienen auch dazu, den eigenen Fortschritt zu dokumentieren. Aus wissenschaftlicher Sicht ist dies sehr nützlich für die Motivation!

Mehr Informationen zum Einsatz von Belohnungen beim Lernen sowie Habit-Tracker und Have-Done-Listen erhaltet ihr unter:

Der Prüfungstermin rückt immer näher, aber ihr könnt euch nicht zum Lernen motivieren? Oder ihr lernt schon seit Wochen und wisst nicht, wie ihr weiterhin motiviert bleiben sollt? Schaut euch unsere Videos zum Thema „Motiviert lernen“ an, erhaltet nützliche Tipps. 

  • Motiviert lernen I – Strategien zum Lernstart
  • Motiviert lernen II – Strategien für lange Lernstrecken

Die beiden Videos findet ihr hier: Motiviert Lernen

Die neue Lernwoche hat begonnen und ihr habt euch vielleicht vorgenommen, euch mehr auf das Lernen zu konzentrieren. Schwieriger als gedacht? Denn ein interessanter Film oder ein Dessert können eine willkommene Ablenkung darstellen, um sich kurzzeitig zu belohnen und das Lernen zu verschieben. Was wäre aber, wenn es nach dem Lernen einen ganzen Filmabend zur Belohnung gäbe? Warum es sich also lohnt, andere Möglichkeiten zugunsten des Lernens zu verschieben, um später mehr davon zu haben und wie ihr diese Fähigkeit trainieren könnt, erfahrt ihr hier: 

Die Herausforderung im Verlauf des Studiums besteht darin, die Motivation für das Lernen unterschiedlicher Inhalte mit unterschiedlichem Umfang und Schwierigkeitsgrad aufrecht zu erhalten. Die eigene Motivation, Überzeugung und das Verhalten in Bezug auf das Lernen zu kontrollieren sind wichtige Faktoren, wenn es darum geht, ein wichtiges akademisches Ziel erfolgreich zu verfolgen und andere Aktivitäten zugunsten dieses Ziels zu verschieben.  Als Studierende*r wären beispielsweise der Studienabschluss oder die Aussicht auf einen guten Job die höheren Ziele.

Folgende Strategien können euch dabei helfen:

  • Denkt daran, welchen Nutzen das Gelernte für euch (persönlich) hat:

    Wenn ihr euch mit einem Thema auseinandersetzt, überlegt euch welche Aspekte besonders interessant sind und warum es sinnvoll ist, darüber zu lernen. Hebt die positiven Aspekte hervor, die euch die Inhalte bringen. Durch die positive Bewertung des Lernstoffs wird es euch leichter fallen, euch damit zu befassen.

  • Setzt euch mit dem eigenen Lernen auseinander und findet heraus was euch besonders motiviert:

    Vielleicht schreibt ihr gerne Lerninhalte auf Karteikarten oder listet Punkte in Tabellen auf. Möglicherweise hilft es euch aber auch weitere Recherchen zu betreiben oder sich mit anderen auszutauschen, um sich Inhalte besser zu merken. Findet Strategien, die für euch funktionieren und das Lernen erleichtern.

  • Teilt Lernzeit und Lernstoff ein:

    Wenn ihr euch vorab überlegt, was ihr zu welcher Zeit lernt, lernt ihr effektiver, da der Stoffumfang sowie die dafür erforderliche Zeit besser abgeschätzt werden kann. (siehe Apps zur Zeitplanung und Selbstorganisation). Das Abhaken von Erledigtem kann zusätzlich motivieren und gibt eine Übersicht, wieviel bereits geschafft ist. Denkt daran, auch realistisch einzuschätzen, wieviel ihr tatsächlich gelernt habt, z.B. indem ihr euch selbst Fragen stellt oder versucht, den Stoff mündlich jemand anderem zu präsentieren.

  • Glaubt an eure Fähigkeiten:

    Unabhängig davon, was ihr lernt, ist die grundsätzliche Überzeugung, einer Aufgabe gewachsen zu sein, ein wesentlicher Faktor, um ein längerfristiges akademisches Ziel zu verfolgen. Möglicherweise habt ihr schon einmal bei einer Prüfung nicht so gut abgeschnitten wie erwartet? Erklärt ihr euch das Ergebnis dann damit zu wenig gelernt zu haben, werdet ihr beim nächsten Mal vermutlich mehr lernen. Erklärt ihr euch das Ergebnis jedoch damit, dass ihr den Anforderungen nicht gewachsen seid, werdet ihr vielleicht nicht noch einmal zu der Prüfung antreten. Diese Erklärungen sind meist subjektiv und nicht auf Tatsachen zurückführbar. Vergegenwärtigt euch diese Gedanken und versucht sie zu überwinden, anstatt aufzugeben. Kleine Motivationssmantra wie „Ich kann das“ oder „Ich schaffe das“ sorgen außerdem für einen zusätzlichen Motivationsschub und können helfen, sich selbst von den eigenen Fähigkeiten zu überzeugen.

 Nähere Informationen zu diesem Tipp findet ihr unter Effektiv Lernen

Die Zusammenarbeit im virtuellen Raum benötigt ein gewisses Maß an Planung, Organisation aber auch an informellen Gesprächen, um Vertrauen aufzubauen, Fragen leichter zu klären oder sich auszutauschen. In diesem Artikel stellen wir euch die Tools vor, die unter den WU Studierenden zum Einsatz kommen: Effektiv Lernen

Basierend auf der Definition von Johnson & Johnson 1994 zu kooperativem Lernen, findet ihr hier Tipps, wie ihr den Herausforderungen bei Gruppenarbeiten begegnen könnt und Beispiele zur Umsetzung in hybriden Settings:

  • Teilt die einzelnen Aufgaben so untereinander auf, dass jede*r einen wesentlichen Beitrag leistet, sodass das gemeinsame Ziel nur durch die Beteiligung aller erreicht werden kann. Je nach Dauer und Inhalt der gemeinsamen Aufgabe kann dieser Beitrag etwa ein Kapitel in einer schriftlichen Arbeit oder ein Teil einer mündlichen Präsentation sein. Indem jedes Mitglied eurer Gruppe für eine bestimmte Aufgabe des Gesamtziels verantwortlich ist, fühlt sich auch jede*r selbst verantwortlich für die Leistung dieses Beitrags. Wenn einzelne Mitglieder hauptsächlich virtuell an einer Gruppenarbeit teilnehmen, kann die Gewissheit, dass der eigene Beitrag gleichwertig gebraucht wird, eine Motivation sein, sich aktiv zu beteiligen.
  • Macht eure Gruppenergebnisse sichtbar. Legt am besten vorab fest, wer welchen Teil bearbeitet und wie sie zusammengeführt werden, sodass im Endergebnis die Beiträge aller Mitglieder sichtbar sind. Die einzelnen Ergebnisse einer Aufgabe können zum Beispiel auf einer digitalen Pinnwand oder einem digitalen Whiteboard zusammengestellt werden. Durch das gemeinsame und synchrone Arbeiten steigert ihr das Gemeinschaftsgefühl eurer Gruppe, unabhängig davon, ob Mitglieder vor Ort sind.
  • Tauscht euch regelmäßig aus. Idealerweise sind in hybriden Gruppenarbeiten die einzelnen Beiträge so strukturiert, dass viel Austausch innerhalb der Gruppe die individuelle Erarbeitung fördert. Zum Beispiel kann eine Recherche thematisch an die eines anderen Mitglieds anknüpfen oder jedes Mitglied erarbeitet pro Woche Aspekte eines Themas, die gesammelt in regelmäßigen Meetings diskutiert werden.
  • Unterstützt das Team. Positive Effekte zeigen sich auch durch die gegenseitige Unterstützung bei der Erreichung des gemeinsamen Ziels, zum Beispiel, indem interessante Artikel an andere Gruppenmitglieder weitergeleitet und diskutiert werden oder ihr einander Feedback gebt. Dies fördert nicht nur die Qualität der gemeinsamen Aufgabe und euer Verständnis der Lerninhalte, sondern hilft euch auch, euren Umgang mit Kritik und die Formulierung konstruktiven Feedbacks weiterzuentwickeln. Vor allem in virtuellen Settings kann dies sehr fordernd sein, da der Aspekt der nonverbalen Kommunikation wegfällt, die uns hilft, Aussagen des Gegenübers zu interpretieren. Die gegenseitige Wertschätzung unter den Gruppenmitgliedern und der Fokus auf die Sache sollten dabei höchste Priorität haben.
  • Findet einen gemeinsamen Abschluss. Was euch als hybrider Gruppe und auch individuell hilft, ist, die Phasen der Gruppenarbeit im Nachhinein Revue passieren zu lassen, zum Beispiel bei einem gemeinsamen Abschlussmeeting, in das jede*r von euch eine Tasse Kaffee oder Tee mitbringt.

 Nähere Informationen zu diesem Tipp findet ihr unter Effektiv Lernen

Genau wie bei face-to-face Gruppenarbeiten benötigt die Zusammenarbeit im virtuellen Raum ein gewisses Maß an Planung und Organisation, aber auch an informellen Gesprächen, um Vertrauen aufzubauen. In diesem Artikel Effektiv Lernen findet ihr hilfreiche Tipps und Anregungen rund um diese Themen: 

  • Kommunikation im virtuellen Raum
  • Gemeinsame Regeln festlegen
  • Die Wahl der Tools
  • Zusammenarbeit über Distanz

Im Unterschied zu schriftlichen Prüfungen auf MyLEARN arbeiten bei Remote Take-Home Exams nicht alle Studierenden zur gleichen Zeit an den Aufgabenstellungen. Ihr bekommt einen Zeitrahmen vorgegeben – zum Beispiel 12 Stunden – in dem Ihr die Aufgabe bearbeiten müsst. Trotzdem ist die Prüfung keine Hausaufgabe – dafür ist der für die Beantwortung vorgesehene Zeitrahmen zu knapp begrenzt. Wie bereitet man sich also auf diese Art Prüfung am besten vor?

Die Vorbereitung auf das Remote Take-Home-Exam: Stoffaufbereitung und Lernen

Das Remote Take-Home-Exam ist ein „open book exam“ – Ihr könnt also Bücher, andere Unterlagen und auch das Internet bei der Beantwortung der Fragen verwenden. Nicht erlaubt ist es aber wie in jeder Prüfungssituation Leistungen, die nicht die eigenen sind, als solche auszugeben. Textpassagen aus dem Internet oder von Kolleg/inn/en zu übernehmen, wird wie in allen anderen Prüfungen als Plagiat betrachtet. 

Oft müssen in den Prüfungsaufgaben eigene Beispiele gefunden und erläutert, Vergleiche angestellt, oder Fakten bewertet werden. Bei der Prüfungsvorbereitung solltet ihr also darauf achten, die Kernkonzepte verstanden zu haben und sie anwenden zu können. Die Lehrveranstaltungsinhalte für die Prüfung solltet ihr so aufbereiten, dass Ihr wichtige Informationen schnell finden könnt. Dazu haben wir einige Anregungen für euch:

  • Erstellet Tabellen, Inhaltsverzeichnisse oder findet ein Ablagesystem, in dem ihr euch schnell und gut zurechtfindet. In der Prüfungssituation solltet ihr alle Infos griffbereit haben und keine Zeit mit Suchen der Informationen verschwenden. Die wichtigsten Konzepte der Lehrveranstaltung und ihre Verbindung zueinander könnt ihr mit Hilfe von mind-maps darstellen oder ihr  strukturiert eure Unterlagen mit Hilfe von Überschriften.      

  • Zusammenfassungen und Ausarbeitungen einzelner Themen oder Kapitel, die ihr vorab vorbereitet, helfen nicht nur beim Lernen und Verstehen von Inhalten, sondern auch dabei, Informationen während der Prüfung rasch wieder zu finden. Verknüpft dabei eure Notizen aus Vorlesungen, Hausübungen, Präsentationen und Lehrbüchern. Vergesst nicht, sich die Seitenzahlen Ihrer Quellen zu notieren, damit ihr die entsprechenden Infos während der Prüfung schnell findet!   

  • Überlegt euch eigene Beispiele zu den Sachverhalten und stellt Verbindungen zwischen den einzelnen Themengebieten her. Genau diese Aufgaben werden euch im Remote Take Home Exam begegnen.

  • Nutzt die Vorbereitungszeit auf die Prüfung, um sich in virtuellen Lerngruppen auszutauschen. Besonders hilfreich ist es dabei, wenn ihr wechselweise bestimmte Themengebiete den anderen Gruppenmitgliedern erklärt oder den anderen Prüfungsaufgaben stellt. Wenn ihr ein Thema so aufbereiten könnt, dass eure Studienkolleg/inn/en es aufgrund eurer Erklärung verstehen, sieid ihr bestens auf ein Remote-Take-Home-Exam vorbereitet.   

Die letzten Stunden vor dem Remote Take-Home-Exam

  • Der Zeitrahmen, in dem die Prüfung abgehalten wird, ist immer größer als die Bearbeitungszeit selbst! Ihr habt  also im Vergleich zu klassischen Prüfungen im Hörsaal mehr Zeit zur Verfügung. Trotzdem ist die Zeit meist knapp kalkuliert – verlasst euch keinesfalls darauf, dass ihr alles Nötige nachschlagen könnt

  • Plant Stunden, in denen ihr das Take-Home-Exam absolviert, vorab gut durch. Zu welchen Zeiten könnt ihr am Exam arbeiten, wann wolllt ihr essen, wann macht ihr gegebenenfalls Pause? Wenn ihr großzügigere Zeitrahmen (ab 24 Stunden) zur Verfügung habt, solltet ihr einplanen, den größten Teil am ersten Tag zu schaffen, sodass am zweiten Tag Zeit zur Überarbeitung bleibt.

  • Der Lernplatz sollte für die Prüfungssituation vorbereitet sein: Ihre Unterlagen sollten strukturiert und griffbereit zu erreichen sein. Ein überladener Tisch ist für die meisten eher hinderlich.

  • Versucht in eurer Arbeitszeit innerhalb des Zeitrahmens möglichst ungestört zu bleiben. Gerade größere Zeitrahmen verleiten dazu, sich ablenken zu lassen. Wenn ihr dies bemerkt, ist es besser, Pause zu machen, statt unkonzentriert weiterzuarbeiten.

  • Wie auch vor einer normalen Prüfung solltet ihr vor dem Remote Take-Home-Exam darauf achten, ausreichend zu schlafen. Tipps für einen gesunden Schlaf finden Sie in diesem Artikel: 10 Tipps für einen erholsamen Schlaf in der stressigen Prüfungszeit

 Nähere Informationen zu diesem Tipp findet ihr unter Effektiv Lernen...

Zeit ist eine wichtige Ressource - neben den Verpflichtungen, die das Studium mit sich bringt, wollen auch Hobbies, Freunde und Zeit zum Ausruhen im Tagesplan integriert werden. Wann ihr Lernzeit einplanen solltet und wann Zeit für Freizeitaktivitäten reserviert werden sollte, hängt auch von eurer inneren Uhr ab.

Um herauszufinden, wann ihr selbst besonders leistungsfähig seid, könnt ihr folgendermaßen vorgehen:

Setzt euch mit eurem Tagesrhythmus auseinander und beobachtet über längere Zeit, wann ihr leistungsfähig seid und wann ihr müde werdet.

  • Wann arbeitet ihr besonders gut und effizient? Wann bemerkt ihr während des Tages, dass ih müde werdet? Notiert euch die Zeiten.
  • Beobachtethr Schlafverhalten. Wann geht ihr ins Bett und wie müde seid ihr dann? Schlaft ihr schnell ein, oder dauert es noch etwas?
  • Wann wacht ihr morgens auf wenn ihr nicht geweckt werdet? Seid ihr morgens müde, oder wacht ihr voller Energie und bereit für den Tag auf?

Der nächste Schritt besteht darin, Ihre Lebens- und Lerngewohnheiten an Ihren persönlichen Rhythmus anzupassen, soweit das möglich ist:

  • Plant die schwierigsten Aufgaben, für di ihr am meisten Zeit benötigt in eurem persönlichen Leistungshoch ein.
  • Einfache Aufgaben (z.B. recherchieren), Routine-Aufgaben (z.B. Abrechnungen) oder Aufgaben, die ihr besonders gerne erledigt, sind zu den Zeiten des Leistungstiefs gut aufgehoben.
  • Leichte Bewegung, Sauerstoff, Tageslicht und „aktive Pausen“ helfen Tiefs zu überwinden.
  • Wenn sich Termine nicht verschieben lassen (z.B. Prüfungen) und ungünstig für Ihren persönlichen Biorhythmus liegen, kann es helfen sich rechtzeitig anzupassen. D.h. bei einem besonders frühen Termin solltet ihr einplanen, bereits einige Tage vor dem Termin früher schlafen zu gehen und früher aufzustehen als gewohnt.

Nähere Informationen zu diesem Tipp und einer typischen Leistungskurve, sowie eine Typ-Tabelle (Morgen- bis Abendtyp) findet ihr unter Zeitmanagement beim Lernen

Die Pomodoro-Technik ist ein Tool zur Zeitplanung und basiert auf kurzen und effizienten Arbeitsslots (im Original 25 Minuten) auf die eine 5-minütige Pause folgt. Nach vier dieser Arbeitsslots folgt dann eine längere Pause von etwa 25 Minuten. Die Grundidee der Technik ist, dass man mit gut geplanten Pausen effizienter arbeiten kann, als wenn die gesamte Zeit unstrukturiert genutzt wird. Viele Apps setzen die „Pomodoro-Technik“ für konzentriertes Arbeiten um. Die Apps, die diese Technik unterstützen bieten daher jeweils Timerfunktionen an. Einige gehen aber darüber hinaus und beiten eine Übersicht darüber, womit ihr eure Arbeitsslots gefüllt habt und erlaubt dadurch ein Tracking des Zeitaufwands für bestimmte Aufgaben. Kostenlose Apps, die die Pomodoro-Technik unterstützen sind zum Beispiel Goodtime (Android), Focus Booster (iOS, Android) oder Be focused (iOS).

Nähere Informationen zu diesem Tipp findet ihr unter Effektiv Lernen

Konzentriertes und ungestörtes Arbeiten sollte die Regel sein, gelingt uns aber immer seltener. Auch wenn wir wissen, dass wir schneller und effizienter sind, wenn wir uns nicht ablenken lassen, ist es in den Zeiten der aufblinkenden Push-Benachrichtigungen nicht immer einfach das Handy zu ignorieren. Sobald ein Nachrichtensymbol aufblinkt, sind wir abgelenkt. Wenn ihr euch selbst dazu zwingen möchtet, euer Handy beim Arbeiten nicht zu nutzen, gibt es einige Möglichkeiten, wie Sie sich durch Apps dabei unterstützen lassen können.

Die Apps Forest (Android kostenlos, iOS € 1,99) und Flora (iOS) verbinden das Weglegen des Handys mit einem spielerischen Aspekt. Ihr definiert vorab eine Zeitspanne, in der ihrdas Handy nicht nutzen möchtet In dieser Zeitspanne wächst ein virtueller Baum, der nur fertig wachsen kann, wenn ihr das Handy auch wirklich nicht nutzt. Falls ihr euch doch hinreißen lasst, zum Handy zu greifen, stirbt der gepflanzte Baum. Wenn man die App regelmäßig nutzt, entsteht nach und nach ein Wald - und auch abgestorbene Bäume bleiben stehen. Bei Flora kann man außerdem einen Einsatz angeben und für den Fall, dass der virtuelle Baum stirbt, werden um den Wert des Einsatzes echte Bäume in Afrika oder Asien gepflanzt.

Ein ähnliches Prinzip verfolgt die App Donut Dog (iOS), in der so lange Donuts produziert werden, wie man an einer Aufgabe arbeitet. Die Donuts können dann an einen virtuellen Hund mit dem Namen Fokus verfüttert werden.

Mit Hilfe der App Unhook (Android) könnt ihr täglich ein Zeitbudget für bestimmte Kategorien der Handynutzung (z.B. Social Media, Videos etc.) festlegen. Wenn das Zeitbudget aufgebraucht ist, werden die Apps blockiert. Wenn ihr einen kurzen Spaziergang macht, könnt ihr Zeitbudget zurückgewinnen (100 Schritte = 10 Minuten).  

Nähere Informationen zu diesem Tipp findet ihr unter Effektiv Lernen

Tipps für Techniken des Selbstmanagements um dem Aufschieben von Aufgaben und Deadlines entgegen zu wirken: 

  • Email- und Push-Benachrichtigungen ausschalten: Wer vor der Arbeit zuerst seine Mails lesen möchte, hat einen sicheren Weg gefunden, den Arbeitsbeginn zu verzögern. Auch aufpoppende Benachrichtigungen machen es schwer, sich auf die eigentliche Aufgabe zu konzentrieren. Bewahrt euer Handy also für die Arbeitszeit außer Sichtweite auf und schließt euer Mailprogramm.
  • Der Arbeitsplatz: Räumt euren Schreibtisch auf und schafft Ablenkungen aus dem Weg. Wenn ihr euch selbst dann noch ablenken lasst, wechselt den Lernort und lernt zum Beispiel in der Bibliothek.
  • Untergliedert große Aufgaben (eine Seminararbeit schreiben) in kleinere Teilaufgaben (die Literatur für das erste Kapitel sammeln, etc.). Bei kleineren Aufgaben fällt das Anfangen leichter. Formuliert diese Aufgaben außerdem möglichst konkret (z.B. eine bestimmte Anzahl an Wörtern schreiben, eine bestimmte Anzahl an Kapiteln/Seiten lernen), sodass der Erfolg gut zu überprüfen ist. Erfolgserlebnisse helfen euch dabei, sich der Aufgabe gewachsen zu fühlen und führen dazu, dass ihr beim nächsten Mal motivierter startet.
  • Protokolliert eure Lernzeit. Wie lange habt ihr (ohne Unterbrechung) gelernt? Wie viele Seiten habt ihr in der Zeit geschafft? Wenn ihr dies in einem Büchlein oder einer Excel-Tabelle festhaltet, seht ihr nach einiger Zeit deutlich, wie viel ihr schon geschafft habt. Dies motiviert ebenfalls für zukünftige Aufgaben.
  • Wenn es euch immer wieder schwer fällt anzufangen, kann es helfen, sich besonders einfache und kleine Aufgaben für den Beginn vorzunehmen. Lest euch zum Beispiel durch, was ihr zuletzt geschrieben habt, oder wiederholt etwas, das ihr schon gelernt habt. Anfangen benötigt den größten Energieaufwand und die stärkste Überwindung. Wenn dieser Schritt geschafft ist, seid ihr oft schon mitten drin – fast ohne es zu merken.

Nähere Informationen zu diesem Tipp findet ihr unter  Prokrastination

Inhalte werden dann besonders gut erinnert, wenn die Umgebung, in der man Inhalte lernt, möglichst ähnlich der Umwelt ist, in der die gespeicherten Informationen abgerufen werden sollen.

Die Vielzahl von scheinbar unwichtigen Informationen, die sich im Lernprozess rundherum befinden (z.B. Farben, Geräusche, Gerüche im Raum, Geschmack von Speisen, die wir zu uns nehmen...) werden also mit den eigentlichen Lerninhalten verknüpft und mitgespeichert.

Befindet man sich beim Abrufen der Informationen folglich in einem ähnlichen Kontext, führt dies zu einer erhöhten Abrufleistung.

Wie könnt ihr euch diesen Effekt für effizientes Lernen zunutze machen?

Schafft gezielt eine Lernumgebung, die der Abrufumgebung ähnelt!

Mögliche Ideen und Gedankenanstöße dazu:

  • einen ähnlichen Raum finden
  • eine besondere Arbeitsunterlage zur Prüfung mitnehmen
  • mit demselben Stift erarbeiten und abrufen
  • denselben spezifischen Kaugummi kauen
  • ein ätherisches Öl als olfaktorischen Anker verwenden
  • ein besonderes Lied beim Lernen hören und beim Abrufen innerlich anstimmen
  • Ein besonderes Kleidungsstück/Halstuch/Schmuck beim Lernen und Wiedergeben tragen….

Nähere Informationen zu diesem Tipp findet ihr unter  Effektiv Lernen

Zeitfenster für effektives Lernen sind sehr individuell und können über den Tag verteilt an unterschiedlichen Zeitpunkten stattfinden. Jede/r Studierende sollte sich daher klar werden, welches sein/ihr optimales Lernzeitfenster ist. Idealerweise hat man mehrere  Zeitfenster über den Tag verteilt, um sich Lernzeiten zu setzen.

Nähere Informationen zu diesem Tipp findet ihr unter  Gesund Studieren

Das Gehirn und die eigene Motivation können durch das Setzen einen Zeitlimits soweit überlistet werden, dass die Motivation gesteigert wird: Es hilft also sich selbst Deadlines und Fristen zu setzen, die einen positiven und künstlichen Zeitdruck aufbauen. Durch den Zeitdruck kann konzentrierter und effizienter gearbeitet werden, nicht zuletzt auch deshalb, weil Entscheidungen schneller getroffen werden, man zielgerichteter arbeitet und sich auf die wichtigsten Aufgaben konzentriert.

Nähere Informationen zu diesem Tipp findet ihr unter  Effektiv Lernen

Tipps für das Schreiben eines Rohtextes:  

  • Schreibt eine erste Textfassung zügig voran und versucht dabei jegliche Überarbeitungstätigkeit auf später zu verschieben. So bleiben Sie im Denk- und Schreibfluss.
  • Wenn Ihnen ein Wort fehlt, eine Formulierung nicht zusagt, oder ihr eine Information nachschlagen wollt, so arbeitet ihr mit einer Partitur auf verschiedenen Ebenen wie ein Komponist: Fügen Sie Zeichen ein, mit denen Sie für sich selbst markieren, dass hier noch inhaltlich nachgearbeitet werden muss, dass ein Wort oder ein Quellenbeleg fehlt.
  • Bereitet am Schluss einer Schreibeinheit bereits die nächste Einheit vor, etwa für den nächsten Tag: Notiert ein paar Stichwörter für den nächsten Abschnitt, schreibt den ersten Satz. So erleichtert ihr euch den Einstig und erhöht die Schreibmotivation.
  • Lasst euren Texte ruhen und in Gedanken reifen. Eine Nacht sollte mindestens zwischen Rohtexten und Überarbeiten liegen.

Nähere Informationen zu diesem Tipp findet ihr unter  Effektiv Lernen

  • Interesse für die belegten Lehrveranstaltungen wecken: Wenn ihr die Kurswahl für das neue Semester bereits getroffen habt, könnt ihr schon vor den ersten LV- Einheiten damit beginnen euer Vorwissen zu aktivieren, indem ihr euch einen Überblick über die Inhalte und Themen verschafft: Was wisst ihr bereits über das Thema des Kurses, warum interessiert euch das Thema, wer sind die führende ExpertInnen in diesem Fach, welche Informationen (Videos, Beiträge, Artikels usw.) lassen sich im Internet finden? Wenn ihr euch auf diese Art vorbereitet, könnt ihr euch neue Inhalte aus dem gleichen Fach besser merken.
  • Von Anfang an in die Vor- und Nachbereitung investieren: Wenn ihr euch die Inhalte der letzten Einheit vor jeder neuen LV-Einheit kurz durchsehen, könnt ihr euch einen Überblick verschaffen. Wenn ihr eine Idee haben, worüber gesprochen werden könnte und woran die neuen Inhalte an jene der letzten LV anschließen, könnt ihr aufmerksamer zuhören. Hilfreich kann es auch sein eine kleine Liste mit Fragen anzufertigen, die ihr während oder nach der Vorlesung stellen könnt. Während der LV ist es besonders hilfreich sich Notizen zu machen, denn Mitschreiben hilft sich besser zu konzentrieren. Nach der Vorlesung könnten ihr euch etwas Zeit nehmen, um Ihre Notizen zu strukturieren und zu ergänzen. Die Eindrücke sind noch frisch und es geht nichts verloren. So spart ihr euch später in der Lernzeit viel Wiederholungs- und Recherchearbeit und verbringen weniger Zeit damit Ihre Gedankengänge in der Mitschrift nachvollziehen zu können. 
  • Die Lernzeit positiv besetzen: Eine angenehme Lernatmosphäre zu schaffen, in der man effektiver lernen kann, kann die eigene Einstellung zum Lernen ändern: Glaubenssätze, wie „Was ich alles lernen muss“ können zum Beispiel durch „Was ich alles lernen darf“ ersetzt werden, denn Lernen kann auch ein Privileg sein. Auch Belohnungen für nach dem Lernen können sich positiv auswirken.
  • Den Nutzen verdeutlichen und sich das Ziel immer wieder vor Augen halten: Es gibt sicher einen Grund, warum ihr das studiert, was ihr studuiert. Was ist euer persönlicher Nutzen, eure Motivation, euer Ziel?

Nähere Informationen zu diesem Tipp findet ihr unter  Effektiv Lernen

Habt ihr euch schon einmal überlegt, was neben einem Außenaspekt/einer Bedingung auch eigene Grundhaltungen/Überzeugungen sein könnten, die euer eigenes Stressempfinden verstärkt? Nehmt euch gleich einmal ein Blatt Papier und probiert folgende Übung aus:

  • Unterscheidet vorerst konkrete Lebensbereiche, um leichter herauszufinden, wo der „Schuh drückt“. Zeichnetauf das Blatt folgende 6 Säulen: Soziales Umfeld / Job / Studium / Gesundheit / Materielles / Erwartungen
  • Nehmtnun eine Gewichtung vor – je nachdem, wie stark ihr euch in einem Bereich belastet fühlen. Die zur Verfügung stehenden Maße sind: 0,5 kg / 1 kg / 2 kg / 5kg / 10 kg / 20 kg
  • Ordnet jedem Bereich nur ein Maß zu! So wird das „diffuse Druckgefühl“ etwas konkreter.
  • Wählet nun eine der Säulen aus – es muss nicht jene mit der meisten Belastung sein – und gehtmit folgenden Überlegungen in die Tiefe: 
    • Was sind die konkreten, äußeren Faktoren in diesem Bereich, die mich derzeit unter Druck setzen?
    • Welche meiner Einstellungen und Werte tragen womöglich zu einer Verstärkung des Drucks bei?
    • Findet Faktoren, die euch selbst beeinflussen können? Zeigen sich Einstellungen, die ihr ändern möchtet?

Das erfordert nicht nur Zeit, sondern auch eine gute Portion Mut und Ehrlichkeit zu sich selbst. Sind diese Faktoren einmal identifiziert, finden sich leichter Lösungen für belastende Situationen.
 Nähere Informationen zu diesem Tipp findet ihr unter  Gesund Studieren...

  • Seht rechtzeitig auf euren Prüfungsplan und in Ihren Kalender!
    Wie viele Prüfungen werdet ihr pro (Halb)-semester absolvieren? Welche Fächer fallen euch schwer, wo tut ihr euch leicht? Welche anderen Verpflichtungen stehen in der Prüfungszeit sonst noch an? Diese Fragen solltet ihr euch möglichst früh im Semester stellen! Wenn ihr dann bemerkt, dass euch ausgerechnet in der Prüfungszeit auch noch private Termine und berufliche Verpflichtungen bevorstehen, solltet ihr versuchen, euch rechtzeitig ein bisschen Freiraum zu schaffen. Ganz besonders gilt das rund um die Prüfungen in den Fächern, die euch schwerfallen. Diesen solltet ihr nämlich in der Prüfungsvorbereitung etwas mehr Zeit widmen, die entsprechend eingeplant werden muss.
  • Plant realistisch!
    Wir neigen dazu, bei der Planung von Projekten vom bestmöglichen Ergebnis auszugehen und Schwierigkeiten nicht miteinzuplanen. Das Phänomen die eigene Produktivität zu überschätzen, nennt sich „Planungsfehlschluss“ („planning fallacy“) (vgl. Pychyl/Morin/Salmon 2000). Planet also ein, dass es Tage geben wird, an denen ihr mit unvorhergesehenen Schwierigkeiten wie zum Beispiel Computerproblemen oder Krankheit kämpfen müsst. Selbst wenn kein Notfall eintritt, gibt es Zeiten, zu denen man sich nicht aufraffen kann, zu lernen. Eine realistische Planung hilft dann dabei, nicht zusätzlich in Stress zu kommen.
  • Strukturieret die Inhalte der einzelnen Fächer bevor ihr mit dem Lernen startet!
    Je besser ihr die einzelnen Inhalte für sich strukturiert haben, umso leichter fällt es Ihnen neu zu Lernendes anzudocken und einzubauen. Durch die vielen unterschiedlichen Inhalte in einer Lehrveranstaltung, werden Zusammenhänge oft nicht sofort sichtbar. In welche Themenblöcke gliedert sich Ihre Vorlesung? Welche Themenbereiche gehören zu einem Themenblock? Bildet Kategorien und findet eine Methode der Visualisierung, die euch beim Lernen behilflich ist. Für manche funktionieren Mind Maps oder verschiedenfarbige Post-its, andere finden Listen und Bulletpoints hilfreicher.
  • Verbringr nicht den ganzen Tag mit einem Fach!
    Es macht durchaus Sinn, die Fächer voneinander zu trennen und abwechselnd zu lernen. Trotzdem solltet ihr vermeiden, den ganzen Tag nur für 1 Fach zu lernen. Es ist sinnvoll, Lerneinheiten zu definieren, die ihr gut bewältigen können (zum Beispiel 1,5 Stunden). In jeder Lerneinheit beschäftigen ihr euch mit einem Fach. Danach wechseln Sie zum nächsten Fach.
  • Plant mindestens einen Tag in der Woche ein, den Sie frei von Verpflichtungen halten!
    Auch in der stressigen Prüfungszeit solltet ihr genug Zeit zum Ausruhen einplanen. Wenn ihr eurem Gehirn Zeit geben nichts zu tun, können Sie frisch und aufnahmefähig in die nächste Lerneinheit starten.

  Nähere Informationen zu diesem Tipp findet ihr unter  Effektiv Lernen

Die Leistung steht in direktem Zusammenhang mit Ihrem Aktivierungslevel. Konkret bedeutet das, dass die maximale Leistung erst erbracht werden kann, wenn das eigene Energielevel beim Lernen hoch genug ist. Man könnte jetzt also denken, dass umso mehr geleistet werden kann, je aktivierter eine Person ist. Das stimmt aber auch nicht ganz, da auch der gegenteilige Fall eintreten kann: Wird das Aktivierungslevel zu hoch, so kommt es ab einem bestimmten Punkt zu einem Leistungsabfall. Das passiert, wenn ihr zu aufgeregt und zu gestresst seid, um fokussiert lernen zu können. Dieses Phänomen haben Yerkes und Dodson schon 1908 entdeckt und mit der Yerkes-Dodson-Kurve beschrieben.

Zu müde, um zu lernen? Ideen zur Aktivierung:

  • Nutzt das aktive Gefühl nach dem Sport! Sport oder ein Spaziergang vor der Lerneinheit sind einfache Tricks, um sie selbst zu aktivieren und Müdigkeit entgegenzuwirken. 
  • Einfache, kurze Bewegungsübungen könnt ihr auch einfach zu Hause vor dem Lernen ausprobieren. In unserer Tippsammlung findet ihr dazu einige Übungen zur Aktivierung. 
  • Hilfreich kann es aber auch sein den Lernplatz zu wechseln - zum Beispiel an die Bibliothek. Auf dem Weg zur Uni könnt ihr einen Umweg über den Prater machen und so alle Sinne aktivieren. 


 Zu aufgeregt, um zu lernen? Ideen zur Entspannung:

  • Sucht euch tendenziell ruhigere Orte um zu lernen, wenn ihr merkt, dass ihr momentan eher aufgeregt seid. In der LC Bibliothek gibt es beispielweise besonders beruhigte Lernzonen (ohne PC, Handy, Musik…).   
  • Vielleicht habt ihr die richtige Entspannungstechnik für sich schon gefunden, falls nicht könnt ihr euch in unserer Sammlung an Entspannungsübungen einmal umsehen: Tipps zur Entspannung und Erholunglung. Meditation, aber auch Atemübungen könnt auch auch direkt am Lernplatz einsetzen, um euer Aktivierungslevel zu senken.  
  • Auch Tätigkeiten, die ihr gerne macht oder Hobbies können euch dabei helfen, sich zu entspannen. Egal ob ihr gern kocht, strickt oder Musik hört – eine ruhige Tätigkeit kann ebenfalls bei der Entspannung helfen.

Nähere Informationen zu diesem Tipp findet ihr unter Effektiv Lernen

Sich nach einer Lerneinheit eine Pause zu gönnen gehört zum Lernalltag aller Studierenden. Die Pause allerdings auch wieder zu beenden stellt viele häufig vor eine große Herausforderung. Dr. Katharina Turecek beschreibt in ihrem Buch einige Strategien, um nach der Pause wieder erfolgreich in die nächste Lerneinheit starten zu können, anstatt Pausen unnötig in die Länge zu ziehen (vgl. Turecek 2010, 14):

  • Pausen zeitlich begrenzen: Im Vorhinein sollte bereits klar sein wann eine Pause wieder endet. Ein Wecker könnte dafür als Hilfsmittel genutzt werden. Zudem ist es hilfreich vor der Pause zu definieren, an welchem Punkt nach der Pause weitergearbeitet wird.
  • Pausenbeschäftigungen, die den Lernenden Spaß machen sind schwieriger auch wieder zu beenden (Internetsurfen, Fernsehen oder Computerspiele können beispielsweise hinderlich sein) und sollten daher vermieden werden.
  • Das erfolgreiche Beenden einer Pause kann auch mit kleinen Anreizen belohnt werden (wie zum Beispiel einem Obst, das man gerne isst).

Nähere Informationen zu diesem Tipp findet ihr unter Effektiv Lernen

Aktiv gestaltete Lerngruppen helfen euch, den Lernstoff bereits während des Semesters zu bewältigen und erleichtern später die Prüfungsvorbereitung. Hier sind drei hilfreiche Methoden, wie ihr euer Wissen gemeinsam langfristig verankern könnt.

In eigene Worte fassen

Eine effektive Methode ist es, Definitionen, Fachausdrücke und Aussagen in eigenen Worten zu beschreiben. Diese Lernmethode eignet sich besonders für das Lernen in Gruppen während des Semesters. Setzt euch nach einer LV-Einheit mit euren Studienkolleg*innen kurz zusammen, erzählt euch gegenseitig, was ihr aus der Einheit mitgenommen habt und versucht die Inhalte in eigenen Worten wiederzugegeben.

Fragen stellen

Fragen stellen gehört zu den sogenannten „Elaborationsstrategien“ (Wild, 2005). Dabei werden Verknüpfungen der neu zu speichernden Informationen mit dem bereits vorhandenen Vorwissen hergestellt. Wenn ihr in einer Lehrveranstaltung seid oder euch einem neuen Lernthema stellt, sammelt dabei so viele Fragen wie möglich. Diese können z. B. Rundumfragen, Abgrenzungsfragen oder Beispielfragen sein. Beim Lernen können die Fragen dann mithilfe der Lernunterlagen in der Gruppe beantwortet werden. Tauscht vorab die Fragelisten mit Studienkolleg*innen aus.

Lese-Quiz

Ein Lese-Quiz hilft euch Texte besser zu verstehen und die Inhalte nicht nur für die nächste LV-Einheit, sondern langfristig abzuspeichern. Erstellt nach dem Lesen des Fachartikels ein Quiz mit unterschiedlichen Fragen (z. B. Multiple-Choice-Fragen, Wahr-Falsch-Fragen, Offene Fragen). Sammelt alle Fragen im Team und versucht diese jeweils zu lösen. Überprüft anschließend die Antworten. Welche Fragen sind euch schwergefallen? Wo gibt es noch Unklarheiten? Besprecht euch anhand des Artikels dazu in der Gruppe.

Beispiele und nähere Informationen zu diesem Tipp findet ihr unter Effektiv Lernen: Lerngruppen: Gemeinsam zum Lernerfolg